Xi'an Jiaotong-Liverpool University
Mitte August 2017 startete meine Reise nach Suzhou und damit das wohl ereignisreichste und aufregendste Semester meines Studiums.
Vorbereitung
Die Vorbereitungen auf mein Auslandsemester gingen im März los, als ich mich über die Website von College Contact über englischsprachige Universitäten in Asien informierte. Meine Ansprechpartnerin bei College Contact war Rebekka. Während der Bewerbungsphase hat mir Rebekka sehr geholfen und wir waren in ständigem Kontakt. Nachdem alle Zeugnisse und der TOEFL-Test eingereicht waren, setzte sich Rebekka sehr dafür ein, dass ich an der Xi’an Jiaotong Liverpool University die Kurse belegen konnte, die am besten zu meinem Studium passten. Dadurch wurden mir alle fünf belegten Kurse an meiner Heimatuniversität angerechnet.
Nach der Kurswahl startete die Organisation des Visums. Die Organisation lief zügig und sehr leicht. Rebekka leitete die Einladung, die zwingend nötig für das Visum ist, schnell weiter und half mir bei der Organisation. Insgesamt dauerte die Beantragung circa 10 Tage. Man sollte mit dem Buchen der Flüge sicherheitshalber warten, bis das Visum ausgestellt wurde.
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Ankunft
Die XJTLU selbst bietet Studentenwohnheime und einen Shuttle-Service vom Flughafen P an. Dadurch muss man sich nach der Ankunft um relativ wenig kümmern. Die Apartments bestehen aus vierer bzw. sechser WGs und es leben dort ausschließlich internationale Studenten. Die Zimmer sind relativ klein, aber sauber und haben jeweils ein eigenes Bad. Die Größe der Zimmer ist insofern egal, da man sich dort meiner Erfahrung nach nur sehr wenig aufhält. Sowohl das Apartment als auch der Shuttle-Service wurden mit Hilfe von College Contact gebucht und verliefen reibungslos.
Bei der Ankunft am Flughafen wird man von Studierenden der XJTLU empfangen und mit anderen Studierenden nach Suzhou gebracht. Man sollte am Flughafen nach Möglichkeit mehrere Tausend Yuan abheben, da man die Kaution bei der Ankunft bar bezahlen muss und direkt bei den Wohnheimen kein ATM ist. Die Miete kann ggf. auch mit Kreditkarte bezahlt werden. Sehr wichtig ist, dass man sich vor Abflug um einen funktionierenden VPN-Zugang kümmert. Ich hatte glücklicherweise einen Zugang über meine Heimatuniversität, der problemlos funktioniert hat. Normalerweise sollte jede deutsche Uni einen solchen Zugang anbieten.
Konto
Die XJTLU bietet an, für Austauschstudenten ein Konto vor Ort anzulegen. Die Organisation läuft einfach und angenehm über College Contact ab. Ich würde aber empfehlen, nach der Ankunft zur ICBC-Bank direkt am Campus zu gehen und das Konto selbst zu eröffnen. Die Uni hatte Probleme mit der Organisation der Karten, wodurch man sehr lange auf die Karte warten musste. Das ist insofern schade, weil einem die Möglichkeit mobil zu bezahlen erst später zur Verfügung steht.
Der Service über WeChat-Pay oder Alipay ist unglaublich angenehm und erleichtert das Leben in China ungemein. Mit diesen Apps kann man nicht nur überall bezahlen, sondern auch ein Didi (chinesische Uber) rufen, Züge & Flüge buchen oder Share-Bikes fahren.
Kurse
Vor Ort besuchte ich Kurse des Master of Science in Investment Management. Ich war der einzige europäische Student, was eine interessante Erfahrung war. Meine Kommilitonen waren alle sehr nett und hilfsbereit. Allerdings war es nicht immer leicht, mit ihnen zu kommunizieren, da einige nicht wirklich Englisch sprechen.
Zusätzlich kann man einen Chinesisch-Kurs belegen. Dort sind nur internationale Masterstudierende, die Lehrerin gibt sich sehr viel Mühe und es macht eine Menge Spaß.
Freizeit
Neben dem Studium bietet China aber noch viel, viel mehr. Mit Suzhou hat man eine richtig schöne Stadt zu erkunden. So kann man beispielsweise in die Altstadt zur Pingjiang Road gehen, welche direkt neben den Kanälen liegt, oder den Tiger Hill besuchen. Um Suzhou herum kann man zudem noch Hangzhou, Wuxi und vor allem Shanghai erkunden. Faszinierend fand ich hier die Gegensätze vom traditionellen und ruhigen China in Suzhou oder Hangzhou und dem schnellen, modernen Leben in Shanghai.
In China sind wir zudem noch nach Xi’an und Peking gereist. Die Reise ist sehr günstig, wenn man Übernacht-Züge bucht. Beide Städte sind ein absolutes Muss und bieten mit der chinesischen Mauer und der Terrakotta-Armee wohl auch die zwei bekanntesten Sehenswürdigkeiten in China. Zudem sind wir nach Zhangjiajie, Fenghuang und Guilin gereist. Insbesondere Zhangjiajie war der Wahnsinn. Dort sind die sog. Halleluja-Berge, welche auch als „Avatar-Berge“ bekannt sind.
Ich würde auch empfehlen, zu Beginn des Semesters den Gesundheits-Check zu machen und dadurch ein „Residence Permit“ zu bekommen. Damit wird das X2 (single entry) Visum zu einem X1 (multi entry) Visum umgeändert. Das ist normalerweise nicht für Austauschstudenten, die nur ein Semester in Suzhou sind, vorgesehen. Deshalb einfach zu Beginn des Semesters an international Studenten halten, die mindestens ein Jahr in Suzhou studieren. Durch die Umwandlung des Visums hat man die Möglichkeit, während des Semesters Städte wie Hong Kong, Seoul oder Tokio zu besuchen.
Fazit
Insgesamt war das Semester unbeschreiblich und eine Erfahrung, die ich definitiv nicht missen möchte. Man muss offen für kulturelle Unterschiede sein, um sich in einem fremden Land zurecht zu finden, auch wenn die Sprachbarrieren teilweise sehr hoch sind. China selbst hat neben der Kultur viele unterschiedliche Regionen, Sehenswürdigkeiten und Küchen zu bieten, die man einfach erkunden muss.