5 Jul
Erfahrungsbericht von Hanja E.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Entwicklungshilfe, Politikwissenschaft, Literaturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2004 bis 12/2004

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Don’t hesitate, partycipate! Halifax ist nämlich auf jeden Fall ein Auslandssemester wert! Also, frei nach Douglas Adams: Don’t Panic! Hier geht’s zwar nicht per Anhalter durch die Galaxis, aber per Bericht durch ein Auslandssemester an der SMU. Das Handtuch könnt ihr zu Hause lassen (gibt’s on- und off-campus dazu und ist auch sonst zum Überleben eher nebensächlich). Vergesst stattdessen einfach niemals euren europäischen Akzent, wahlweise auch südafrikanischen oder australischen oder was ihr noch so in eurer Akzentsammlung finden könnt, denn das handhaben die Halifaxer ein wenig beliebig: Hauptsache Akzent und exotisch, die Zuordnung erfolgt nach dem Zufallsprinzip:
Wir: „Hi! We would like to have a cocktail!“
Halifaxer: „Oh, you are from South Africa? That’s so cool!“
Wir: “Well.., no, … a little bit further north… you know…but thanx for the drink!”
Womit wir auch schon bei Punkt Nummer eins wären:

Die Spezie „Nova Scotians“ in ihrer Urform:

Die Tendenz zur Stereotypisierung möge man mir an dieser Stelle verzeihen. Einzelfallanalysen müssen selbst durchgeführt werden, beispielsweise während eines Auslandssemesters.
So erkennt ihr sie: Nova Scotians sind zumeist sehr laid-back und open-minded. Das ist prima, denn so lässt es sich ganz unstressig Leute kennen lernen. Strategie Nummer eins: Fahrt Taxi und sagt, wohin ihr wollt. Auf die Frage woher ihr kommt einfach antworten und schon seit ihr mitten im Gespräch und habt den ersten Halifaxer kennen gelernt. Das funktioniert wahlweise auch an der Uni, in Cafés, Pubs oder Discos. Abwandlungen sind, vor allem was die beiden letzteren Locations betrifft, ratsam: Sagt nicht gleich eure Adresse (wie im Taxi), das könnte falsch verstanden werden.
Sollte es vorkommen, dass ihr mal zu viele Leute kennen gelernt habt (wir wollen uns ja im Assimilationsprozess an die Halifaxer angleichen und auch laid-back werden, sozialer Streß darf als unerwünscht betrachtet werden), dann versucht es einfach mal mit Ironie. Und schwupps, seit ihr die erfolgreich kennen gelernten Leute bei minimaler Anstrengung auch schnell wieder los. Ironie gehört bei den meisten Einwohner der schönen Halbinsel zu den noch zu entdeckenden Spracherfreulichkeiten des nächsten Jahrtausends.

So fallt ihr nicht auf: Tragt als Jungs Baggy Pants und Cappys, wenn ihr jemanden datet, dann macht euch schick indem ihr ein sauberes Shirt anzieht und die Cappy weglasst. Als Mädel fällt man wenig auf, wenn man in Schlabberbuxen oder Pyjama in die Uni geht (ansonsten glaubt jeder ihr kommt aus Montreal oder Toronto), 4 Oktaven höher sprecht als normal und jeder zweite Satz ist: „Wow, that’s awsome!“ oder „Oh, that sucks!“
Ansonsten: Schimpfen ist nicht drin, beklagen auch nicht (entlasst Marvin also als euren Helden). Jegliche Formen und Ausmaße von Unerfreulichkeiten werden zusammenfassend mit „sucks“ kommentiert. Was schade ist, denn so könnt ihr die Vokabeln, die man bekanntlich am schnellsten lernt, nicht anwenden.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Macht euch auf euren größten Kulturschock gefasst, wenn ihr in den ersten Tagen an die Uni kommt und was regeln wollt! Es klappt alles auf Anhieb und wenn etwas schief läuft und man jemanden um Hilfe fragt… kriegt man diese auch sofort und absolut unkompliziert. Unglaublich aber wahr! Es ist trotzdem wichtig, sich um alles rechtzeitig zu kümmern, vor allem was die Kursanmeldung geht. BWLer haben es da wahrscheinlich schwieriger, aber bei mir (Politik und Kulturwissenschaften) war es auch kein Problem noch in Halifax selbst Kurse zu tauschen und neue zu wählen. Wer gerne im Wohnheim wohnen möchte sollte sich dafür auch rechtzeitig bewerben. Off-campus ist aber auch hübsch. Für Zimmerangebote am besten bei der Konkurrenz schauen, der Dalhousie University off-campus homepage. Die haben immer viel mehr Angebote! Und wenn ihr den Dalhousie-Studis ein Zimmer wegschnappt macht ihr Euch auch gleich an der SMU sehr beliebt und dürft vielleicht in der O-Woche als Vorsinger im Stadion stehen, wenn es heißt so laut es geht „SMU rocks, Dal sucks“ zu verkünden.
Und jetzt mal ganz im Ernst: Halifax und die SMU sind wirklich eine ganz prima Wahl, nicht nur weil die Leute sehr nett sind und die Stadt eine angenehme Größe hat (kann man sich auch schon in kurzer Zeit „erobern“, aber langweilig wird’s trotzdem nicht), auch die Kurse sind gut und die Profs sehr motiviert! Also: Don’t panic, auch nicht bei der Wohnungssuche (apropos: Anrufen ist IMMER besser als Email schreiben!!!) oder der Kurswahl (die haben sich schon ganz gut auf die Massen Deutschen eingerichtet, die die SMU jetzt wohl regelmäßig anlaufen werden  )!