7 Feb
Erfahrungsbericht von N. N.

Universidad de Belgrano

Stadt: Buenos Aires
Land: Argentinien
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Internationale Beziehungen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Buenos Aires

Buenos Aires ist die Kulturstadt Südamerikas. Man bezeichnet Buenos Aires auch als Paris Südamerikas. Es wird dort nie langweilig, da das Freizeitangebot riesig ist. Die unzähligen Parks, Statuen und Monumente, die hohen Gebäude, die Märkte und natürlich die Menschen machen Buenos Aires unheimlich interessant und lebenswert. Die Kultur unterscheidet sich sehr von der deutschen Kultur und alles funktioniert etwas langsamer und chaotischer. Der Stadtkern hat ca. 3 Millionen Einwohner- mit den Suburbs hat Buenos Aires allerdings fast 12 Millionen Einwohner.

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Vorbereitung und Anreise

Die Bewerbung durch College Contact und Mente Argentina ist so strukturiert, dass man sich selber kaum mehr Gedanken machen muss. Der ganze Prozess ist sehr einfach. Allerdings sollte man genug Zeit einplanen, um nicht in Stress zu geraten.

Den Hin- und Rückflug kann man für ca. €1000 oder weniger buchen.

Natürlich müssen gewisse Formulare für College Contact, Mente Argentina und die Universidad de Belgrano ausgefüllt und abgeschickt werden.

Zudem sollte man sich natürlich vorab Kurse (Studiengang) aussuchen, die man im Ausland absolvieren möchte und diese mit seinem zuständigen Professor an der Heimuniversität absprechen, damit die im Nachhinein auch angerechnet werden (am besten unterschreiben lassen).


Unterkunft und Betreuung durch „Mente“

Da ich den kompletten Aufenthalt über Mente Argentina organisiert habe, wurde mir eine Unterkunft gestellt. Man hatte drei verschiedene Möglichkeiten zu wohnen: in einer Gastfamilie, in einer Wohngemeinschaft oder alleine. Ich habe mich für die WG entschieden und habe mit zwei Mädchen aus Kalifornien und einem Jungen aus London zusammengewohnt. Alle waren Anfang 20 und haben studiert oder Praktika in Buenos Aires gemacht. Das Wohnen in der WG und die Betreuung durch Mente war sehr angenehm, da man so wahnsinnig viele Leute kennengelernt hat. Die Wohnung war zentral gelegen und man hatte alles was man brauchte- einmal wöchentlich kam sogar eine Putzfrau. Durch den vorgelagerten Sprachkurs habe ich viele Leute kennengelernt. Zudem kamen viele von Mente organisierte Aktivitäten hinzu, die einen noch mehr junge Leute kennenlernen ließen. Als Drittes kam dann natürlich die Uni dazu, wodurch man allg. viele Südamerikaner, aber halt auch Argentinier kennengelernt hat. Obwohl ich alleine nach Südamerika aufgebrochen bin, habe ich ziemlich sicher noch nie in meinem Leben so viele Leute in so einer kurzen Zeit gut kennengelernt.

Die Betreuung durch „Mente“ kostet auf der einen Seite wirklich sehr viel, auf der anderen Seite macht sie wirklich sehr vieles sehr viel einfacher. Man kommt an, wird vom Flughafen abgeholt (der eine Std. außerhalb der Stadt liegt) und wird direkt in seine Wohnung gebracht (alle Wohnungsmöglichkeiten waren sehr zentral). Die Unterkunft ist also organisiert- genauso wie alle Formalitäten mit der Universität. Man hat immer einen Ansprechpartner und kann mit allen Problemen zu „Mente“. Hinzu kommen jede Woche Angebote von Aktivitäten, die sich lohnen und umsonst sind (unter anderem dadurch aber der Hohe Programmpreis) und durch die man immer neue Leute kennenlernt, die auch gerade in Buenos Aires studieren, die Sprache lernen wollen oder Praktika machen. So sind wir zum Beispiel umsonst nach Tigre gefahren, hatten verschiedenste Kneipentouren mit freien Getränken, sind zu „Fuerza Bruta“ gegangen, hatten Stadttouren oder Kochkurse. Ganz klar ist es ein Vorteil, dass alles organisiert ist und man trotzdem immer die Freiheit hat, zu tun, wozu man Lust hat. Fast noch wertvoller war allerdings die Vielfalt an Leuten, die man durch Sprachkurs, „Mente-Teilnehmern“ und Uni-Besuch kennengelernt hat.


