12 Apr
Erfahrungsbericht von Katharina H.

California State University East Bay


Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Immobilienwirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Hildesh./Holzm./Göttingen HAWK

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da ich mich last minute für ein Auslandssemester in den USA entschieden habe, habe ich Unterstützung bei College Contact gesucht. Ich wurde bestens beraten und die Bewerbung und der gesamte Prozess sind reibungslos verlaufen – ohne die Hilfe hätte ich das Auslandsvorhaben nicht so kurzfristig organisieren können. Für die California State University East Bay [CSUEB] habe ich mich entschieden, weil sie eine der wenigen Universitäten ist, die meinen Studiengang anbietet und zugleich verhältnismäßig geringe Studiengebühren verlangt. Hier ist jedoch Achtung geboten: Schaut vorher genau in den Katalog der Uni, ob der jeweilige Kurs, den ihr belegen möchtet, angeboten wird. Viele der Kurse finden nicht jedes Quarter statt und es soll ja nicht zu Problemen bei der Anrechnung der Credits kommen.

Unterkunft

Wie viele andere auch, habe ich im City View gewohnt. Die Wohnung habe ich mir mit vier anderen deutschen Mädels geteilt. Es gab ein 3er- und ein 2er-Zimmer. Das Teilen der Zimmer ist aufgrund der hohen Mietpreise ganz normal in den USA und man gewöhnt sich recht schnell daran. Das Studentenwohnheim „University Village“ ist direkt neben den City View Apartments gelegen. Von dort aus fährt auch ein Shuttle-Bus zum Campus. Preislich waren die Wohnheime etwas teurer. Dafür waren die Benutzung des Fitnessstudios der CSUEB und das Essen in der Mensa aber inklusive und zusätzlich gab es noch Coupons für die Restaurants auf dem Campus.

Hier mal ein paar Argumente die für bzw. gegen das Wohnen im City View sprechen:

Pro

  • Sehr schöne, gepflegte Apartments
  • Nähe zum Campus (ca. 10 Gehminuten)
  • Pool und Fitnessstudio inklusive

Contra

  • Komplett unmöbliert (Es ist sehr viel Aufwand, alle Möbel und sonstige Gegenstände zu beschaffen und am Ende auch wieder loszuwerden. Kleiner Tipp: Normalerweise benötigt man für das Fahren von Mietwagen keinen Internationalen Führerschein. Wer aber für seinen Umzug einen Transporter mieten will, sollte den aber bereithalten.)
  • Großer Aufwand, Strom- und Internetverträge abzuschließen (Wir hatten leider immer wieder Probleme mit den Anbietern, weil z. B. zu hohe Beträge abgebucht wurden, was letztlich sehr viel Zeit und Nerven gekostet hat.)

Vom Wohnen in Hayward Downtown würde ich generell abraten, da man vermutlich nicht so viel Anschluss zu den anderen Internationals bekommt.

Es muss letztlich jeder für sich selbst abwägen, welche Unterkunft am besten passt.

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Die Uni

Obwohl die Uni im Vergleich zu anderen Unis mit ca. 15.000 Studierenden relativ klein ist, war der Campus dennoch viel größer, als ich es von meiner Heimat-FH gewohnt bin. Man findet auf dem Gelände diverse Restaurants und Cafés, u. a. Pizza Hut und Subway. In der Mensa habe ich nur ein einziges Mal gegessen. Die Auswahl war groß, das Essen gut und ganz klassisch für die USA war es 'all you can eat'. Die Vorlesungsräume sind nicht hochmodern, aber trotzdem gut ausgestattet. Es gibt keine riesigen Hörsäle, sondern kleinere „Klassenzimmer“ mit bis maximal zu 50 Leuten. Alles in allem habe ich mich sehr wohlgefühlt. Ein kleiner Pluspunkt für mich war außerdem die Lage: Die CSUEB befindet sich auf einem Berg und an manchen Punkten hat man einen traumhaften Blick auf Hayward. Bei gutem Wetter kann man sogar die Skyline von San Francisco sehen.


Die Vorlesungen

Bei der Wahl der Kurse kann man in Open-University und die sogenannten International-Diploma-Kurse unterscheiden. Letztere sind spezielle Kurse, die nur von Internationals belegt werden. Diese Kurse sind preislich etwas günstiger, das Niveau ist sehr niedrig und insgesamt werden diese Kurse zum Großteil von Deutschen besucht. Ich fand es schöner in die Open-University-Kurse zu gehen, da man so auch Kontakt zu Locals bekommen konnte.

