29 Jan
Erfahrungsbericht von Vanessa K.

Fudan University


Hochschule: Fudan University
Stadt: Shanghai
Land: China
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Handelsmanagement
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich studiere derzeit auf dualem Wege Handelsmanagement im 6. Semester und mein Lehrplan sieht vor, dass ein Auslandssemester im 5. Semester absolviert werden muss. Somit begann alles mit den Fragen wo möchte ich hin, welches Land reizt mich und was bringt mich gleichzeitig beruflich weiter? Ich musste nicht wirklich lange überlegen und meine Wahl viel ziemlich schnell auf China, wobei insbesondere Shanghai mein Interesse geweckt hatte. Nach kurzer Recherche und Rücksprache mit unserem Auslandsamt bin ich auf das CCSP Programm von College-Contact gestoßen. Mir hat besonders gut die Vielfältigkeit und die Rundumorganisation gefallen, da es für mich nicht in Frage kam z.B. ohne Unterkunft in mein Auslandssemester zu starten, wie es einige meiner Kommilitonen geplant hatten.
Doch ich hatte noch einige offene Fragen zum Aufbau, Ablauf etc. Da meine Fachhochschule eng mit College-Contact zusammen arbeitet, hatte ich schon ein paar Tage später die Möglichkeit einen persönlichen Beratungstermin an der FH wahrzunehmen und alle noch offenen Fragen zu klären. Danach stand der Bewerbung nichts mehr im Wege.

Bewerbung

Das Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen empfand ich als einfach, denn es wurden verschiedene Anleitung zur Verfügung gestellt, mit denen das eigentlich kein Problem sein sollte. Damit aber dennoch nichts schief geht oder fehlt, werden die Unterlagen vorab überprüft und erst dann auf postalischem Wege weitergeleitet. Nach einiger Wartezeit erhält man dann weitere Infos inkl. Rückmeldung. Insgesamt wird man aber ständig auf dem neusten Stand gehalten und bekommt immer recht schnell Antworten, falls doch noch Fragen aufkommen sollten. Wir haben sogar vorab ein komplettes Handbuch zum Alltag mit nützlichen Tipps erhalten. Diese Betreuung hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich niemals „allein gelassen“ auf meinem Weg nach China gefühlt.

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Die Vorfreude stieg immer mehr an und Anfang September ging es dann endlich los. Man konnte vorab die Möglichkeit in Anspruch nehmen, vom Flughafen abgeholt zu werden. Da ich mich aber dazu entschieden habe, einen Tag vorher anzureisen, machte ich mich alleine auf den Weg ins Wohnheim, das Tohee.
Das Tohee international Student Village befindet sich direkt neben der Fudan und besteht aus mehreren Hochhäusern, in welchen sich nur WGs befindet. Die Zimmerkategorie und WG-Größe wurde vorab gewählt. Ich hatte mich für eine 2er-WG entschieden. Leider habe ich nicht das ursprünglich gewählte Zimmer erhalten, dies wurde mir aber auch schon vorab mitgeteilt und stattdessen auch eine andere Zimmerkategorie angeboten. Damit war ich einverstanden und im Enddefekt dennoch positiv über die Größe und Ausstattung überrascht. Man sollte sich jedoch von vorne herein darauf einstellen, dass es sich um chinesische Standards handelt, die nicht mit einem deutschen Standard vergleichbar sind. Auch mit der Sauberkeit war es bei Schlüssel- und Wohnungsübergabe ein wenig schwierig, aber nachdem wir Putzmittel und andere Utensilien im Walmart um die Ecke besorgt hatten, war auch dieses Problem relativ schnell erledigt und ich fühlte mich schon nach kurzer Zeit „zu Hause“.
Insgesamt waren im Tohee fast alle Teilnehmer aus unserem Programm untergebracht und man hat schnell Anschluss zu sowohl diesen, als auch anderen Studenten gefunden und es bildeten sich schon nach den ersten 2 Tagen die ersten Freundschaften und Cliquen. Im Tohee bot sich eine bunte Mischung aus fast allen Ländern der Welt, natürlich auch Deutsche. Meine Mitbewohnerin kam sogar aus einer nahegelegen Stadt und wir haben uns von Anfang an gut verstanden.
Direkt vor dem Wohnheim gibt es die verschiedensten Essensmöglichkeiten für kleines Geld, wo wirklich jeder Fündig werden sollte. Zudem baut sich jeden Abend um 6 und 9 Uhr ein so genannter Street Food-Markt unmittelbar vor dem Wohnheim auf. Zu Beginn hat man damit vielleicht noch ein paar Berührungsängste, diese hatte ich zumindest, aber nach einiger Zeit wird man feststellen, dass das Essen nicht nur günstig sondern auch lecker ist.


