12 Mär
Erfahrungsbericht von L. B.

Fudan University


Hochschule: Fudan University
Stadt: Shanghai
Land: China
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 01/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich studiere im 5. Fachsemester Management and Economics und habe das Wintersemester 2012/13 an der Fudan University in Shanghai verbracht. Das CCSP-Programm (Contemporary China Studies) an der Universität in China ging von September 2012 bis Ende Januar 2013.

Tohee International Student Village

Während des Semesters und des anschließenden Praktikums habe ich im Tohee International Student Village gewohnt. Die Apartments sind groß genug und nach der ersten Grundreinigung auch sauber. Die Ausstattung ist auch gut: Es gibt einen großen Wohnbereich und eine Küche. Die Küche habe ich aber das ganze halbe Jahr nur ein- oder zweimal benutzt, da es in China so günstig ist essen zu gehen. Wenn man im Tohee wohnt muss man auch nicht weit gehen, um ein relativ große Auswahl an kleinen Restaurants und Läden zu haben.
Ein weitere Vorteil im Student Village zu wohnen ist, dass man sehr leicht neue Leute kennen lernt, auch die, die nicht in dem gleichen Programm an der Uni sind wie ihr. Außerdem ist die Entfernung zur Uni nicht groß. Weite Strecken zur Rush Hour in Shanghai zu fahren, sei es mit der Metro oder dem Taxi, ist kein großes Vergnügen. Doch obwohl ihr nah an der Uni wohnt, rate ich euch, ein Fahrrad zu kaufen, da der Campus ziemlich groß ist. Fahrräder kosten nicht viel, so um die 20€ und ihr könnt sie bei Straßenverkäufern in der Nähe kaufen.
Wo ihr aber auf jeden Fall mit rechnen müsst, wenn ihr im Tohee wohnt ist, dass es im Winter in den Wohnungen ziemlich kalt wird, da die Isolierung sehr schlecht ist. In jedem Zimmer gibt es zwar eine Klimaanlage, die man auch als Heizung benutzen kann, aber um es wirklich warm zu haben, muss diese durgehend an sein. Das wiederum treibt die Nebenkostenrechnung nach oben. Diese ist meiner Meinung nach sehr unverständlich. In dem letzten Monat, im Januar, zum Beispiel hatten mein Mitbewohner und ich eine Rechnung von je ca. 670 RMB. Das war fast das 3-Fache was eine Freundin in einem anderen Gebäude im Tohee bezahlen musste. Auf meine Nachfrage, wie das denn sein könne, konnten mir die Mitarbeiter des Tohee auch nicht wirklich weiter helfen.

Das ist aber auch das einzige, was mir am International Village nicht gefallen hat. Sonst kann ich es nur empfehlen!

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Die organisierte Einführungswoche ist eine gute Gelegenheit, die anderen Studenten aus dem Programm kennen zu lernen und einen ersten Eindruck von der Uni zu bekommen. Da der Campus ziemlich groß ist und man sich auch schnell mal verlaufen kann, ist es gut, bevor der eigentliche Unterricht beginnt, sich schon mal ein bisschen auszukennen. Außerdem gibt es die Möglichkeit an einer Stadtrundfahrt teilzunehmen, was eine gute Sache ist, da es einiges zu sehen gibt.


Fudan University

Eine sehr gute Sache, die die Uni anbietet, ist das Chinese language partner Programm. Diese können euch bei organisatorischen Problemen oder auch mal bei den Aufgaben für den Chinesisch Unterricht helfen. Ich kann euch nur raten, zu dem Treffen mir den language partnern zu gehen und euren kennen zu lernen.

Der Unterricht an der Fudan University ist von der akademischen Seite nicht sehr anspruchsvoll. Aber ihr lernt viel über China und Shanghai. Der Arbeitsumfang ist aber manchmal schon ziemlich groß. Vor allem wenn mehrere Essays auf einmal abgegeben werden müssen und die Mid-Terms anstehen. Außerdem müssen sowohl Einzel- als auch Gruppenreferate vorbereitete und gehalten werden.
Aber keine Sorge, es bleibt immer noch genug Zeit, um die Stadt zu erkunden!
Der Chinesisch Unterricht ist sehr gut und die Klassen nicht zu groß. In meinem Kurs waren wir 11 Studenten. Das ermöglicht eine gute Betreuung durch den Lehrer. Insgesamt hatten wir 5 Stunden Chinesisch in der Woche. Es besteht aber auch die Möglichkeit, neben dem eigentlichen Unterricht, einen Privatlehrer zu nehmen. Das ist relativ teuer, aber sehr intensiv, da man entweder alleine oder zu zweit Unterricht hat.
Die Dozenten und Professoren können eigentlich alle sehr gut Englisch und gestalten den Unterricht oft sehr interessant. Einige Vorlesungen werden zum Beispiel von Gastdozenten gehalten, die in Shanghai arbeiten.

