York St John University

Studium

Ich studiere Anglistik/Amerikanistik und Religionswissenschaft im Zwei-Fach-Bachelor und habe sehr davon profitiert, dass man an der York St John seine Module frei wählen kann und ich mich so nicht auf ein Fach beschränken musste. Ich habe folgende Module belegt:

• Feminist Ethics and Religion
• Religion and Globalization
• Canonicity: Making and Breaking the Canon

Ein Modul besteht normalerweise aus einer Vorlesung und einem Seminar. Diese Aufteilung  hat mir gut gefallen, weil man so in den Seminaren immer genug Zeit hatte, die Vorlesungsthemen und die Seminartexte zu besprechen. Die Kursgrößen waren mit ca. 20 Studenten pro Kurs ebenfalls sehr angenehm. Besonders hat mir die lockere Atmosphäre gefallen, was zum einen daran liegt, dass sich die Dozenten und Studenten duzen. Als Prüfungsleistung musste ich pro Modul zwei Essays mit je 2000 bis 2500 Wörtern einreichen. Wenn man sein Studium von Anfang an ein bisschen durchstrukturiert und plant, ist das auch gut zu schaffen. 

Die Uni

Die Universität ist relativ klein, was es einfach macht sich schnell auf dem Campus zurechtzufinden und Hilfe gibt es hier sowieso an jeder Ecke. Ich habe mich, vor allem am Anfang, sehr willkommen gefühlt. Durch die Einführungsveranstaltungen lernt man schnell viele andere Austauschstudenten kennen. Trotz der überschaubaren Größe der Uni ist der Campus super ausgestattet. Es gibt zwei Cafés (Starbucks und Costa) und eine Mensa mit einer sehr guten Auswahl. Am besten hat mir aber definitiv die Bibliothek (24/7 geöffnet!) gefallen. Die Arbeitsatmosphäre dort ist super, man darf sein Essen und Trinken mitbringen, es gibt ausreichend Arbeitsplätze und Computer und bei technischen Problemen kann man immer das Tech-Support Team ansprechen. Die Students Union (Studenten Vertretung) befindet sich ebenfalls auf dem Campus. Hier gibt es zwei Bars, die von den Studenten abends immer gut besucht sind und in denen regelmäßig Karaoke Nächte oder Quiz Abende stattfinden. Außerdem sind die Preise hier sehr studentenfreundlich. Ich würde jedem, der an die York St John geht empfehlen einer Society beizutreten! Besonders wenn man vielleicht ein wenig introvertiert ist und es am Anfang etwas Überwindung kostet. Ich habe dank des Volleyball Clubs sehr viele einheimische Studenten kennenlernen dürfen. Besonders überrascht hat mich das sehr starke Gemeinschaftsgefühl, nicht nur innerhalb der Societies, sondern auch an der Uni selber. 

York

Die Stadt ist super für Studenten. York ist nicht nur eine sehr schöne und geschichtsträchtige Stadt mit Museen und Kirchen, sondern auch sehr belebt. Es gibt unzählig viele Pubs, in denen definitiv der größte Teil des Nachtlebens stattfindet. Ich und meine Freunde haben es selber, trotz intensiver Bemühungen, nicht einmal annähernd geschafft alle Pubs in York zu besuchen. Außerdem kommt man eigentlich überall zu Fuß hin. Ich habe im Limes Court gewohnt, welche von den Wohnanlagen am weitesten entfernt ist. Trotzdem braucht man von hier nicht länger als 15-20 Minuten zur Uni und zur Innenstadt. Mit dem Fahrrad sind es sogar nur fünf Minuten.

Wohnen

Wie bereits erwähnt, habe ich im Limes Court gewohnt. Dort ist man mit vier anderen Studenten in einer kleinen Wohnung mit Küche und zwei Bädern untergebracht. Die Küche ist schön groß und bietet genug Platz, um auch mal Freunde einzuladen. Auch an den Bädern hatte ich nichts auszusetzen. Die Zimmer sind mit Bett, Schreibtisch, Regal und Kleiderschrank ausgestattet. Grundsätzlich wurden Reparaturen immer schnell und zuverlässig vorgenommen, jedoch hatten wir leider das Problem, dass unsere Heizung im November fast zwei Wochen lang nicht richtig funktioniert hat. Vom Limes Court aus sind die großen Supermärkte (Sainsburys, Morrisons, Asda) in 15 Minuten gut zu erreichen, es gibt aber auch einen kleinen Coop Shop, der nur ca. 5-7 Gehminuten entfernt ist. In unmittelbarer Nähe vom Limes Court befindet sich außerdem der Heworth Plaice (für mich persönlich der beste Fish and Chips Shop in York!).

Freizeit und Ausflüge

Es lohnt sich definitiv Tagesausflüge von York aus zu starten. Leeds ist sehr gut zum Einkaufen geeignet und Whitby und Scarborough (besonders Whitby) sind sehr schöne Küstenstädte, die man leicht mit dem Coastliner Bus erreichen kann. Die North Yorkshire Moors sind ebenfalls eine Wanderung wert. Besonders schön ist Knaresborough, ein sehr, sehr kleines Örtchen mit einer schönen Burgruine und einer noch schöneren Eisenbahnbrücke. Da der Ort nur 20 Minuten von York entfernt ist, kann man hier auch nur mal für einen halben Tag hinfahren.

Das Team der Global Guides bietet auch einige Ausflüge für Austauschstudenten an. Wir hatten die Möglichkeit nach Liverpool und Manchester zu fahren (ich kann beide Städte sehr empfehlen). Die Trips scheinen etwas teuer, aber vor allem am Anfang des Semesters ist es ganz angenehm sich einer Gruppe anzuschließen und so andere Austauschstudenten kennenzulernen.

In York selbst gibt es eigentlich fast genauso viel zu tun. Ich würde empfehlen das Minster zu besuchen und auf jeden Fall eine geführte Tour mitzumachen. Bei gutem Wetter lohnt sich ein Rundgang auf der alten Stadtmauer. Ansonsten reicht es manchmal einfach durch die Stadt zu schlendern, man entdeckt immer irgendetwas Neues.

Auch wenn es ein etwas kostspieliges Semester war, habe ich meine Zeit in York sehr genossen. Ich durfte viele neue Freunde aus aller Welt kennenlernen und die Stadt ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Auch die Uni kann ich wirklich nur weiterempfehlen. Die Menschen in York sind sehr herzlich. Und wer an den Regen und den Wind in Norddeutschland gewöhnt ist, den wird das Wetter in York positiv überraschen. So viel regnet es gar nicht.