19 Mär
Erfahrungsbericht von Corinna N.

Universidad San Ignacio de Loyola - Lima


Stadt: Lima
Land: Peru
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Internationale BWL, Organisation und Führung
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: Westfälische HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Als der Entschluss gefallen ist, nach Peru zu gehen, bekam ich von College Contact eine Mail mit den nötigen Bewerbungsunterlagen. Die Bewerbung besteht aus ein paar Formularen, in denen man auch schon Kurswünsche etc. nennen kann, etlichen nötigen Unterlagen wie der Studienbescheinigung und dem Notenspiegel und zudem einem Motivationsschreiben. Als ich alle Unterlagen fertig bearbeitet hatte, hat meine Beraterin bei College Contact die Unterlagen noch einmal auf Richtigkeit überprüft und sie dann nach Peru geschickt. Etwa 3 Monate später erhielt ich die Zusage der USIL und konnte somit ab Anfang April in die konkrete Planung gehen.

Extrem wichtig ist es, so schnell wie möglich BAföG zu beantragen, wenn dies benötigt wird. Ich habe mich bereits vor meiner festen Zusage der USIL beworben, damit der BAföG Antrag dann auch passend zu August bearbeitet wurde (die Bearbeitungszeit dauert meist so ca. 6 Monate). Zusätzlich habe ich mich für das Promos Stipendium beworben und hatte das Glück, es auch zu bekommen.

Wie ich von der USIL erfahren habe, begann das Semester ab dem 14.08. und endete am 14.12. Ich entschied mich, eine Woche vor Semesterbeginn nach Peru zu fliegen und zu Weihnachten wieder zurück in Deutschland zu sein. Sobald die Finanzierung und der Flug dann geregelt waren, gab es eigentlich nicht mehr viel zu tun, außer die letzten Prüfungen in Deutschland zu bestehen und den Koffer zu packen.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Formalitäten/Ankunft

Glücklicherweise hatte ich mich dazu entschieden, schon am 08.08. nach Peru zu fliegen, da hier bereits unsere Einführungswoche begann. Um solche Sachen zu erfahren, muss man allerdings auf die Homepage der USIL gucken und sich nicht darauf verlassen, eine E-Mail mit näheren Informationen zu bekommen. Von der USIL wird einem dann ein Ambassador zugewiesen, das sind sogenannte Buddys, die dir bei allem helfen sollen. Mein Buddy hat mir dann auch alles gezeigt, was man wissen muss (wo sich welcher Raum befindet, wie das System der USIL funktioniert, wo man am besten günstig essen kann etc.). Außerdem bekommt man eine Person aus dem International Office zugewiesen, die dann für Kurswahlen und jegliche Fragen, die zur Uni anfallen, zuständig ist.

Mein Advisor hat leider öfter mal vergessen, offizielle E-Mails etc. an mich weiterzuleiten, weswegen ich oft auf mich selbst gestellt war und darauf angewiesen, dass mir meine Kommilitonen alles Nötige weiterleiten, die meisten anderen Advisor waren aber sehr zuverlässig und standen einem wirklich bei allem zur Seite. Am ersten Tag gab es dann einen Koch- und einen Salsa Kurs und am zweiten Tag eine Willkommenszeremonie, in der man die komplette Schulleitung, das International Office und all die anderen Austauschstudenten kennen gelernt hat. Außerdem wurde am selben Tag noch eine Stadtführung durch Lima von der USIL angeboten, an der man umsonst teilnehmen konnte und auch da super Kontakte knüpfen konnte.


Unterkunft

Ich habe im Voraus alles probiert, um eine Unterkunft schon vor dem Eintreffen in Lima zu finden. Hierzu wurden mir Facebook Gruppen wie „Looking for Roommates in Lima“ empfohlen, in denen auch einiges angeboten wird. Außerdem schickt die USIL eine Housing List an alle Studenten, in der Empfehlungen stehen, welche Wohnungen man mieten könnte. Da die USIL im Stadtteil La Molina liegt, das gesamte Freizeitleben aber in Stadtteilen wie Miraflores oder Barranco stattfindet, war es extrem schwer für mich zu entscheiden, wo ich hinziehen will. Die Stadtteile liegen etwa 12 Kilometer voneinander entfernt. Der Verkehr in Lima ist aber leider mehr als chaotisch und somit kann die Fahrt auch mal bis zu eineinhalb Stunden dauern. Also habe ich mir für die ersten sechs Tage ein airbnb in Miraflores gemietet und bin auf gut Glück erstmal ohne Wohnung nach Lima gefahren.