Studium/Hochschule

Da es an der Universidad de Belgrano möglich ist, auf Englisch zu studieren, empfiehlt es sich, gute Englischkenntnisse zu haben. Ich habe allerdings „Relaciones Internacionales“ auf Master-Niveau studiert. Dieser Studiengang ist komplett auf Spanisch und schon recht spezialisiert. Man sollte sich also vorher informieren, welche Kurse überhaupt gewählt werden können. Die Studierenden sind hauptsächlich aus Südamerika und teilweise aus den USA. Das Spanisch-Niveau ist sehr hoch und sehr gute Spanisch-Kenntnisse werden vorausgesetzt (bei einem spanischsprachigen Austausch- auch Englisch möglich!). Innerhalb dieses Austauschsemesters konnte ich sowohl alle Kurse meines Masters belegen, als auch die Master-Kurse des Studiengangs „Política Económica Internacional. Es konnten also Kurse wie „Seguridad Internacional“, „Agenda Internacional“, „Organismos Internacionales“, „Finanzas Globales“, „Politica Económica y Financiera“ und/oder „Metodología Cuantitativa - Análisis Estadístico“ belegt werden. Alle Fächer waren ausnahmslos sehr interessant- vielleicht gerade weil ich normalerweise BWL studiere und diese Fächer eine interessante Abwechslung darstellten. Ich habe mir die Kurse angeschaut und 5 Kurse belegt. Klausuren wurden in meinem Fall grundsätzlich auf Spanisch geschrieben, können aber nach Absprache teilweise auch auf Englisch geschrieben werden. Gerade wenn man aber für ein Bachelor-Auslandssemester nach Buenos Aires geht und dann auch noch Fächer auf Englisch hat, dürften diese mit ein wenig Anstrengung sehr gut zu schaffen sein.

In meinem Fall waren die Vorlesungen immer von 17 - 22 Uhr oder von 19 - 22 Uhr, da die auf Master-Niveau Studierenden oftmals Vollzeit arbeiten. Hier gilt aber genauso: Bei einem Austausch im Bachelor-System, ggf. auf Englisch können die Vorlesungen auch ganz normal vormittags oder mittags gelegen sein.

Die Universidad de Belgrano hat einen sehr guten Ruf in Südamerika und ein gutes internationales Ranking, wodurch die Anrechnung an der deutschen Universität kein Problem darstellen sollte, wenn der Austausch vorher besprochen wurde. Die Universität ist modern eingerichtet.

Es werden generell Klausuren am Ende der Kurse geschrieben oder Hausarbeiten abgegeben. In einigen Fächern mussten Zusatzleistungen erbracht werden und Vorträge während des Semesters gehalten werden.

Die Professoren waren gut und haben den Stoff interessant vermittelt. Die angenehme Vorlesungssituation ergab sich aber auch durch die geringe Anzahl der Studenten von ca. 30 oder weniger (in einem Kurs lediglich 9) pro Vorlesungsfach. Gerade dadurch erhält man einen wesentlich einfacheren Zugang zum Vorlesungsstoff und zum Professor. Normalerweise undenkbar in Deutschland war das Angebot eines Professors in einem Kurs, dass, sollte ich Probleme haben, sei es auch nur im Verständnis durch mein Spanisch, solle ich ihn anrufen oder eine Mail schreiben und er würde sich mit mir auf einen Kaffee treffen und die Fragen durchgehen.


