Saint Marys University

Bericht aus dem WS 2004

Fächerübergreifend, da ich aus verschiedenen Fachbereichen Kurse gewählt hatte, lässt sich sagen, dass mir die Professoren wesentlich engagierter, die Kurse leichter und der Unterricht verschulter als an meiner Heimatuni vor kamen.
In Französisch gab es regelmässig Hausaufgaben, die korrigiert zurück gegeben wurden. Der Unterricht in Fransösisch wurde im "Klassenverband" von nicht mehr als 25 Studenten pro Klasse gehalten. Obwohl ich nur 1 Semester in Kanada war durfte ich an diesem ganzjährigen Kurs teilnehmen und bekamm am Ende von meine Lehrerin eine extra ausgestellte Bestätigung meiner Leistungen, da diese nicht auf dem "Halbjahreszeugnis" auftauchen.

An "International Relation", meinem Politikkurs nahmen etwa 30 Studenten teil. Bei der Platzvergabe wurden verständlicherweise Politikstudierende bevorzugt, die kurz vor ihrem Abschluss standen. Aus diesem Grund bekam ich keinen Platz, durfte aber, da ich keine Note für mein Studium in Deutschland benötigte, mit dem Status "Gasthörer" teilnehmen. Als Gasthörer brauchte ich auch keine Klausuren mit schreiben, musste allerdings die volle Kursgebühr zahlen.

Anthropology war da schon eher mit einer Vorlesung zu vergleichen, wobei hier auch offiziell anwesenheitspflich bestand, die durch unangemeldete "Quizzes" überprüft wurde. Die Quizzes bestanden aus 3 leichten Fragen zum Inhalt der vorherigen Stunde, wer nicht anwesend war, konnte nicht mitschreiben und dementsprechend keine Punkte sammeln. ( 5 Quizzes zählten 25 % der Endnote).

Sportpsychologie kann ich fachlich mit dem Studium in Deutschland vergleichen und möchte behaupten, mich oft eher in einem guten Trainerseminar als in einem wissenschaftlichen Hochschulstudium zu befinden glaubte. Der Kurs war kaum theorielastig und sehr anwendungorientiert.

Nachteilig an der SMU empfand ich lediglich, dass sehr viele Deutsche studierende die gleich Wahl getroffen hatten, sodass ich häufiger Deutsch sprach, als geplant. Ein Vorteil dessen war allerdings, dass sich immer Gleichgesinnte fanden, um an den WE Nova Scotia und Umgebung mit z.B seinen vielen Nationalparks zu erkunden. Die Mietwagen und Unterkünfte waren in der Gruppe natürlich viel günstiger. Und die kanadischen und auch anderen, haupsächlich asiatischen Studenten erwiesen sich da als weniger reisefreudig.
Die Stadt Halifax hat mir sehr gut gefallen. Das Nachtleben war in Ordnung, wenn auch die meisten Diskotheken gegen 2.00h schliessen. Die Halogianer sind auffallend freundlich und hilfsbereit.