24 Jan
Erfahrungsbericht von Erdem K.

Hawaii Pacific University

Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Zeitraum: 08/2006 bis 12/2006

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Also hier mein Erfahrungsbericht zum einsemesterigen Aufenthalt an der HPU.
Als ich in Honolulu gelandet bin wurde ich vom Uni-Shuttle Bus zu einer von mir gegeben Adresse gefahren. Der Flughafen liegt etwa 10-15min vom Touristenzentrum Waikiki entfernt und dort war auch meine erste Unterkunft.
Da es mir nicht möglich war aus Deutschland eine Unterkunft zu arrangieren, musste ich mich Vorort selbst drum kümmern. Zwar ist es grundsätzlich möglich in eines der Studentendorms/Wohnheime unterzukommen, doch diese sind nur zu Wucherpreisen ab $750/Monat aufwärts und mit zwei weiteren Wohnpartnern zu beziehen. Desweiteren sind die Bedingungen „Jugendherbergen“ ähnlich, mit strengen Bestimmungen zu Besuchen und Alkoholkonsum. Ausserdem muss der volle Betrag für die 4 Monate auf einmal bezahlt werden, plus Kaution, was dann irgendwo bei 2500,-Euro in der Summe liegt, die man beim Einzug zahlen muss.
Aus diesen Gründen zog ich zunächst im Seaside Hostel in Waikiki ein, es ist sehr unhygienisch und unangenehm dort zu übernachten, aber dafür günstig. Ich hatte zwar 3 Nächte gebucht, aber nur eine Nacht darin ausgehalten. Ich hatte glücklicherweise innerhalb eines Tages eine Wohung in Downtown Honolulu für $425,- gefunden, was ein sehr guter Preis ist.
Zu empfehlen sind für die Wohnungssuche die HPU Pipeline. Es gibt dort den Eintrag „eAdds“, dort findet man i.d.R sehr einfach Wohnungen, obwohl die Wohnungslage in Honolulu katastrophal ist. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen. Neben „eAdds“ gibt’s es dann noch lokale Zeitungen in denen man suchen kann. Hier verweise ich einfach mal auf Google.
Generell würde ich empfehlen ca. mitte August oder früher dort zu sein um die Inseln Maui und Kawai zu erkunden, denn während der Studienzeit ist es dann manchmal umständlich eine Woche zu „verschwinden“ weil viele Presentationen und Gruppenarbeiten anstehen, für die man anwesend sein sollte, ein Roundtrip Ticket kostet etwa mit allen Steuern $80,-.
Die Insel Oahu mit Honolulu kann man dann auch während der Studienzeit erkunden, weil man meist nur 4-5 mal die Woche Uni hat und viel Freizeit zur Verfügung steht. Seine Freizeit kann man mit Sport und Strand, sowie Wandern füllen. Waikiki Promenade um den Diamond Head ist wunderschön zu joggen, Bodyboarden, Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen, Fallschirmspringen etc.. Es stehen einem also viele Möglichkeiten offen. Das Abendleben in Honolulu ist so in etwa mit Deutschland vergleichbar. Was mich verwundert hat, Getränke sind wesentlich billiger als in Deutschland, wenn man Bars und Discos aufsucht, im vergleich zu den normalen Lebensmittelnpreisen die kurz gesagt „extrem-teuer“ sind. Angesagt sind locations wie „Magos“, aber die lernt man schnell über andere kennen, die Leute sind viel aufgeschlossener und wärmer. Was man wissen sollte, viele Discos machen schon um 4uhr zu und manche „vermeintliche“ Discos schliessen schon um 2Uhr, weil sie nur eine Barlizens besitzen.
Essen kauft man im „Safeways“, „Foodland“ oder „times“, bei ersteren beiden gibt es kostenlose Kundenkarten, mit denen man sparen kann. Es gibt zwar auch einen Walmart, der liegt aber etwas ungünstig und hat nicht soviel Auswahl.
Nun kurz zur Uni, die Vorlesungen sind, wenn man Business Majors hat, in Downtown Honolulu, also sehr zentral. Die Uni hat aber keinen anständigen Campus und die Studies treiben sich auf der „Ford Street“ rum, eine pseudo Einkaufsmeile, die zum „längsten Campus“ der Welt (eine Übertreibung von mir) umfunktioniert wurde. Ich hatte Kurse wie „Consumer Behaviour“ und „Marketing“ belegt, die gut zu hören waren. Interessant ist der Lernstil, eher normativ und alles textbasiert. Für die Klausuren lernt man eigentlich nur Texte auswendig, es macht aber Spass und es ist interessant den Unterschied zum deutschen System zu erleben. In der Uni-„Grundgebühr“ sind 6 Undergraduate Kurse enthalten, es reichen aber 4 -5 Kurse aus um sich gut mit Arbeit einzudecken, sprich Presentationen, Presentationen, Presentationen,..
Die Profs, die gar keine sind (meistens Graduierte und Doktoren aus Industrie und Ausland) sind sehr hilfsbereit, zumindest die, die ich hatte. Ich hab auch schon von anderen gehört das ziemlich strenge Profs dabei sind, also ähnlich wie in Deutschland.
Mit dem viel gepriesenen „International Center“ kommt man eigentlich nur einmal bei der Ankunft in kontakt, sonst sollen sie eigentlich die erste Anlaufstelle für ausländische Studies sein, was bei mir aber nie nötig war.
Insgesamt habe ich ein positives Bild von Hawaii, nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte, aber doch sehr beeindruckend. Man fühlt sich einfach pudelwohl auf der Insel, zumal das Wetter fast immer perfekt ist. Die Menschen sind unglaublich höflich und sehr zuvorkommend, ebenso an der Uni. Die Uni hatte nicht sooo viel zu bieten, aber man muss es halt akzeptieren das es eine kleine private Uni ist und man fast immer nur die selben Gesichter sieht.

