University of California, Los Angeles
Bewerbung
Die Bewerbungen für die Uni und das Visum haben beide gut geklappt. Manche der offiziellen Websites, die man für die Visumsbewerbung braucht, sind allerdings etwas anstrengend, da sie sich ständig resetten oder aufhängen. Da hilft nur Geduld und verschiedene Browser auszuprobieren. Ich wurde durch den ganzen Prozess gut durchgeleitet und konnte bei Unklarheiten immer einfach nachfragen, wodurch das ganze recht entspannt war.
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Die Kurse
Durch Corona war ich leider etwas eingeschränkt, was die Kurswahl anging, da sehr viel (unter anderem alle Mathe Kurse) nur online angeboten wurden, ich aber Präsenzkurse belegen musste, da es sonst zu Problemen mit dem Visum geführt hätte. Die zwei Kurse, die ich mir herausgesucht habe, wurden letztendlich beide abgesagt, da sich zu wenig Leute angemeldet haben. Es ist also wichtig immer seine Mails zu checken, um sich in dem Fall schnell in neue Kurse eintragen zu können. Die Mails von der UCLA sind bei mir oft im Spam gelandet also aufpassen!
Letztendlich habe ich die Kurse „Introduction to Biostatistics“ und „Introduction to Statistical Programming with R“ belegt. Hier stellte sich mal wieder heraus, dass die Qualität von Vorlesungen wie auch in Deutschland stark vom Dozenten / der Dozentin abhängt. In meinem Biostatistik Kurs war mir persönlich die Informationsdichte viel zu niedrig. Ich habe nichts gegen entspannte Vorlesungen, aber wenn man seit 40 Minuten in einer Vorlesung sitzt und der Professor einem immer noch nichts neues erzählt hat, ist die Vorlesung trotz potentiell interessantem Stoff ziemlich langweilig. Hier zeigte sich auch, dass meine Sorge, die Vorlesungen könnten aufgrund der kurzen Zeit von nur sechs Wochen zu stressig sein, völlig unbegründet war. In den Physikvorlesungen, die ich aus Deutschland gewohnt bin, wäre dieselbe Menge an Stoff wahrscheinlich eher in zwei statt in sechs Wochen durchgezogen geworden. Letztendlich haben solche langsamen Vorlesungen aber auch den Vorteil, dass einem mehr Freizeit bleibt, was ja auch nicht schlecht ist.
Im Kontrast dazu war meine Programming Vorlesung wirklich genial. Der Professor Michael Tsiang ist ein sehr nahbarer und engagierter Professor, der sich sehr gut um seine Studis kümmert. Die Vorlesung war wirklich gut durchdacht und die Hausaufgaben waren eine passende Ergänzung zum Stoff (und haben auch echt Spaß gemacht). Bevor man sich für seine Kurse entscheidet, macht es Sinn auf der Website Bruinwalk vorbeizuschauen. Dort gibt es jede Menge Rezensionen für die verschiedenen Kurse und Dozenten. Es gibt auch einen aktiven UCLA Subreddit, wo man sich informieren kann.
Leben auf dem Campus
Ich habe für die sechs Wochen in einem Classic Dorm Room in der Rieber Hall gewohnt. Allgemein sind alle Dorms relativ nah beisammen auf dem „Hill“ wo auch die verschiedenen Dining Halls angesiedelt sind. Es gibt verschiedene Arten von Unterkünften, Classic ist die günstigste. Ich habe mir mit einer anderen Studentin ein Zweier-Zimmer geteilt. Das Zimmer ist bereits eingerichtet mit Schränken, Hochbetten und Schreibtischen (viel mehr passt auch nicht rein) und man bekommt auch Bettwäsche und Handtücher gestellt. Es gibt keine Klimaanlage, was im Sommer bei teilweise über 40 Grad ziemlich hart war und ein geteiltes Badezimmer auf dem Gang, das täglich geputzt wird. Für eine Gebühr kann man Waschmaschinen und Trockner nutzen.
Von den viel gelobten Dining Halls hatten im Sommer leider nur zwei offen und beide hatten dasselbe Menü (Pizza, Burger, Salat sowie 1-2 täglich wechselnde Gerichte). Durch meinen Meal Plan hatte ich jede Woche 14 „Swipes“. Ein Swipe bringt einen in eine Dining Hall, wo man dann so viel Essen kann wie man will. Am Anfang war ich ziemlich glücklich mit dem Essen, allerdings ist die Auswahl nicht so berauschend, sodass ich nach sechs Wochen wirklich genug vom Dining Hall Essen hatte. Auf dem Campus gibt es allerdings auch noch einige (Fast Food)-Restaurants, auf die man ausweichen kann. Sehr zu empfehlen ist die Epicuria, ein italienisches Restaurant, wo man ebenfalls mit Swipes bezahlen kann.
Der Campus selbst ist sehr schön, die meisten Gebäude sind aus den gleichen roten Backsteinen und im Stil alter europäischer Gebäude gebaut. Es gibt auch einen kleinen Skulpturengarten und jede Menge nette Ecken. Der Campus ist ziemlich weitläufig, sodass ich oft 30 Minuten unterwegs war, um von den Dorms zu meinen Vorlesungen zu gelangen. Man sollte sich also auf jeden Fall genug Zeit einplanen und immer einen Pulli dabeihaben, da es in den klimatisierten Hörsälen meistens gefühlte 15 Grad hat.
Von der Uni aus kommt man mit dem Bus recht günstig in die Innenstadt oder an den Strand, allerdings ist LA so riesig, dass man zu den meisten interessanten Orten auch gerne mal 1-2 Stunden unterwegs ist, was spontane Trips in die Stadt etwas schwierig macht. Die ganze Busfahrerei kann sich aber auch wirklich lohnen. Ausflüge zum Griffith Observatory und zum California Science Center, wo man ein echtes Space Shuttle sehen kann, kann ich auf jeden Fall empfehlen.