Im Nachhinein würde ich auch jedem empfehlen, es genauso zu machen. Ich würde allerdings jedem vor Ort empfehlen, immer mit einem Peruaner loszuziehen, da man als Gringo meist etwa 100 Dollar draufzahlt. Nach ca. einer Woche habe ich dann zusammen mit zwei Kommilitonen eine Wohnung gefunden (Mietpreis: 350USD). In Peru ist es meist nötig, eine Kaution zu hinterlegen. Diese lag bei uns bei zwei Monatsmieten, die wir aber bei unserer Abreise ohne Probleme wiederbekommen haben. Wir wohnten also in einer Wohnung im Stadtteil Miraflores, fünf Minuten Fußweg vom Strand entfernt und ca. 45 Minuten Autofahrt zur Uni.

Ich habe keine Minute bereut, mich für Miraflores entschieden zu haben, auch nicht, wenn ich mal wieder eineinhalb Stunden im Verkehr steckte. Wieso? Weil in Miraflores nicht nur der Strand ist, sondern auch etliche Museen, Clubs, Restaurants etc. und es in La Molina einfach nichts außer der Uni gibt, in der man besonders zum Ende hin sowieso nicht mehr allzu viel Zeit verbringt.


Kursangebot und Niveau

Die Kurse sind in spanischsprachige und englischsprachige unterteilt und in beiden Fällen ist eine riesen Auswahl vorhanden. Ich persönlich habe mich auf den Bereich Marketing spezialisiert. Da es mir zu riskant war, spanische Kurse zu wählen, habe ich meine Kurse komplett auf Englisch belegt. In Lima habe ich mir dann zusammen mit meinem Advisor einen Stundenplan zusammengebaut, bei dem ich zwar montags bis mittwochs den ganzen Tag in der Uni saß, dafür aber ab Donnerstag immer ein langes Wochenende hatte, was man für Reisen nutzen kann. Innerhalb der ersten zwei Wochen kann man auch noch ohne Probleme an seinem Stundenplan Änderungen vornehmen. Man sollte allerdings darauf Acht geben, dass in einen Kurs nur ca. 40-50 Studenten passen und wenn der Kurs erst einmal voll ist, gibt es keine Möglichkeit mehr, da irgendwie rein zu kommen. Also würde ich empfehlen, so früh wie möglich ins International Office zu gehen und sich einen guten Stundenplan erstellen zu lassen.

In Peru zu studieren muss man sich so vorstellen, als würde man wieder zurück zu Schulzeiten gehen. Es gibt Tests (alle 4 Wochen sowieso und manche Professoren sind so verrückt, jede Woche einen anzusetzen), 2 Klausuren im Semester (Midterms und Finals) und auch die mündliche Mitarbeit sowie Hausaufgaben und Gruppenarbeiten zählen in die Note mit ein. Ist am Anfang erstmal extrem ungewohnt und nervig, mit der Zeit gewöhnt man sich aber dran und es ist eigentlich mal eine ganz gute Ablenkung zum deutschen Studiensystem. Das Kursniveau ist nicht sonderlich hoch, man kann also relativ leicht gute Noten in den Prüfungen erzielen.


Lebenshaltungskosten

Man kann in Peru sehr günstig leben, da zum Beispiel auswärts essen günstig ist (Mittagsmenüs kosten ca. 2,50€ im Restaurant) und auch Taxifahrten fast nichts kosten (für unsere tägliche Fahrt zur Uni, die auch mal eineinhalb Stunden dauern konnte, haben wir zu viert 5€ bezahlt, d.h. 1,25€ pro Person). Es gibt aber selbstverständlich auch sehr europäische oder amerikanische Restaurants, bei denen man dann auch mal um die 10€ für ein Essen bezahlt. Was man letztendlich in Peru im Monat ausgibt, kommt also ganz darauf an, wo man essen geht, ob man sich für den Bus (30 Cent pro Fahrt) oder das Taxi entscheidet und wie oft man abends raus geht, im Kino ist oder Museen besucht.


Fazit

Ich kann es nur immer wieder sagen: Klar, nach Peru an die USIL zu gehen ist definitiv NICHT der leichteste Weg, den man gehen kann. Es gibt viel zu organisieren, es ist finanziell nicht immer ganz so einfach (bei mir war es nur durch BAföG und Promos möglich) und auch in Peru selbst kriegt man das ein oder andere Mal einen riesen Kulturschock. Aber das ist es definitiv wert und ich würde jedem empfehlen, für ein Semester nach Peru zu gehen. Peru ist wirklich eines der schönsten Länder, die ich bisher bereisen durfte. Es gibt so viel zu sehen, so viel zu tun, so viele nette Leute kennenzulernen. Ich kann nur empfehlen, es wie ich zu machen und alles mitzunehmen was geht. Ein Wochenende im Dschungel im Amazonas, sechsstündige Wanderungen, Lagunen auf 4800m, wunderschöne Strände oder auch eins der sieben Weltwunder – Peru hat wirklich alles zu bieten und eignet sich perfekt für ein Auslandssemester.