Zusammenfassend:

Pro HPU:

Tolles Wetter zu fast jeder Jahreszeit, unglaublich höfliche Menschen, kleine Klassen (15-20 Leute), nette Profs, keine strenge Arbeitsatmosphäre, sehr relax, die schönsten Strände der Welt, viele Sehenswürdigkeiten auf einem „Fleck“, sehr international, extreme Umwelt (sprich Natur, Schönheit, Vulkane), hohe Wellen =), einfach Hawaii!

Contra HPU:

Kosten fürs Leben, sprich Unterkunft und Verpflegung sind viel zu hoch und ca. 20% teurer als auf dem Festland, „kleine“ Uni, also keine richtige Campus Atmosphäre, beschränkte „Fluchtmöglichkeiten“,falls man sich mal eingeengt fühlt, was aber nicht vorkommen sollte.

Tipps:

Die güngstigsten Mietwagen in USA findet man auf Hawaii, am besten ist die folgende Seite: www.carrentalinhawaii.com, dort kriegt man unter BRAND X immer den besten Preis und zahlt auch wenn man unter 25 Jahren ist nicht die extra Kosten von $20,-/Tag. Ihr könnt ruhgig einen kleinen Wagen buchen, man kriegt i.d.R. immer einen größeren =)
Besucht auch die „Westside“ von Hawaii, also westlich von Pearl Harbour, die wird meistens vernachlässigt, aber dort gibt es auch einiges zu sehen und viele Shoppingmöglichkeiten, u.a. könnt ihr mal erleben wie die locals leben, ausserdem gibt es dort eine große Höhle zu besichtigen, von der wenige wissen.
Inter island Flüge 3 Wochen vorher buchen, damit ihr auch einen günstigen Platz kriegt. Hanouma Bay ist ein Traum, solltet ihr auf jedenfall hin zum Schnorcheln und nicht vor euch her schieben. Der Strand von Ala Moana ist auch ein Besuch wert, der ist ruhiger als der laute und überfüllte Waikiki Beach.
Maui ist ein wahrer Traum, für die Insel solltet ihr euch mindestens 1,5 Wochen Zeit nehmen. und ausgiebig alles geniessen, so einen Ort gibt es nicht ein zweites mal auf diesem Planeten.
Wenn ihr auf Einsamkeit und Natur steht, dann habt ihr auf Kawai genau das richtige ;)