York St John University

Vorbereitung

Der Wille ins Ausland zu gehen, keimte schon lange in mir. Im Rahmen meines Studiums ins Auslandssemester zu starten, war deshalb von Beginn an mein Ziel. Da ich meine Englischkenntnisse unbedingt verbessern wollte, kamen für mich nur englischsprachige Länder in Frage. USA, Kanada, Australien oder doch das im ersten Moment im Vergleich langweilig wirkende England? Ursprünglich hätte ich das Semester gerne „irgendwo in der Sonne“ verbracht. Also warum dann ins vermeintlich „kalte, regnerische England“?

Mich hat England schon immer fasziniert. Außerdem mag ich das British English gerne. Das, und die Erfahrung einer Kommilitonin an der York St. John University (ebenfalls mit College Contact), hatten mich dann dazu gebracht, mich für York zu entscheiden. Und ich bereue es nicht!

Die Bewerbung verlief mehr als problemlos und einfach. Ich habe im Sommer letzten Jahres ein Auslandspraktikum absolviert und deshalb die Bewerbung relativ spät eingereicht. College Contact stand mir bei Fragen stets zur Seite und ich war immer wieder erstaunt, wie schnell ich Antworten auf meine E-Mails bekam – Danke dafür!

Wichtig war es mir, dass ich meine Kurse aus dem Ausland hier angerechnet werden. Deshalb habe ich im Vorfeld die möglichen Kurse zusammengestellt und Rücksprache mit meiner Heimathochschule gehalten, um mir diese vorläufig anrechnen zu lassen.

Die Wohnungssuche hat sich erübrigt, da ich mich dazu entschlossen habe, in eines der beiden Wohnheime. Limes Court und Grange, zu gehen. Das macht die Vorbereitung auch wesentlich entspannter.

Anreise und Beginn des Semesters

Das Semester hat Mitte Januar begonnen. Leider musste ich aus persönlichen Gründen 3 Wochen später anreisen, was mir dann noch große Kopfschmerzen bereitet hatte. ABER College Contact hat auch hier sehr hilfreich unterstützt, Kontakt zur Uni gehalten, so dass ich mit kleiner Verspätung mein Semester antreten konnte.

Ursprünglich wollte ich nach Manchester fliegen, da dort ein Shuttle Service der Uni für den Tag der Anreise angeboten wurde. Laut meiner Kommilitonen vor Ort, war dies eine sehr gute Gelegenheit erste Bekanntschaften zu machen. Danach gab es erst einmal eine Woche Einführung. Dazu kann ich aufgrund meiner späteren Anreise nichts sagen.

Ich habe mich entschieden, nach Leeds zu fliegen. Im Nachhinein würde ich aber immer Manchester als Zielflughafen empfehlen, da es von dort aus eine Direktverbindung zur York Railway Station gibt.

Uni-Leben und Lernen

Das Flair auf dem Campus der York St. John ist besonders. Die alten Gebäudeteile (dort sind u.a. die theologische Fakultät beheimatet) in Kombination mit den modernen Gebäuden der Business School bilden eine Mischung aus einer Art „englisches Internat meets Hightech-Uni“. Die Ausstattung der Räume und allem voran der Bibliothek ist bemerkenswert. Da einige Prüfungsleistungen (zumindest in meinen Modulen) Hausarbeiten, reports und essays waren, habe ich gegen Ende des Semesters sehr viel Zeit in der Bibliothek (und mit ganz viel Tee im Café nebenan) verbracht. Lektüren und Online-Zugriffe haben die Recherchen sehr erleichtert.

Ich habe drei Kurse der Business School besucht, zwei aus dem 2. Studienjahr und einen aus dem 3. Jahr. Zeittechnisch waren das ca. 2,5 Wochentage (inkl. Freistunden zwischendurch) und der Rest zur Vor- bzw. Nachbereitung (zumindest so angedacht, man hat dennoch mehr als genug Freizeit!). Ein Kurs ist immer unterteilt in Vorlesung und Seminar. Dabei stach besonders die enge Zusammenarbeit mit Dozenten und Seminarleitern hervor.

Auf dem Campus befindet sich die Students Union, dort ist eigentlich an jedem Abend der Woche Programm. Es gibt eine Bar, es finden Karaoke, Quiznights und Open Mic Events statt. Mit Beginn des Frühlings kamen uns die Sitzgelegenheiten draußen auf dem Campus zum Sonne genießen sehr gelegen, eigentlich war immer etwas los.

Zu empfehlen ist es, in einen der Clubs und Societies zu gehen. Dort lernt man die einheimischen Studenten am besten kennen, denn während der Vorlesungen und Seminare wurde in meinen Kursen eher nicht wirklich miteinander gesprochen bzw. getuschelt.

Wohnheim und Alltag

Ich habe im Limes Court gelebt. Wie der Zufall so wollte, habe ich mit 4 weiteren Internationals zusammengewohnt, so dass sich unsere Küche (es gibt eine etwas größere Küche, 5 Schlafräume und zwei Bäder) des Öfteren zum Treffpunkt der Internationals aus anderen Wohnheimen umgewandelt hat. Jede zweite Woche hat eine Putzfrau die Gemeinschaftsräume gereinigt, definitiv ein Nice-to-have. Das Grange ist wesentlich größer als das Limes und etwas näher an der Uni. Dennoch bereue ich meine Entscheidung in das Limes zu ziehen nicht. Ich habe mir ein Fahrrad gekauft und war so gut unterwegs. „Recylce York“ hatte eine gute Basis an gebrauchten Rädern, inkl. Werkstatt und der Option das Rad am Ende zurück zu verkaufen.

Einkaufsmöglichkeiten gibt es auch zur Genüge, Sainsbury’s und ASDA sind etwa 10 Gehminuten entfernt und für den kleinen Einkauf zwischendurch gibt es ein Co-operative Food gleich um die Ecke.

Bis in die unglaublich schöne Altstadt Yorks (eigentlich nur die Hauptstraße entlang) braucht man ca. 15 Minuten zu Fuß. An meinem ersten Tag hatte ich besonders viel Glück mit dem Wetter und bin einfach drauf losgelaufen, das kann ich nur jedem empfehlen. Der Charme der alten Gebäude und allen voran des Minsters ist einfach traumhaft. Am besten bei einem Cupcake und einem guten Yorkshire Tea die Stadt genießen. Das werde ich definitiv am meisten vermissen.

Fazit

Das Semester an der York St. John University war für mich eine unvergessliche Erfahrung. Dabei haben die Uni, die Studenten aber auch die Stadt und das wirklich außerordentlich gute Wetter (Kaum bis gar kein Regen!!!) eine großen Beitrag geleistet. Die Betreuung durch College Contact kann ich auch nur jedem wärmstens ans Herz legen!