Universidad Regiomontana
Einführung
Hallo zusammen,
im Folgenden möchte ich euch von meinen an der U-ERRE gemachten Erfahrungen berichten und hoffe, damit zumindest eine kleine Hilfe bei der schwierigen Wahl der richtigen Hochschule im Ausland bieten zu können. In diesem Sinne konzentriere ich meinen Bericht auf das Studieren an der oben genannten Universität bzw. auf das einhergehende Leben in Monterrey. Einen detaillierten Erfahrungsbericht, der bildhaft Mexiko und die möglichen Reiseziele beschreibt, werden Sie hier daher nicht vorfinden. Der vorliegende Text gliedert sich wie folgt: Zuerst werde ich allgemein meine Einschätzung bezüglich der Universität darlegen. Anschließend gehe ich stichpunktartig auf meine belegten Kurse sowie andere Voraussetzungen für das Studieren ein (beispielsweise Sprache).
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Allgemeine Einschätzung der Universität / Hochschule
Die Universität U-ERRE ist im Vergleich zu der bekannten und nicht weit entfernten „Tec“ (tecnologico de monterrey) sehr klein. Der Campus liegt zentral in der Innenstadt und setzt sich aus 3 größeren Gebäude zusammen, welche sich quer über drei Straßen anordnen. Für mich als DHBW Student war es eine schöne Erfahrung, so etwas wie einen Campus zu haben, auf dem man rumlaufen und Freunde treffen konnte. Besonders gut hat mir die Interaktion mit Leuten anderer Studienrichtungen gefallen und dass es ein Uni-Leben mit Veranstaltungen gab. Nach einer Weile kennt man viele Leute – vor allem als „Internationaler“ – und die Kantine weist ein vorzügliches Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Der Lage entsprechend kann man natürlich keine weitläufigen Grünflächen oder Sport-Anlagen erwarten. Die Kursgröße bei Vorlesungen beschränkte sich auf maximal 30 Leute, im Regelfall waren es jedoch zwischen 15 und 25 Studenten.
Das Studium an sich unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der Situation in Deutschland. Letztendlich hat jeder Studierende es selber in der Hand, wie viel und gut er/sie lernt. Die Belastung setzt sich prinzipiell aus der jeweiligen Wahl der Kurse sowie deren Anzahl zusammen. Selbstverständlich gibt es Kurse, die nicht viel Zeitaufwand benötigen. Dem gegenüber stehen jedoch Vorlesungen, für die jede Woche 5h Hausaufgaben (benotet) gemacht werden müssen. Während manche Austauschstudenten fast jeden Mittwoch und Donnerstag feiern gegangen sind - was mit drei Kursen auch kein Problem darstellt -, stellte sich das bei mir mit insgesamt fünf Kursen, dabei einer aus dem Ingenieurs-Bereich sowie zusätzlichem Engagement beim „DIFUSIÓN CULTURAL“ (Salsa Kurs mit anschließendem Auftritt), schon ein bisschen schwieriger dar. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass im Vergleich mit Deutschland der Anspruch an Klausuren geringer ist und der Schwerpunkt auf Quantität anstatt Qualität gelegt wird.
Einen weiteren großen Vorteil der Uni sehe ich in der eher entspannteren Handhabung von Anwesenheitslisten. Auch wenn generell Anwesenheitspflicht besteht (!), gab es auch Professoren, die zufrieden waren, wenn man Hausarbeiten pünktlich ablieferte und dann auch mal einen verlängerten Wochenendtrip absegneten.
Kurswahl
Entrepreneurship
Dozent: Moisés Aguirre Mar
- Kurze Beschreibung: Behandlung verschiedener Business-Modelle; Grundsätzliche Beantwortung der Frage „Was macht erfolgreiche Unternehmen und Unternehmer*innen aus?“; viele Fallstudien und Schwerpunkt auf Gruppenarbeit.