Grundsätzlich gilt Anwesenheitspflicht. Es liegt jedoch ganz am Professor, wie eng er es sieht, wenn man mal nicht erscheint. Anders als die meisten anderen habe ich vier statt drei Kurse belegt – ist machbar, aber von mehr als vier Kursen würde ich aufgrund des Arbeitspensums abraten. Aus meiner Sicht war es schon so sehr viel mehr Aufwand als in Deutschland, allerdings auch stark abhängig vom jeweiligen Kurs. Ich habe folgende Kurse belegt:

International Human Resource Management, Kaumudi Misra

Sehr nette Dozentin, leider lernt man wenig Sinnvolles. Absolut nicht mit HR in Deutschland zu vergleichen, Schwierigkeit: super easy!

Prüfungsleistung: 2 Tests (Multiplie-Choice), Präsentation, Gruppen-Paper.

Consumer Behavior, Lan Wu

Wirklich ein ganz spannendes Fach. Schwierigkeit: Etwas anspruchsvoller als IHR, aber trotzdem easy.

Prüfungsleistung: Regelmäßige Hausaufgaben, die in die Endnote einfließen. 2 Tests (Multiplie-Choice), Präsentation, Gruppen-Paper.

Environmental Issues and Green Building, Cristian Gaedicke

Da die Deutschen Vorreiter in Sachen Nachhaltiges Bauen sind, hat der Kurs für diejenigen, die in diesem Bereich studieren, nur wenig Mehrwert. Nichtdestotrotz habe ich einiges gelernt und der Professor war sehr nett, hilfsbereit und hatte Interesse an jedem einzelnen Studenten.

Prüfungsleistung: Es mussten wöchentlich Online-Tests absolviert werden, die erstens in die Note eingeflossen sind und zweitens dazu berechtigt haben, an einer Prüfung teilzunehmen, mit deren Bestehen man ein Green-Building-Zertifikat (LEED) erhalten konnte. Hierfür musste jedoch eine zusätzliche Gebühr gezahlt werden. Aus meinen Augen hat das Zertifikat aber keinen Sinn gemacht, daher habe ich die Prüfung nicht absolviert. Neben den Online-Tests gab es 2 weitere Tests. Sie waren Inhaltlich schwieriger als in allen meinen anderen Kursen. Ich habe über die Tests hinaus noch ein Paper geschrieben, um meine Note zu verbessern.

International Business Law, Fernando Garcia

In die International-Diploma-Kurse kann man gehen, wenn man seinen Schnitt aufbessern will. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Der Professor hatte Spaß an seinem Job und hat am letzten Tag sogar für alle Pizza spendiert.

Prüfungsleistung: 2 Tests, 1 „Gruppen-Verhandlung“ und ein Team-Paper.


Das Leben in Hayward und den USA

Hayward ist keine typisch kalifornische Stadt, trotzdem hat sie einen gewissen Charme. Es ist wenig los, aber es gibt ein Kino, das recht günstig ist, ein Bowling-Center und mehrere kleine Bars. Wenn man mehr Action will, fährt man mit der Bahn (Bart) ca. 35 Minuten nach San Francisco. Meiner Meinung nach ist San Francisco eine der schönsten Städte überhaupt. Die Stadt ist europäisch geprägt und hat jede Menge zu bieten.

Ich empfehle es jedem, seine Kurse so zu legen, dass man ein verlängertes Wochenende hat. Hayward ist ein guter Ausgangspunkt, um Kalifornien zu bereisen. Trips nach Los Angeles, Las Vegas, San Diego und die vielen Nationalparks sollte man auf jeden Fall machen. Jedem sollte bewusst sein, dass das allgemeine Preisniveau in ganz Kalifornien sehr hoch ist. Wer gerne die großen Attraktionen besuchen möchte, sollte sich auf jeden Fall noch in Deutschland einen Internationalen Studentenausweis holen. Dieser bietet viele Vergünstigungen für bekannte Sehenswürdigkeiten (z. B. Universal Studios).


Fazit

Ich habe viele Leute aus der ganzen Welt kennengelernt und konnte dadurch meinen persönlichen Horizont erweitern. Wer das Auslandssemester macht, um seine Englisch-Kenntnisse auszubauen, wird jedoch enttäuscht sein, da man sehr viele Deutsche trifft und von den Locals leider wenig Interesse besteht, richtige Freundschaften aufzubauen, was natürlich auch immer an einem selbst liegt. Für mich war das Auslandssemester eine unvergessliche Zeit und ich kann nur jeden dazu raten, diese Erfahrung zu machen.