21 Jan
Erfahrungsbericht von Dirk J.

University of California, Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Naturwissenschaften
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 08/2006 bis 09/2006

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Anfang 2006 machte ich in Hannover den TOEFL Test und ab da war mir klar es gab kein zurück mehr.
Nachdem ich dann etwas später die Unterlagen bei College Contact einreichte, stand zwischen mir und der UCLA nur noch die Visaabteilung des amerikanischen Konsulates, doch eine nette Fahrt nach Berlin sollte auch das Problem lösen.

GO WEST

Ich flog bereits drei Tage vor Beginn der Summer Session nach L.A. um mir schon ein wenig die Stadt anzuschauen. Leider war ich bei meiner Ankunft etwas enttäuscht, das glamouröse Amerika hatte ich mir anderes vorgestellt – irgendwie sauberer. Vielleicht lag es aber auch daran, dass mein Shuttle durch die etwas schlechteren Gegenden gefahren ist, zumindest redete ich mir das ein.
Mein Hostel für die ersten „uni-freien“ Tage lag direkt am Hollywood Boulevard, der leider in meinem Reiseführer auch besser aussah. Aber die Stadtrundfahrt am nächsten Tag sollte einiges wiedergutmachen.

Am Sonntag ging es dann endlich zur UCLA. Die Größe des Campus, besonders die Sportanlagen, war schon sehr beeindruckend, da kam einem sein Zimmer noch kleiner vor, als es schon war.
Ich lebte im Wohnheim „Rieber Hall“ in einem 3-Bett Zimmer mit zweier Belegung. Die Räume waren sehr klein und zweckorientiert eingerichtet, aber auf dem Zimmer hat man sowieso nicht so viel Zeit verbracht und zum lernen hat es in jedem Fall gereicht.
Neben dem Computer und Fitnessraum war das „Highlight“ der Rieber Hall die „Dinning Hall“ oder auch Mensa. Das Essen war qualitativ gut und es gab auch eine scheinbare Abwechselung in den Menüs. Dennoch wurde es nach 3-4 Woche immer schwerer sich dafür zu begeistern, einige halfen sich mit ihrer täglichen Pizza, ich rettete mich mit Salat über die letzten Wochen.
Das wichtigste jedoch war der soziale Aspekt, denn hier in der „Dinning Hall“ hat man jeden Abend wieder alle getroffen und zum Teil zwei Stunden lang gegessen und geredet. Außerdem wurden hier die Pläne für die Nacht / nächsten Tage / Wochenende gemacht.

Wobei ich schon beim nächsten Thema wäre- die Anderen.
Egal wohin man fährt sie sind überall, die Deutschen. Das gilt auch und besonders für die UCLA. In der Summer Session C waren min. 40 deutsche Studenten und noch um die 10 weiteren aus Österreich. Daher kam man leider nicht soviel zum Englisch sprechen, aus irgendwelchen Gründen kommt man mit Menschen seiner eigenen Sprache schneller in Kontakt, als mit anderen.
Natürlich habe ich auch Studenten aus Brasilien, Japan, USA, Südafrika…… kennen gelernt. Aber am Abend in der „Dinning Hall“ war man wieder von Deutschen Umgeben.

Wenn man in Kalifornien ist, dann will man natürlich auch etwas vom Land sehen und da bieten sich die Wochenenden für zahlreiche Ausflüge an. Diese werden auch von „California Tours“ zu Studententarifen für alle UCLA Studenten angeboten.
Ich will keinem von diesen geführten Ausflügen abraten, sie sind gut organisiert und man erfährt viel über das Land und Sehenswürdigkeiten, außerdem lernt man neue Leute kennen.
Allerdings kann man viel Geld sparen, wenn man die Touren selber organisiert. Wir haben uns mehrfach einen Minivan gemietet und sind damit nach San Diego, Las Vegas und Yosemite Nationalpark gefahren. Es war auch kein Problem für diese Ausflüge Interessierte zu finden, man musste einfach abends fragen.

Nun möchte ich mich dem akademischen Teil des Aufenthalts widmen. Dazu ist zu sagen, dass das Lernen an der UCLA sehr schwer fällt, weil es so viele Dinge gibt, die einen Ablenken: Pool, Ausflüge und natürlich Partys.

Ich belegte zwei Life Science Kurse mit den Themen: Einführung in die Molekulare Biologie sowie Biodiversität, Ökologie und Evolution.
Diese Kurse waren vom Inhalt hervorragend zusammengestellt. Zwar war es ein sehr umfangreicher Stoff der abgehandelt wurde, jedoch wurde er gut in den Vorlesungen aufgearbeitet und den zugehörigen Tutorien besprochen.
Tutorien mit einer derartigen Qualität sowie technischen Ausstattung kannte ich aus Deutschland bisher nicht. So wurde in dem molekularbiologischem Kurs ein von Karl Wöse bereitgestellter Mirkoorganismus sequenziert. Aber auch die begleitenden Kurse zur anderen Vorlesung waren sehr anschaulich, während ich in Deutschland nur 30 Jahre alte eingelegte Exemplare aus der zoologischen Sammlung kannte, so wurde man an der UCLA quasi am lebenden Objekt ausgebildet.
Allerdings gibt es auch ein hohes Lerntempo mit umfangreicher Literatur, drei wöchentlichen Tests und insgesamt fünf Klausuren in sechs Wochen.

Meine Summer Session an der UCLA war eine tolle Erfahrung und ich würde es, auch trotz des Preises, wieder machen.

An dieser Stelle, möchte ich mich bei dem evg. Studienwerk Villigst bedanken. Ohne die Unterstützung des Studienwerkes hätte ich diese wunderbaren sechs Wochen nicht erleben können.