Transport

Die Universität liegt dicht an der Station „Olleros“ der Linie D. Außerdem fahren viele Busse fast direkt vor die Universität und ein Auto ist in der Stadt überflüssig. Zudem kostet eine Bahnfahrt nur 3,50 Pesos und eine Busfahrt ca. 2,50 Pesos, was jeweils ca. 40 Cent bzw. 30 Cent entspricht. Öffentliche Verkehrsmittel sind also sehr günstig. Es muss sich nur eine Sube-Karte bei der Post oder bei einem Kiosk besorgt werden, die man in jeder Bahnstation oder auch im Kiosk aufladen kann und die man für Busse und Bahnen benutzen kann. Man sollte sich lediglich bewusst sein, auf seine Sachen zu achten, um Taschendieben keine Chance zu geben. Des Weiteren ist gerade die Linie D permanent überfüllt und man muss sich zunächst daran gewöhnen, sich selber in die Bahn „reinzuquetschen“, obwohl man in Deutschland meinen würde, die Bahn sei komplett voll. Das System der Busse und deren Routen sind sehr schwer zu durchschauen. Es gibt auch Busse, die 3 verschiedene Routen haben. Wunderbar hilfreich ist die Seite „mapa.buenosaires.gob.ar“, bei der man Start- und Endpunkt eingibt und alle möglichen Routen und Verbindungen als Übersicht erhält. So lässt es sich immer leicht mit dem Bus durch Buenos Aires fahren.


Alltag/Freizeit

In Buenos Aires und in Argentinien gibt es wahnsinnig viel zu sehen. Durch die jüngsten Krisen sind die Menschen allerdings auch sehr misstrauisch was ihre Wirtschaft und ihre Währung angeht. Interessant zu wissen ist, wenngleich man dies evtl. nicht empfehlen sollte, dass es einen riesigen Schwarzmarkt für $ und sogar € gibt und man am Ende wesentlich mehr für sein Geld erhält, wenn man diesen nutzt, als wenn man für den offiziellen Kurs bei der Bank abhebt (ca. 1,5 mal so viel). Interessant zu wissen ist auch, dass man im benachbarten Uruguay $ abheben kann. Dies aber nur als Hinweis, da das Umtauschen, z.B. in der Calle Florida, von der Polizei geduldet wird, man aber auch schnell mal falsche Scheine bekommen kann.

Die Stadt an sich ist wahnsinnig lebendig, laut und schön. Es gibt viele alte Gebäude zu entdecken und Stadtteile wie Palermo, Recoleta, Microcentro, San Telmo und La Boca zu erkundschaften. Eines der beeindruckendsten Sportereignisse der Welt findet statt, wenn Boca auf River trifft- dies sollte man nicht verpassen. Es gibt zwischen all den riesigen Gebäuden immer wieder Parks und eine sehr schöne Parklandschaft im Nord-Osten der Stadt. An Sonntagen gibt es viele Märkte in der ganzen Stadt wie z.B. den Recoleta-Markt und den San-Telmo-Markt (Taschendiebe!). Palermo ist wunderbar zum Ausgehen, essen gehen mit Freunden oder feiern gehen. Überall finden sich Steak-Restaurants (Parillas), die wahnsinnig gutes Essen und Steaks sehr günstig anbieten. Ebenso muss aber auch mal Street-Food wie ChoriPan probiert werden. Der Friedhof in Recoleta ist wohl einer der beeindruckendsten Friedhöfe der Welt und ist einen Besuch wert. Ausflüge nach Iguazu- sie zählen zu den beeindruckendsten Wasserfällen der Welt-, Tigre, Mar del Plata, Patagonien, Bariloche und Mendoza sind fast schon obligatorisch. Wenn man aber schon in Südamerika ist, bieten sich auch Ausflüge zu Ländern und Sehenswürdigkeiten in ganz Südamerika an.


Fazit

Es war ein wunderbares Semester und ich bin total glücklich diese Entscheidung getroffen zu haben. Natürlich ist in Argentinien nicht alles besser oder schlechter, sondern vieles einfach komplett anders, aber dennoch war es einfach eine wunderschöne Zeit, in der ich unglaublich viele Erfahrungen gesammelt habe, neue interessante Leute und Freunde kennengelernt habe und in der Uni und in den Kursen eine andere Art des Studierens erleben konnte.