29 Sep
Erfahrungsbericht von Jonathan .

University of California, Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Organisation und Führung
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 08/2010 bis 09/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wie kam ich überhaupt darauf eine Summer Session in den USA zu belegen? Die Idee kam in meinem Fall nicht von mir selbst, sondern von einem meiner Kommilitonen.
Ich habe mich erst Ende 2009 dazu entschlossen die Summer Session 2010 an der UCLA zu verbringen. Zur Auswahl stand für uns zunächst auch noch die UC Berkeley, aber wegen des besser passenden Termins haben wir uns dann für die UCLA entschieden – und es definitiv nicht bereut!

Bewerbung:

Die Bewerbung an der Uni war wirklich nicht kompliziert. Der erste Anker an dem man sich schon mal orientieren konnte, waren die Kursbeschreibungen und Broschüren aus dem Vorjahr, da viele der Kurse aus dem letzten Jahr immer wieder angeboten werden. Der zweite Anker, man kann fast schon sagen „Fels in der Brandung“ war College Contact. Annika Uhlig hat alle Fragen innerhalb von kürzester Zeit beantwortet, hat immer die neuesten Kursbeschreibungen parat gehabt und wusste immer Rat. Nachdem ich meine zwei Kurse ausgewählt hatte, Management 88 und Communication 156, lief alles wie von selbst. Die eigentliche Anmeldung an der Universität führt College Contact durch, deswegen kann man auch gar nichts falsch machen. Nach einiger Zeit hatten wir dann per Email die Bestätigung und wenig später auch die Unterlagen der Universität im Briefkasten. Damit gewappnet hieß es noch einige Dokumente online ausfüllen und einen Termin beim amerikanischen Konsulat zu machen, in meinem Fall war das in Frankfurt. Nur 4 Tage nach meinem Botschaftstermin hatte ich auch schon das Studentenvisum in der Tasche, bzw. im Reisepass.

Schon Fernweh bekommen?

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Der Management 88 Kurs wurde geleitet von Professor John Ullmen. Ich habe selten einen besseren Professor gehabt und noch nie in einem so gut ausgestatteten Vorlesungssaal gearbeitet. Bürosessel für jeden, elegante Holzschreibtische und Mikro auf jedem Tisch und die zwei Beamer schienen für den Saal auch bestenfalls überdimensioniert zu sein – einziger Wermutstropfen: viel zu kalte Klimaanlage. Inhaltlich lässt sich der Kurs einfach in zwei Worte fassen: „relationship building“. Wie kann man Beziehungen aufbauen, wie kann man sie nutzen und welche Techniken gibt es um sein Netzwerk professionell aufzubauen. Wer hartes auswendig lernen erwartet hatte, wurde hier enttäuscht. Es ging um die vielgerühmten „softskills“. Jeder musste sich in verschiedenen Gruppenarbeiten einbringen, es ging darum Vorträge vor der ganzen Klasse zu halten, auch mal eine schauspielerische Darstellung zu wagen, viel zu diskutieren und schlussendlich herauszufinden welche Stärken man selbst hat und welche Schwächen man durch sein professionelles Netzwerk ausgleichen kann.
Mein zweiter Kurs, Communication 156, geleitet von Steve Peterson, behandelte „social networks“. Der Professor, Soziologe der ersten Stunde, hat dabei leider den wirtschaftlichen Aspekt außen vor gelassen, weshalb ich diesen Kurs in der zweiten Woche noch gewechselt habe – doch keine Angst: auch das Wechseln vor Ort ist völlig unkompliziert. Man holt sich von dem Professor in dessen Kurs man wechseln möchte eine PTE-Nummer (permission to enroll) und kann dann online über den eigenen Uni-Account (URSA) einfach einen Kurs verlassen und den anderen Kurs hinzufügen.


