18 Jan
Erfahrungsbericht von Christina R.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften, Medien
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 01/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Fall 2012 - Auslandssemester an der California State University Fullerton

Die California State University Fullerton ist mit über 35 000 Studenten eine der größten Universitäten des California State Verbandes. Meine Entscheidung an diese Universität zu gehen, war bedingt durch den guten Ruf, das große Kursangebot und natürlich die Lage zur Filmhauptstadt Los Angeles, die mir vor allem aufgrund meines Studiums interessant erschien. Ich belegte die folgenden vier Kurse: Entertainment and Society, American Film History to 1945, Advertising Media und Broadcast Advertising.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Der Kurs Entertainment and Society beschäftigte sich mit der Rolle des Entertainments in der heutigen Gesellschaft. Diese Klasse wird mir im Studium für mein Schwerpunktmodul Medienpädagogik angerechnet. Der Kurs fand einmal die Woche als Doppelstunde statt. Doppelstunde bedeutet im amerikanischen System eine Dauer von zwei Stunden und 45 Minuten. Der Kurs wurde von einer noch sehr jungen Professorin gehalten. Inhaltlich beschäftigten wir uns mit den verschiedenen Medien und deren Wirkungen auf die Zuschauer. Zusätzlich lernten wir verschiedene Medientheorien kennen. Die Professorin gestaltete jede ihrer Stunden sehr interessant und abwechslungsreich. Sie nutzte Powerpoint Präsentationen, um den Studenten den Stoff übersichtlich und verständlich zu vermitteln. Der Professorin war wichtig, dass ihr jeder folgen konnte, auch nahm sie sich sehr viel Zeit auf individuelle Fragen einzugehen. Sie war sehr streng was die Disziplin ihrer Studenten anging. Sie legte großen Wert auf Pünktlichkeit und Ruhe im Unterricht. Die Endnote setzte sich aus verschiedenen Leistungsnachweisen zusammen: Theory Briefs, Präsentationen, Assignments, Exams und Pop-Ups. Theory Briefs waren Essays, etwa in der Länge von zwei Seiten, die man zu einem wissenschaftlichen Artikel verfassen musste. Man musste gelernte Theorien aus der Vorlesung mit einbeziehen und auf die Artikel anwenden. Assignments waren etwas kürzere Essays zu den verschiedensten Themen mit einem persönlichen Bezug. Über das Semester hinweg wurden zwei Examen geschrieben. Ein Midterm Exam in der Mitte des Semesters und ein Final Exam am Ende des Semesters. Am Ende des Semesters mussten wir auch eine Seminararbeit abgeben, deren Inhalt wir zusätzlich vor der Klasse präsentieren mussten. Die Pop Ups waren Kurztests, die entweder zu Beginn der Stunde über den Inhalt der vorherigen Unterrichtsstunde oder aber am Ende der Stunde über den neu behandelten Stoff abgehalten wurden. Insgesamt war der Kurs interessant und lehrreich. Aufgrund der vielen verschiedenen Leistungsnachweise nahm er zwar viel Zeit in Anspruch, doch hatte das wiederum den Vorteil, dass man die Kursinhalte gleich anwenden konnte und somit gut verinnerlichte.

