2 Mai
Erfahrungsbericht von N. N.

Universidad Regiomontana


Stadt: Monterrey
Land: Mexiko
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Marketing , VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2013 bis 04/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bericht über die Sicherheit in Monterrey

Buenas dias,

nunmehr fast vier Monate lebe und studiere ich nun hier in Monterrey, Mexiko. Es ist ein absoluter Traum! Um mein Schwärmen in Ansätzen nachvollziehen zu können, möchte ich kurz die Umstände beschreiben, weswegen es mir hier so ausgesprochen gut geht.

An erster Stelle steht die große Gastfreundlichkeit ausnahmslos aller Mexikaner, denen ich begegnet bin. Nicht nur die Tatsache, dass ich, groß und weiß, als europäischer Stereotyp erscheine, bringt mich in diese Gunst. Ganz klar ist es einfach das Wesen des Mexikaners, gastfreundlich zu sein. Demnach war auch die Entscheidung in eine Gastfamilie zu gehen, absolut richtig. Hier bekomme ich neben wertvollen Tipps zu Land und Leuten, die gesamte Kulturpalette mit: Von Sprache über mexikanische Küche bis gemeinsame Familienfeste. Wirklich toll und ich bin einfach „drin“!

Binnen weniger Tage hat sich ein Freundeskreis gebildet und er wächst, wenn man denn so will, stetig. So ist es unter Mexikanern auch relativ normal, sein Haus für die Abschiedsfete, ich feiere mit zwei Freundinnen zusammen, für ca. 300 Leute zur Verfügung zu stellen. Der DJ kostet, Umrechnungskurs sei Dank, ca. 30€.

Mit Absicht möchte ich aber meinen Schwerpunkt, ich könnte schwärmerisch von dem Land, den Stränden, den Menschen, dem Essen usw. reden, auf die Sicherheitslage Monterreys legen.

Die Besorgnis kann ich auch verstehen, denn auch ich habe mich damit auseinander gesetzt, denn ich hörte so Einiges. Bestes Beispiel das Kasino, das vor wenigen Jahren überfallen wurde und bei dem es, ich schreibe aus dem Gedächtnis heraus, auch um die 30 Tote gab. Das ist richtig und mit Sicherheit nicht zu verharmlosen. ABER: Monterrey ist eine Großstadt, die mit der Population Berlins zu vergleichen ist. Das erklärt auch die kulturelle Vielfalt hier, die ich nebenbei hervorheben möchte. Meiner Meinung nach hat jede Großstadt mit dem Ruf der Unsicherheit zu kämpfen. Bei Monterrey kommt zudem die Tatsache hinzu, dass die benachbarten Städte der Welt unbekannt sind. Wenn dort also etwas passiert, ja, das kommt vor, dann heißt es in den Medien, es sei in Monterrey passiert, was die Einordnung für den Hörenden erleichtert. Die Vororte hier sind auch gefährlich, weswegen ich mich dort nicht aufhalte. Was sollte ich dort auch?

In Monterrey ist jedoch wirklich sehr viel Polizei unterwegs. Jede Nacht und jeden Tag fahren hier Polizeipatrouillen und halten die Stadt sicher. Nach nunmehr fast vier Monaten weiß ich von niemandem meiner mexikanischen Freunde, dass etwas passiert sei in den letzten Jahren. Die Drogenkartelle haben sich in die Vororte zurückgezogen und die Stadt, wo Uni, Parties, Freunde und alles Weitere sind, ist nicht davon betroffen. Überall sind Sicherheitsleute.

Wenn man sich an ein paar Grundregeln hält, passiert einem hier nichts. Und diese Grundregeln sind einfach zu befolgen. Keine Drogen kaufen, Taxis in der Nacht telefonisch bestellen, statt sie auf der Straße anzuhalten und nicht alleine durch die Vororte zu laufen, ist nicht allzu schwer zu befolgen.

Jetzt schreibe ich natürlich als Kerl. Aber auch meine europäischen Freundinnen müssen kaum mehr als dies beachten. Nachts fährt man eben mit bestellten Taxis. Entgegen des Zweifels, dass dies ja auf Dauer wahnsinnig teuer sei, muss ich entgegnen, dass der Kilometer 20 Cent kostet und die Taxifahrer nachts für größere Strecken pauschal 100 Pesos, sprich ca. 6 Euro verlangen. Das darf einem die Sicherheit doch wert sein, zumal man mit dem Taxi am bequemsten und schnellsten nach Hause kommt.

Jetzt habe ich so lange über die Sicherheit gesprochen. Für mich, aber das sollte jeder selber überdenken, ist die Pro-Seite einfach ausschlaggebend. Meinen ersten Sonnenbrand hatte ich Anfang Januar, die Mexikaner sind noch freundlicher als die Holländer, man feiert hier drei bis vier Tage in der Woche und gibt dabei kaum mehr als 20€ samt Transport aus, Mexiko ist unheimlich vielseitig und ein prägender Kontrast zu Deutschland und, das sei auch gesagt, nicht unsicherer als viele andere lateinamerikanische Länder, wie Venezuela, Kolumbien oder Brasilien. In Sao Paolo gibt es bei weitem mehr Tote pro Einwohner, als in Mexiko. Ganz oben ist übrigens Detroit, USA, ein Industriestaat.. Da würde ich, und ich bin risikoscheu, nun wirklich nicht wohnen wollen.