- Persönliche Einschätzung: Im Gegensatz zu meinen deutschen Kommilitonen finde ich den Kurs sinnvoll, wenn man mit dem Gedanken spielt sich selbstständig zu machen oder später eine Stelle im Unternehmens-Strategie-Bereich anstrebt. Anspruch und Anwendbarkeit der Sachverhalte unterschiedlich. Der Professor achtet auf eine pünktliche Abgabe der Hausarbeiten und Aufgaben.
International Relations Theory
Dozentin: Alejandra Huerta
- Kurze Beschreibung: Behandlung unterschiedlicher Theorien zur Veranschaulichung von internationalen Beziehungen und Untersuchung der unterschiedlichen Kräfte im globalen Kontext. Viele Schnittpunkte zu Globalisierung und Themen, welche man gemeinhin schon in einem Fach wie Außenhandel behandelt hat.
- Persönliche Einschätzung: Grundsätzlich zu empfehlen, leider viele Themen schon bekannt gewesen, Anspruch eher niedrig, interessante Diskussionen über tagesaktuelle Themen, zuweilen sehr gute Beispiele, Potential bei der Präsentation des Vorlesungsstoffes.
Negotiations and Sales
Dozent: Ario
- Kurze Beschreibung: Beschreibung des Vorgehens beim Verkauf von Produkten, sehr vertriebslastig, deutliche Überschneidungen mit unserer Marketingvorlesung des vorherigen Semesters, Projekt: „Verkauf eines Produktes an der Universität“, Vorlesung halb in Englisch und halb in Spanisch.
- Persönliche Einschätzung: Erfahrener Dozent, jedoch oberflächliche Vorlesungen; Anspruch eher gering; Einheiten über Kommunikation interessant (beispielsweise AIDA Modell); Inhalte könnten aber auch in einem zweitägigen Workshop behandelt werden.
Sistemas Digitales Secuenciales
Dozent: Hiram Cabrera
- Kurze Beschreibung: Analyse und Entwurf von sequenziellen Schaltungen; Labor-Einheiten, welche darin bestehen, dass man sich eine Schaltplatine sowie alle erforderlichen Komponenten kauft und anschließend versucht, die Schaltung zusammenzubauen; baut auf dem Kurs Sistemas Digitales Combinacionales bzw. Logica Electronica 1 auf.
- Persönliche Einschätzung: Sehr kompetenter Dozent, der jedoch zuweilen ein lebhaftes Gemüt aufweist.
Spanisch 3
- Kurze Beschreibung: Fast alle Zeiten durchgenommen.
- Persönliche Einschätzung: Das Problem bestand darin, dass es einen Anfängerkurs gab (Spanisch 1) sowie einen Fortgeschrittenenkurs (Spanisch 3). Mein Level wäre eigentlich Spanisch 2 gewesen. Eine Sprache zu lernen hängt von jedem selbst ab. Sehr nette Dozentin.
Voraussetzungen fürs Studieren
Sprache:
Spanisch ist für Mexiko definitiv von Vorteil. Zumindest elementare Grundlagen sollte man beherrschen. Zum Vergleich, auch wenn Monterrey die höchstindustrialisierte Stadt in Mexiko darstellt, war ich manchmal doch überrascht, wie wenig Leute Englisch sprechen. Wenn man an der Hochschule nur Fächer in Englisch belegt, ist Spanisch eigentlich nicht erforderlich. Ich möchte aber anmerken, dass manche Kurse zwar in Englisch ausgeschrieben sind, nachher jedoch nur die Materialien in Englisch sind und der Dozent bzw. die Kommilitonen die Vorlesung gerne in Spanisch hätten. Durch kommt man aber bei diesen Fächern trotzdem.
Unterkunft:
Meine Unterkunft hatte ich via Airbnb gebucht, bevor ich in Mexiko ankam. Wer jedoch Zeit hat, vor Ort nach einer Wohnung zu suchen, dem würde ich dringend raten, diese Möglichkeit auch wahrzunehmen, um Geld zu sparen.