Campus:

Der Campus ist, um es mit deutschen Verhältnissen zu vergleichen, phänomenal! Die Gebäude sehen alle sehr gepflegt aus und um es mit Kate Perrys Worten aus dem Song „California Girls“ zu sagen: the grass is really greener! Also auch was die Botanik angeht, sieht der Campus um einiges hübscher aus als mein deutsches Pendant. Was mich restlos begeistert hat, war die Möglichkeit Sport zu treiben: Tennis spielen, ins Fitnessstudio gehen, in einem der unieigenen Pools schwimmen oder einfach nur auf dem Track Runden zu laufen. Das ist alles inbegriffen. Außerdem kann man sich natürlich die Soccerspiele der Unimannschaft anschauen – Studierendenausweis zeigen und es öffnen sich alle Türen.


Wohnen:

Ich habe zusammen mit einem Kommilitone in einem off-campus Apartment in den Gayley Towers gewohnt (Adresse: 565 Gayley Avenue, falls ihr per Google Earth mal einen Blick darauf werfen wollt). Das Apartment ist für zwei Personen sehr großzügig gestaltet, leider ist es außer der Möblierung mit NICHTS ausgestattet. Wir mussten also erst mal Töpfe und Pfannen, Geschirr und Besteck besorgen bevor wir uns so richtig heimisch fühlen konnten. Gekocht haben wir immer selbst und ich kann es jedem empfehlen. Der meal plan an der Uni ist für europäische Verhältnisse zu kalorienreich und man wird sicher das ein oder andere Kilo mehr mit nach Hause nehmen. Außerdem bezahlt man dabei für quasi jeden Tag essen, was wir zumindest nicht in Anspruch nehmen konnten, weil das Wochenende ja doch meistens zum verreisen genutzt wird. In den Gayley Towers gibt es genügend Waschmaschinen und Trockner, beide münzbetrieben (Quarter Dollars). Waschmittel muss allerdings im Supermarkt gekauft werden, das bekommt man nicht an den Waschmaschinen. Hierfür kommen in der näheren Umgebung Ralphs oder CVS pharmacy in Frage. Wer bei Ralphs einkaufen gehen möchte, sollte sich UNBEDINGT die Ralphs-Card ausstellen lassen. Damit spart ihr wirklich viel Geld für eine Adresse unter der ihr 6 Wochen später sowieso nicht mehr erreichbar seid!


Fortbewegung:

Wir hatten für den gesamten Zeitraum ein Auto der Economy-Class gemietet und sind damit günstiger gefahren als Viele, die sich nur für’s Wochenende dann einen dicken Schlitten geleistet haben. Wir haben uns auch die Gebühren für einen Garagenstellplatz gespart. Meistens waren genügend Parkplätze auf der Straße vorhanden – doch Vorsicht: an rotem Bordstein ist Parken verboten und auch die Schilder sollten ganz genau gelesen werden (z.B. darf man zu Zeiten der Straßensäuberung nicht stehen!). Wer kein Auto mieten möchte, oder kann, kann aber auch jedes größere Ziel ohne Probleme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Die Busverbindungen sind – entgegen meiner Erwartungen – sehr gut und günstig (einmal Gesamtstrecke: 1,50$).


Reisen:

Kalifornien bietet einem viele schöne Plätze, aber was man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, sind Coronado Island bei Tag und San Diego bei Nacht. Die 4th und die 5th Avenue sind einzige Partymeilen mit tollen Clubs und Bars. Allerdings solltet ihr hier auch mit prallem Geldbeutel auftauchen! Wer den Abstecher nach San Diego macht, sollte auch die 15 Minuten Fahrt nach Mexiko noch mitnehmen. WICHTIG: Ihr braucht unbedingt euer I-20 Formular für die Grenze!
Ansonsten sind die vielen Nationalparks eine Reise wert.

Ich kann es vom Erlebnisfaktor guten Gewissens weiter empfehlen, allerdings muss man wissen, dass neben den Kosten für die Uni und Unterkunft auch die Reisen und das Feiern in den USA viel Geld kosten.