York St John University

Bewerbung/Vorbereitung

Im Rahmen meines Studiums ist ein Auslandsaufenthalt Pflicht, deswegen habe ich mir frühzeitig Gedanken über mein Auslandssemester gemacht. Die Planung begann etwa 1,5 Jahre vorher. Dass es für mich nach England gehen sollte, war relativ schnell klar. Die größte Hürde bei der Wahl der Uni war definitiv, die richtigen Kurse zu finden. Ich bin bei meiner Suche auf die Organisation College Contact gestoßen, die ich wirklich weiterempfehlen kann. Meine Wahl fiel letztendlich auf die York St. John University, da es dort viele kompatible Kurse für meinen Studiengang gibt, York eine wunderschöne Altstadt hat und sich durch die zentrale Lage als perfekter Ausgangspunkt für weitere Reisen eignet.

Bewerbung und Wohnungssuche

Der Bewerbungsprozess lief unkompliziert ab, da College Contact einem alle Unterlagen zuschickt und bei allem unterstützt. Der Sprachnachweis war unkompliziert, man brauchte nur einen Nachweis der Hochschule, dass man in einem komplett englischsprachigen Studiengang eingeschrieben ist. Die Bewerbung habe ich im September abgeschickt und im Oktober kam die Zusage. Dann musste man seine Kurse wählen. Für jeden Kurs wählt man ebenfalls einen Ersatzkurs, den man im Voraus mit dem jeweiligen Professor an der Heimathochschule absprechen kann. Im Dezember musste man dann seine Wohnung auswählen. Alle internationalen Studierenden werden in ihrem ersten Semester im Studentenwohnheim untergebracht. Hier konnte man zwischen „Limes Court“ und „The Grange“ wählen. Ich habe mich für „The Grange“ entschieden, da es ein bisschen günstiger war und näher an der Uni und der Altstadt lag. „The Grange“ hat mir gut gefallen. Meine Mitbewohner (aus Malaysia, England und Amerika) waren nicht die saubersten, aber zum Glück gab es ein Putzteam, welches einmal im Monat die Gemeinschaftsräume sauber machte. Das Zimmer war einfach, aber mit einem Schreibtisch, Bett, Schrank und Waschbecken ausgestattet. Küchenutensilien sollte man sich so gut es geht mitbringen, da die WGs nicht gut ausgestattet sind und die meisten Leute ihre eigenen Töpfe, Pfannen etc. haben.

Den Rest der Bewerbung hat man dann im Januar abgeschlossen. Leider war es so, dass man die Studiengebühren sowie den größten Teil der Miete im Voraus überweisen musste. Es kommen also schon ziemlich hohe Kosten auf einen zu, obwohl finanzielle Hilfen wie Auslands-BAföG oder PROMOS noch gar nicht zur Verfügung stehen.

Studium und Freizeit

Die erste Woche an der YSJ ist eine Orientierungswoche für alle internationalen Studenten. Man bekommt seinen Studentenausweis und kümmert sich um andere organisatorische Dinge. Außerdem gibt es Kennenlernabende und Stadt- und Campusführungen. Nachdem man sich in der ersten Woche eingelebt hat, geht es in der zweiten Woche direkt los mit den Vorlesungen. Man belegt nur drei Fächer an der Uni und für jedes Fach gibt es eine Vorlesung und ein Seminar. Der Stundenplan sieht dementsprechend ziemlich leer aus und man hat wirklich viel Freizeit. Ich hatte jeden Tag nur eine Veranstaltung. Außerdem ist es in England üblich, mehr Hausarbeiten als Klausuren zu schreiben. Ich hatte nur Hausarbeiten für meine Fächer, keine einzige Klausur. Auch wenn die Anforderungen der Professoren am Anfang ziemlich überwältigend klingen, ist der Arbeitsaufwand ähnlich wie in Deutschland. Es wird jedoch erwartet, dass man sich viel selbst beibringt, indem man Artikel und Bücher liest. Das Semester ist im Allgemeinen sehr kurz. Im April hatte ich drei Wochen Osterferien, die ich zum Reisen nach Schottland genutzt habe. Die letzten zwei Wochen hatte ich ebenfalls frei, da dort eigentlich Klausurenphase ist.

An der YSJ gibt es ganz viele verschiedene Societies, denen man beitreten kann. Es gibt viele Sportarten wie Fußball und Rugby, aber auch Societies für verschiedene Interessengebiete wie Psychologie oder Singen. Ich habe mich für Boxen entschieden, was mir wirklich gefallen hat. Auf diese Art lernt man auch andere Leute als die internationalen Studierenden kennen. Nebenbei habe ich das Fitnessstudio der Uni genutzt, welches sehr preiswert ist.

In York selbst kann man auch sehr viel unternehmen. Die Altstadt bietet gute Shopping-Möglichkeiten und es gibt sehr viele gute Restaurants und Cafés. So gut wie alles in York ist zu Fuß zu erreichen, es gibt aber auch gute Busverbindungen, um die Umgebung zu erkunden. Die Stadt ist außerdem sehr gut durch das Eisenbahnnetz angebunden. In etwas mehr als zwei Stunden ist man in London oder Edinburgh, Leeds ist nur etwa eine halbe Stunde entfernt.

Fazit

Mein Auslandssemester an der York St. John University hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Durch die Hilfe von College Contact war der Vorbereitungsprozess relativ unkompliziert. Ich kann ein Auslandssemester und besonders die YSJ University jedem empfehlen.