4 Mär
Erfahrungsbericht von Kim R.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios


Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL, Marketing
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Chi chi chi le le le ¡Viva Chile!

Die Betreuung

Die Betreuung war perfekt. Von Deutschland aus hilft College Contact dir vor allem bei deiner Bewerbung an der FEN. Tatjana steht einem dabei bei jeglicher Frage zur Seite. In Chile hilft Kaia dir bei wirklich allen Fragen – angefangen von der Kurswahl bis hin zum Arztbesuch. Außerdem organisiert Kaia verschiedene Events, wie Filmabende oder Buddy-Events, die alle sehr nett waren.

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Das Buddy-Programm

Die FEN bietet dir an, am Buddy-Programm teilzunehmen. Dabei wird jedem Austauschstudenten ein chilenischer Student zugeordnet, der einem bei der Orientierung an der FEN, aber auch zum Beispiel bei Wohnungsfragen weiterhilft. Das ist wirklich eine sehr nette Idee, die einem besonders in den ersten Wochen dort sehr hilft. Aus einigen Buddys wurden die besten Freunde und andere haben sich kaum getroffen. Ein bisschen Glück ist immer dabei. Aber keine Angst, in Chile neue Leute kennenzulernen ist wirklich nicht schwer.


Sí po – Die Sprache

Einer meiner Gründe ein Auslandsstudium in Chile zu absolvieren war die spanische Sprache besser zu lernen. Ich lernte in der Schule drei Jahre lang Spanisch, vergaß dies dann allerdings recht schnell, da ich es kaum benutzte. Bei meiner Ankunft in Chile verstand ich sehr wenig. So erging es allerdings nicht nur mir, sondern auch spanische Muttersprachler hatten Probleme mit den Chilenen zu kommunizieren. Die Chilenen im Allgemeinen sprechen sehr undeutlich, verschlucken viele Silben und haben unglaublich viele Slang-Wörter wie “Cachai?“ Doch ich gewöhnte mich recht schnell an die Sprache und begann immer mehr zu verstehen und auch selber immer schneller zu sprechen. Nach ein paar Wochen war es kein Problem mehr den Professoren zu folgen und mich zurecht zu finden.


Die Chilenen

Die Chilenen sind sehr herzliche und hilfsbereite Menschen. In Deutschland wurde mir oft gesagt, die Chilenen seien etwas distanziert und kalt. Doch direkt in der ersten Woche haben mir sehr viele Chilenen ihre Hilfe angeboten, ohne dass ich gefragt habe smiley. Die Chilenen sind sehr nett und offen, allerdings sind auch nicht alle Chilenen gleich und manchmal war es schwer, außerhalb der Uni Kontakt mit ihnen zu bekommen. Die Mañana-Mentalität der Chilenen ist für einige etwas gewöhnungsbedürftig, gerade für Deutsche. Es passiert nämlich öfter, dass Gruppenarbeiten, für die man acht Wochen Zeit hat, erst am letzten Tag angefangen werden. Und überraschenderweise funktioniert das wirklich und die meisten Gruppenarbeiten werden am nächsten Tag abgegeben und präsentiert. Immer noch ein kleines Mysterium.


Die Wohnungssuche

Ich habe mich auf das Raten anderer hin dafür entschieden, mir erst vor Ort eine Wohnung zu suchen, was ich auch weiterempfehlen würde. Es ist zwar möglich, von Deutschland aus schon nach einer Wohnung zu schauen, jedoch sehr schwer und nicht unbedingt vorteilhaft. Es ist sehr wichtig, sich die Wohnung anzuschauen, da die Beschreibungen der Wohnungen schon mal von der Realität abweichen und vor allem ist es wichtig, ein Gefühl für die Lage und den Weg zur Uni zu bekommen. Ich habe zum Beispiel eine sehr vielversprechende Wohnung gesehen, die jedoch sehr weit von der FEN entfernt war. Die erste Zeit lebte ich in einem Hostel, von welchem man die FEN fußläufig in 5 Minuten erreichen konnte. Das war perfekt. Die Mitarbeiter dort waren supernett und ich lernte viele nette Menschen kennen – andere Austauschstudenten von der FEN und von anderen Unis und andere Reiselustige. Unter anderem lernte ich auch meine zwei besten Freundinnen dort kennen. Vom Hostel aus begann ich Wohnungen zu suchen. Das wohl wichtigste Portal dafür ist compartodepto.cl. Ein weiteres Portal, über das ich auch meine Wohnung fand, ist dadaroom.com. Weitere Möglichkeiten eine Wohnung zu finden sind zum Beispiel der „Health & Housing Guide“ der FEN oder die Facebookgruppe der FEN für die Austauschstudenten. Ich wohnte in einer WG mit einer Chilenin, die Jura studierte, was sich als perfekt erwiesen hat, wir haben uns super verstanden und ich konnte mein Spanisch aufbessern. Außerdem hatte ich eine gute Verkehrsanbindung (eine Metrohaltestelle in der Nähe ist sehr zu empfehlen) und konnte die FEN auch zu Fuß in 25 Minuten erreichen.