Das Programm

In der ersten Woche fing alles mit einer so genannten Einführungswoche an, in welcher uns sowohl die Umgebung und die Stadt, als auch der Campus gezeigt wurden und unter anderem auch dabei geholfen wurde eine Chinesische Handynummer zu erwerben. Denn alleine wäre das ein recht schwieriges Unterfangen geworden, da fast niemand English spricht. Diese Ausflüge waren zwar nützlich, aber im Großen und Ganzen haben wir insbesondere in der ersten Woche unsere eigenen Erfahrungen im Alltag gemacht und gelernt uns mit Händen und Füßen zu verständigen.
Auch im restlichen Verlauf des Programms wurden immer wieder Ausflüge zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Städten und anderen Freizeitmöglichkeiten angeboten.


Das Studium an der Fudan Universität

Es gibt verschiedene Optionen am CCSP-Programm teilzunehmen. Ich habe mich für 5 Kurse und den Chinesisch (Mandarin) Sprachkurs (ohne Praktikum) entschieden, da ich sonst nicht genügend Punkte für das komplette Semester zur Anrechnung an meiner Heimatfachhochschule erhalten hätte.
Die Kurse wurden immer von allen Teilnehmern des CCSP-Programms und teilweise auch von kooperierenden Programmen besucht. Somit waren in den meisten Fällen maximal 50 Leute in einem Kurs. Ich fand es jedoch sehr schade, dass man so ein wenig separiert wurde und es schwierig war Kontakt zu lokalen Studenten aufzubauen, da diese nicht mit uns in einem Kurs waren. Insgesamt war das Niveau jedoch in Ordnung, wenn nicht teilweise sogar ein wenig zu einfach. Aber welcher Depp beschwert sich in einem Auslandssemester schon ernsthaft über sowas ;). Davon abgesehen hätte ich mir gewünscht, dass die Dozenten sich untereinander besser abstimmten, damit es keine Dopplungen in den verschiedenen Vorlesungen gibt und Themen nicht mehrfach behandelt werden.
Der Chinesisch-Kurs war in verschiedene Niveaus aufgeteilt, die am Anfang mit Hilfe eines Tests ermittelt wurden. Da ich noch keine Vorkenntnisse hatte, war für mich klar, dass ich einen Anfängerkurs besuchen werde.
In meinem Chinesisch-Kurs waren 10 Teilnehmer, wodurch ein intensives Lernen möglich war und unsere Lehrerin auf jeden einzelnen eingehen konnte. Insbesondere durch den Praxisbezug, lernt man sehr schnell und verbessert seinen Wortschatz rasant. Schon nach ein paar Wochen konnte man zum Beispiel mit dem Verkäufer im Laden an der Ecke kommunizieren oder ein Essen bestellen, was sonst eben nur mit pantomimischer Theaterdarbietung möglich war. Vor allem wenn man nur ein paar Brocken Chinesisch spricht, merkt man einfach dass die Leute ganz anders mit einem umgehen und keine Sprachbarriere im Weg steht. Größtenteils wird man sogar mit einem Lächeln korrigiert.


Shanghai

Ich habe Shanghai als eine sehr interessante und pulsierende Stadt empfunden, in welcher man so viele verschiedene Möglichkeiten hat und einem niemals langweilig werden dürfte. Wir haben versucht von Anfang an alle möglichen Sehenswürdigkeiten abzuklappern, aber Shanghai ist so groß, dass ich bis heute nicht alles sehen konnte. Insbesondere diese Vielseitigkeit und die damit verbunden Kontraste zwischen neu und alt haben mich fasziniert. Es ist schwierig eine solch lebhafte Stadt zu beschreiben und empfehle jedem sich selbst ein Bild davon zu machen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Shanghai entweder liebt oder hasst und es nichts dazwischen gibt. Ich gehöre definitiv zu den Liebhabern und werde auf jedenfall zurückkommen.


Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Studium in Shanghai und die Teilnahme am CCSP-Programm zur besten Zeit meines Lebens gehören und ich nur jedem empfehlen kann dasselbe zutun. All die Erfahrungen und Eindrücke haben mich definitiv sehr geprägt und mich dazu veranlasst viele Dinge auch mit einer kritischeren Sichtweise zu betrachten. Trotz der Rundumbetreuung finde ich den Preis für das Programm aber dennoch übertrieben, da die in der Rechnung aufgeführten Kosten für die einzelnen Aktivitäten preislich zu hoch angesetzt sind. Da besteht meiner Meinung nach dringender Handlungsbedarf, damit dies in einem angemessenen Preis/Leistungsverhältnis steht. Zudem wäre es ratsam die Ausflüge ein wenig mit den Abgabe- und Prüfungsterminen der einzelnen Kurse abzugleichen, denn einen Ausflug an ein Wochenende vor einem Abgabetermin für eine 4000 Wörter Hausarbeit zu legen, macht wenig Sinn, wenn die Möglichkeit besteht den Ausflug auch 2 Wochen vorher anzubieten.
Insgesamt kann ich dennoch ein positives Resümee ziehen und plane schon den nächsten Aufenthalt.