American Film History to 1945 war ein Kurs der sich mit der Entwicklung des Films beginnend mit dem Prototyp des Kinos bis hin zu dem Film während des Zweiten Weltkrieges beschäftigte. Der Fokus lag vor allem auf der visuellen und auditiven Entwicklung des Films. Es wurden Filme bezüglich ihrer formalen und stilistischen Elemente analysiert. Wir betrachteten die Filme im Kontext ihrer Entstehungszeit und im Vergleich zu anderen Filmen der gleichen Era. Der Fokus lag dabei vor allem auf der politischen und sozialen Bedeutung. Die Professorin hatte hohe Erwartungen an ihre Studenten. Sie forderte und förderte uns mit den wöchentlichen Blogeinträgen und Diskussionsrunden in der Klasse. Auch dieser Kurs fand einmal wöchentlich als Doppelstunde statt. Es war doch sehr anstrengend über diese Lange Zeit immer konzentriert zu bleiben, um dem Unterricht auch folgen zu können. Ich finde es trotzdem sinnvoll, dass gerade dieser Kurs an einem Stück in der Woche stattfand, denn das bot uns die Möglichkeit tiefergehend in die Filmgeschichte der jeweiligen Periode einzusteigen und diese zusätzlich durch das Zeigen von unterschiedlichen Filmausschnitten zu verdeutlichen. Die Endnote setzte sich aus den wöchentlichen Blogeinträgen, den Examen, der Mitarbeit, einer Seminararbeit und diversen Quizzen zusammen. Die Blogeinträgen waren zur wöchentlichen Hausaufgabe, die aus dem Lesen von Texten und Sehen von Filmen bestand, zu verfassen. Das Midterm Exam und das Final Exam bestanden teils aus Fragen zu dem gelernten Stoff und teils aus verschiedenen Filmausschnitten, die erkannt und analysiert werden mussten. Die Quizze wurden zum Abprüfen des Unterrichtsstoffs der vorangehenden Stunde geschrieben. Am Ende des Semesters musste zusätzlich noch eine historische Seminararbeit abgegeben werden. Ein Themenbeispiel wäre der Einfluss einer bedeutenden Persönlichkeit der Filmgeschichte in einer bestimmten Epoche. Dieser Kurs ist durchaus sehr positiv zu bewerten. Er war zwar der schwerste und anspruchsvollste Kurs in diesem Semester, dennoch würde ich ihn auf alle Fälle wieder belegen, da er wirklich sehr interessant und mit großer Mühe der Professorin gestaltet wurde.

Media Advertising beschäftigte sich mit Werbe- und Marketingstrategien. Wie können Medien effektiv und kreativ eingesetzt werden, so dass bestimmte Zielgruppen erreicht werden und neue Produkte und Dienstleistungen, beziehungsweise bereits Vorhandene auf dem Markt zu etablieren. Dieser Kurs fand zweimal wöchentlich für je eine Stunde und 15 Minuten statt. Der Professor achtete sehr darauf, dass ihm jeder folgen konnte und die jeder Teilnehmer die Unterrichtsinhalte verstand und diese anwenden konnte. Das praktische Anwenden des Gelernten musste wir in den verschiedensten individuellen Assignments und Gruppenprojekten zeigen. Sowohl die individuellen Assignments als auch die Gruppenprojekte bestanden aus dem Arbeiten mit erhobenen Forschungsdaten. Die Aufgaben waren sehr gut um den erarbeiteten und gelernten Stoff zu verinnerlichen. Der Professor arbeitete grundsätzlich mit vielen Beispielen und sorgte immer für eine lockere Atmosphäre. Die Examen bestanden aus Multiple Choice Fragen, die aus den Inhalten der Power Point Präsentationen des Professors und aus den Inhalten des Textbuches Advertising Media Planning von Scissors und Baron. Dieser Kurs hatte sehr interessante Inhalte zu vermitteln, die durch die Individuellen- und Gruppenprojekte gut ergänz wurden.