Neben dem Unterricht werden von der Uni auch Ausflüge und andere Aktivitäten angeboten. Wir sind zum Beispiel mit der kompletten Gruppe nach Nanjing gefahren und haben dort 2 Tage verbracht.
Die Aktivitäten waren unter anderem, dass wir von den Chinesisch Lehrern einen Nachmittag Kalligrafie Unterricht bekommen haben.

Die Studiengebühren für das eine Semerster an der Uni sind aber meiner Meinung nach zu hoch. Die Kosten sind nicht angemessen für die Aktivitäten, die neben dem Unterricht angeboten werden.
Die Betreuung durch die Koordinatoren der Uni ist aber super!

Es besteht die Möglichkeit, während oder nach dem Semerster ein Praktikum in Shanghai zu machen. Ich würde auf jedem Fall empfehlen dieses Angebot zu nutzen. Durch das Praktikum hat man die Möglichkeit zu sehen, wie das Arbeiten in China ist. Meiner Meinung nach ist die bessere Alternative das Praktikum im Anschluss des Semesters zu machen, da man, wenn man das Praktikum während des Semesters macht, nur 1 bis 2 Tage in der Woche arbeitet und das Unternehmen nicht richtig kennen lernen kann.
Die Praktika werden von der Uni angeboten und auch die Vorstellungsgespräche organisiert. Das Angebot an Praktikumsplätzen war aber in dem Semester, in dem ich in China war, sehr mager. Alle Studenten haben einen Praktikumsplatz bekommen. Aber falls es euch möglich sein sollte, ein Praktikum aus Deutschland zu organisieren, wäre das eine gute Alternative. Es gibt unter anderem viele Firmen in Shanghai, die ausländische Studenten suchen.


Shanghai

Meiner Meinung nach kann man Shanghai mit keiner Stadt in Deutschland vergleichen. Sie Stadt ist riesig und man kann immer wieder was Neues entdecken, wenn man durch die Straßen läuft. Der Kontrast zwischen reich und arm ist überall zu sehen. Einige Stadtteile sind noch „traditionell“. Die Hütten der Menschen, die dort wohnen, stehen zwischen den modernen Hochhäusern.
Der Nachteil einer so großen Stadt mit so vielen Menschen ist die Situation in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Metro-Netz ist super ausgebaut. Es gibt keine Probleme zu seinem Ziel zu gelangen. Doch sollte man es vermeiden, wenn es geht, zur Rush Hour zu fahren. Die Metro ist dann voller Menschen. Das gleiche gilt für Busse. Auch mit dem Taxi zu fahren ist zur Rush Hour kein Vergnügen, da die Straßen voller Autos sind. Fährt man aber zu einer anderen Zeit, ist das öffentliche Verkehrsnetz super in Shanghai. Auch das Taxifahren ist sehr günstig und es ist normalerweise auch kein Problem eines zu bekommen, da es sehr viele Taxen in Shanghai gibt.
Die, die vorhaben, sich andere Städte in der Umgebung von Shanghai oder im Rest von China anzugucken, können die Schnellzüge nehmen. Ich haben zum Beispiel, nachdem das Programm der Fudan zu Ende war, ein weiteres Praktikum in Changzhou gemacht. Die Stadt ist ca. 170 km von Shanghai entfernt. An den Wochenenden war ich oft in Shanghai. Die Zugverbindung zwischen den Städten ist super. Eine Fahrt dauert ca. 1 Stunde und kostet umgerechnet keine 10€.


Fazit

Die Studiengebühren sollten noch mal verbessert und dem Angebot angepasst werden. Trotzdem war das Semester an der Fudan University das Beste meines Lebens. Neben den vielen neuen Leuten aus aller Welt, die man kennen gelernt hat, hat man sehr viel über China gelernt. Ich kann nur jedem, der sich für China interessiert, empfehlen dort ein Auslandssemester zu machen. Die Erfahrungen und Eindrücke von den Menschen und der Kultur in China kann man meiner Meinung nach nicht aus Büchern oder Dokumentationen erlangen.