31 Mär
Erfahrungsbericht von N. N.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios

Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 06/2014 bis 12/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Ein Freund machte mich auf College Contact aufmerksam und berichtete von dem umfangreichen Portfolio an Universitäten, sehr gutem unbürokratischen Service und dem unkomplizierten Bewerbungsverfahren. Nachdem mir meine Universität in Deutschland mitteilte, dass es mit G2 Spanischkenntnissen keine Möglichkeit für ein Auslandssemester an einer Partneruniversität in Chile gäbe, entschied ich mich dazu es mit College Contact zu versuchen. Was ohne Probleme klappte. Auch ein Visum ist für EU-Bürger nicht notwendig (wenn man die Aufenthaltsregelung für „Touristen“ beachtet).

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Studium

Universidad de Chile FEN bietet eine große Anzahl an Kursen. So gibt es neben den wirtschaftswissenschaftlichen Kursen in Spanisch und einer Auswahl englischsprachiger Kurse auch die Möglichkeit Sprachkurse verschiedener Level zu wählen. Sehr interessant fand ich auch das Angebot von Kursen die sich speziell mit dem Land und dem Kontinent insgesamt auseinandersetzen und durch deren Wahl Chiles und Lateinamerikas geschichtlicher, politischer und wirtschaftspolitischer Hintergrund tiefergehend vermittelt wird.

Der Ablauf der Vorlesungen ist mit denen in einer klassischen deutschen Universität nicht zu vergleichen. Jedes Fach wird zweimal pro Woche unterrichtet und ist sehr verschult. Es gibt häufig Hausaufgaben in Form von einzureichenden Essays sowie viele Gruppenprojekte, Präsentationen von Studenten und Externen und Diskussionen, welche durchaus Einfluss auf die Endnoten haben können. Die Notenzusammensetzung wird von den Dozenten zu Beginn des Semester sehr transparent mitgeteilt und findet sich gemeinsam mit vielen anderen Dokumenten und Mitteilungen auf einer E-Learning Plattform wieder.


Betreuung vor Ort

Das International Office im Kern bestehend aus zwei Vollzeitmitarbeiterinnen und einer studentischen Hilfskraft ist sehr gut organsiert und hilfsbereit. Zu Beginn des Semesters gab es einen Einführungstag. Hier wurden den Studenten aus dem Ausland eine Fülle von Informationen von verschiedenen Rednern über das Unileben, Santiago, Chile, Freizeit- und Reisemöglichkeiten sowie allgemeine Do´s and Dont´s mitgegeben. Außerdem war dies das ideale Forum um weitere Kommilitonen (einigen lief man schon im Hostel über den Weg) kennen zu lernen.

Während des Semesters stand das International Team immer für Fragen zur Verfügung und veranstaltete zahlreiche interessante Events um das Kennenlernen von Chilenen und Internationals zu unterstützen und uns Auslandsstudenten das Land näher zubringen. Auch eine Teilnahme am Buddysystem ist sehr zu empfehlen. Hierbei versucht das International Office jedem Studenten einen chilenischen Buddy zur Seite zu stellen. Dafür wurden vor Semesterbeginn Eigenschaften abgefragt und anhand dieser die „Paare“ zusammengestellt. Das kann sehr erfolgreich sein oder auch nicht. Aber auch wenn es nicht klappt gibt es gerade durch das große Sportangebot gute Möglichkeiten Chilenen zu treffen und sich auszutauschen. Allerdings muss man dabei durchaus aufpassen nicht sofort ins englische abzudriften, da die Chilenen auch gerne ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern.


Wohnen

Bei der Wohnungssuche vor Ort empfiehlt es sich schon gut Spanisch zu sprechen oder mit besser sprechenden Kommilitonen los zu ziehen, da viele Vermieter kein Englisch sprechen und der starke Akzent selbst für Fortgeschrittene eine Herausforderung ist. Die Wohnung sollte vorher unbedingt besichtigt werden. Des Weiteren ist es sehr praktisch im Hinblick auf den zu Stoßzeiten stark überfüllten Nahverkehr in der Nähe der Fakultät zu wohnen. Deren Lage auch bezüglich Nachtleben und Mietniveau attraktiv ist. Die Wohnungs- bzw. Zimmersuche findet hauptsächlich über einschlägige Facebookgruppen sowie Immobilienportale statt. Als sehr hilfreich für mich haben sich compartodepto.cl und portalinmobiliario.com erwiesen, aber auch der Housingguide der Uni ist ein Blick wert.

Die Qualität der Wohnungen schwankt stark, was sich allerdings in der Miete nicht unbedingt niederschlägt. Einige meiner Kommilitonen lebten in alten dunklen Wohnungen, in welchen es ständig Probleme mit (Warm-)Wasser im Bad und in der Küche gab, eine Heizung nicht vorhanden war und der Vermieter an notwendige Reparaturen keine Gedanken verschwendete. Andererseits kann man für die gleiche Monatsmiete in einem Neubau in einer vollausgestatteten Wohnung in vergleichbarer Lage wohnen. Für die Wohnungssuche sollte man gesetzt den Fall, dass einem ein gewisser Standard wichtig ist, durchaus mehrere Tage einplanen.


Freizeit-, Ausflugs- und Reisemöglichkeiten

In Santiago und der näheren Umgebung kann man sehr viel erleben. Die Stadt bietet einige spannende Stadtteile, die unbedingt erkundet werden sollten. Keinesfalls sollte man sich von der einfallslosen Architektur an den großen Verkehrsadern, die tristen amerikanischen Großstadtcharme versprühen, täuschen lassen. Die Barrios Bellavista, Lastarria, Italia und Brasil sind mehr als nur einen Besuch wert. Auch die weiter vom ursprünglichen Zentrum entfernten Geschäftsviertel mit ihren Bars und Restaurants um die Metrostation El Golf sind besonders abends in der Woche attraktiv.

Rund um Santiago lässt sich mit Tages- oder Wochenendausflügen eine Menge erleben. Valparaiso, Viña del Mar und viele andere Küstenorte sind schnell mit dem Bus erreicht. Im Westen warten das Cajón del Maipo und die Anden auf Wanderer, Bergsteiger, Rafter und Skifahrer. Südlich der Metropole lassen sich nach kurzer Fahrt zahlreiche Weingüter, z.B. Viña Santa Rita, erreichen.

Während des Semesters und nach Ende der Klausurenphase können weitere Trips in den Norden nach San Pedro de Atacama, in den kleinen Süden (Pucon, Chiloe) und selbstverständlich nach Patagonien unternommen werden. Auch die Anrainer sollten unbedingt besucht werden. In Peru, Bolivien und Argentinien liegt das Preisniveau deutlich unter dem Chiles und zumindest bei den nördlichen Nachbarn ist das Spanisch besser verständlich.