Broadcast Advertising war ein Kurs den ich als Zweitwahl belegte, da ich einen anderen Kurs aus dem Filmsektor nicht bekommen habe. Auch dieser Kurs fand einmal die Woche zweieinhalb Stunden statt. Der Kurs Broadcast Advertising beschäftigte sich mit den Abläufen und Aufgaben einer Werbeagentur. Es war ein sehr praktisch orientierter Kurs. In der ersten Hälfte des Semesters lernten wir die theoretischen Abläufe bei der Erarbeitung und Erstellung einer Werbung kennen. In der zweiten Hälfte des Semesters mussten wir das Gelernte praktisch anwenden, indem wir mit einem Partner gemeinsam, innerhalb von jeweils drei Wochen, eine Werbekampagne zu einem vorgegebenen Produkt entwickeln mussten. Dazu musste in den ersten zwei Wochen ein Skript und ein sogenanntes Storyboard kreiert werden. In der dritten Woche fand dann der Pitch, also die Präsentation statt. Wir mussten, wie in einer richtigen Werbeagentur dem Kunden, in unserem Fall den Kommilitonen unsere Werbekampagne vorstellen. Insgesamt erarbeiteten wir drei verschiedene Werbekampagnen mit jeweils unterschiedlichen Partnern. Am Ende des Semesters wurde ein Examen über die theoretischen Inhalte des Kurses geschrieben. Dieser Kurs war anders als alle anderen Kurse, die ich in Amerika belegte. Ich empfand ihn jedoch als sehr lehrreich und abwechslungsreich, da man auf sich alleine gestellt war und viel praktische Erfahrung sammeln konnte.

Mein Auslandssemester an der California State University Fullerton war für mich ein sehr lehrreiches Semester. Das Semester brachte mich nicht nur auf mein Studium bezogen voran, sondern es war vor allem auch für meine persönliche Entwicklung sehr prägend. Ich machte sehr viele neue Erfahrungen, lernte neue Leute aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen kennen und natürlich verbesserte ich meine englischen Sprachkenntnisse. Meine anfängliche Angst in den Kursen an der Universität aufgrund der Sprache Probleme zu bekommen, war vollkommen unbegründet. Ich verstand nahezu alles und bei Problemen bot mir jeder der Professoren seine Hilfe an. Durch den täglichen Umgang mit der englischen Sprache wurde ich sehr versiert im Umgang mit dieser.


Zum Leben in Fullerton:

Wenn ihr nach Fullerton geht müsst ihr bedenken, dass es nur ein Vorort von Los Angeles ist. Das richtige Stadtleben bekommt man daher weniger mit. Leider ist man eigentlich auch auf ein Auto angewiesen, wenn man doch das Bestmöglichste aus dem Auslandssemester machen will und die Nähe zu den Stränden Huntington Beach, Newport Beach, Balboa Beach, Laguna Beach usw. ausnutzen will. Wann hat man schon einmal so eine Auswahl von wunderschönen Stränden fast vor der Haustüre;) Fullerton hat eher weniger zu bieten. Es gibt einige Bars, die an den Wochenenden gut gefüllt sind. Für einen richtigen Club muss man dann schon ein Stück fahren, wie etwa nach Newport oder gleich Los Angeles. Dabei sollte man die Taxikosten bedenken, die nicht ganz ohne sind. Ansonsten hat das schöne Cali so einiges zu bieten und man versucht natürlich an den Wochenenden so viel wie möglich zu unternehmen. Man wird immer wieder neu überrascht und bekommt dort einfach unglaubliche Dinge zu Gesicht, die wohl jenseits der normalen Vorstellungskraft liegen;)

Leider bin ich von dem Ort Fullerton für ein Auslandssemester leider nicht ganz überzeugt. Hätte ich die Wahl würde ich dann doch das Auslandssemester lieber inmitten einer Stadt wie zum Beispiel San Diego (eine traumhaft schöne Stadt direkt am Meer!!), San Francisco (leider nicht ganz so warm) oder Santa Barbara machen, alleine aus dem Grund, das alles zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, was in Fullerton beziehungsweise Los Angeles nicht möglich war und natürlich da diese Städte Stadt und Strand leben direkt verbinden! Dennoch bereue ich es auf keinen Fall. Das gesamte Auslandssemester machte aus mir einen noch offeneren und selbstständigen Menschen und bereicherte mich in meiner Persönlichkeit. Es war eine sehr gute Entscheidung nach Kalifornien zu gehen, die ich jederzeit wieder treffen würde.