Kurswahl

An der FEN werden sowohl spanische als auch englische Kurse angeboten. Einerseits wollte ich auf Spanisch studieren, andererseits war ich mir nicht sicher, ob mich die Sprache nicht überfordern würde, gerade am Anfang. Also wählte ich einen Mix aus spanischen und englischen Kursen. Da ich hier in Deutschland Marketing studiere, habe ich die dementsprechenden Kurse dort gewählt und zusätzlich noch einen über die lateinamerikanischen Märkte, um noch einen besseren Einblick in die Kultur und Funktionsweisen der südamerikanischen Länder zu bekommen. Du kannst die Kurse übrigens erstmal zwei Wochen lang testen und dich dann erst für deine endgültigen Kurse entscheiden.


Santiago

Santiago ist eine riesige Stadt, die mir vom Aussehen her nicht besonders gut gefallen hat. Allerdings liegen meine Vorlieben auch eher im Grünen und ich hatte nicht erwartet, dies in Santiago zu finden. Aber auch in Santiago gibt es grüne Flächen – viele kleine Parks und einige Berge oder Hügel, von welchen aus man einen großartigen Blick über die Stadt hat und wunderbar entspannen kann. Santiago hat sich aus mehreren Gründen trotzdem als perfekte Stadt für ein Austauschsemester entpuppt. Zum einen ist die Lage der Hauptstadt sehr einladend. Man ist in ca. 90 Minuten in den Anden und kann dort zum Beispiel im August Skifahren smiley und in die andere Richtung ist man in ca. 90 Minuten in Valparaíso oder Viña del Mar am Meer. Was für mich jedoch besonders schön war ist, dass die Stadt niemals schläft. Es gibt immer was zu tun und ganz viele Möglichkeiten neue Leute kennenzulernen. Es gibt viele Partys (bei denen Austauschstudenten oft freien Eintritt haben), Musik-Festivals, Kino-Events, Food-Festivals, etc. Das Leben findet in Chile auf der Straße statt smiley (so lange es nicht regnet).


Freizeitmöglichkeiten

Wie oben beschrieben, schläft Santiago niemals. Deshalb wird es euch auch an Freizeitmöglichkeiten nicht mangeln. Die FEN selbst bietet einige Sportkurse an (unter anderem zum Beispiel Zumba, Volleyball oder Klettern), aber es gibt auch viele Vereine, die alle möglichen Sportarten anbieten. Ich habe die verschiedensten Kurse ausprobiert und habe mich dann für Salsa entschieden. Außerdem gibt es einige Anbieter, mit denen ihr am Wochenende Ausflüge in die Naturparks um Santiago herum unternehmen könnt. Weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung wie Kinos, Shoppingmalls, kleine Cafés, Flohmärkte, etc. fehlen in Santiago natürlich auch nicht. Für jeden ist etwas dabei – ihr müsst euch nur umschauen.


Reisen

Viele Austauschstudenten wollen natürlich nicht nur Santiago kennenlernen, sondern auch den Rest von Chile und die umliegenden Länder. Ich empfehle euch, reist so viel ihr könnt. Ich bin hauptsächlich durch Chile gereist und habe auch ein wenig von Argentinien und Bolivien erkundet. Zu mehr hat die Zeit leider nicht gereicht, aber ich möchte unbedingt nochmal nach Südamerika reisen. Chile ist ein unglaublich vielfältiges Land und es lohnt sich, von der Wüste bis zum Feuerland alles anzuschauen. Günstig reisen kann man in Chile mit dem Bus. Die Busse sind sehr bequem und das Netz super ausgebaut. Für die Reise ganz in den Norden oder Süden Chiles lohnt es sich jedoch zu fliegen, weil die Strecken schon sehr groß sind. Da während des Semesters Anwesenheitspflicht herrscht, habe ich den Süden Chiles erst nach den Klausuren erkundet. Während des Semesters habe ich Wochenend-Trips in die Berge, ans Meer und in die umliegenden Naturparks unternommen. Während der ersten Klausurenphase im September konnte ich ein paar Tage in den Norden reisen. Ein anderes Reiseziel im Norden habe ich auch während des Semesters angesteuert, da die Anwesenheitspflicht nicht über 85% betrug und ich gut eine Woche fehlen konnte. Ein Ratschlag: Reist so viel ihr könnt und nehmt alle Eindrücke mit!


Do’s & Don’ts

Komme niemals pünktlich! Das gilt nur für Freizeitaktivitäten. In der Uni solltet ihr pünktlich zu Veranstaltungsbeginn da sein. Aber zum Beispiel bei Einladungen zu einem Barbecue ist es üblich, mindestens zwei Stunden zu spät zu kommen. Ich habe mich vor meinem Aufenthalt dort natürlich mit der chilenischen Kultur beschäftigt und bin deshalb zu Beginn oft 1-1,5 Stunden zu spät gekommen und war damit – typisch deutsch – die Erste auf der Party. Ein Muss ist das Küsschen zur Begrüßung, was für mich anfangs gewöhnungsbedürftig war. Aber als ich dann wieder zurück in Deutschland war, habe ich dieses Begrüßungsritual hier vermisst.

Traut euch diesen Schritt zu gehen – ihr werdet es nicht bereuen. Es warten großartige Erfahrungen auf euch, ihr trefft wunderbare Menschen und lernt ein anderes Stückchen der Erde zu lieben.