28 Sep
Erfahrungsbericht von C. M.

Fudan University

Hochschule: Fudan University
Stadt: Shanghai
Land: China
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Marketing , Wirtschaft, Politikwissenschaft
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 02/2012 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemein

Zu aller Erst möchte ich deutlich machen, dass mein Erfahrungsbericht sich umfassend um das Programm CCSP beschäftigt und teilweise die Vor-und Nachteile des Programms erläutert. Bereits genannte Punkte aus den vorherigen Erfahrungsberichten werde ich nicht mehr aufgreifen. Auf die Stadt Shanghai selbst werde ich nur kurz eingehen.

Beim CCSP Programm hat man drei verschiedene Optionen.

1. Möglichkeit vier Kurse + Mandarin Sprachkurs + jeden Di Praktikumstag
2. Möglichkeit fünf Kurse + Mandarin Sprachkurs
3. Möglichkeit fünf Kurse + Mandarin Sprachkurs + vier wöchiges Praktikum nach Ende des Semesters angehängt

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  • Introduction to Chinese Society and Culture
  • Marketing placement in China
  • Political Economy in China
  • Practicing Business in China
  • Global Source and Supply Chain Management (keine 100% Garantie bezüglich der Richtigkeit des Titels)
  • Mandarin Sprachkurs

Zu den drei Möglichkeiten gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass die ersten vier Kurse und der Sprachkurs verpflichtend sind. Wenn man sich für die zweite Option entscheidet, bekommt man den Kurs Global Source and Supply Chain Management dazu.

Ich habe mich für die erste Option entschieden, allerdings würde ich jedem empfehlen, die dritte Option zu wählen, da ein Praktikum ein Tag pro Woche wenig Sinn macht und man bei der dritten Option während des Semesters mehr Freizeit hat.

Unsere Semesterwoche bestand aus:

  • Montags: 8:50-11:15 Chinesisch Sprachkurs; 15:20-17:00 Practicing in Business
  • Dienstags: Praktikum
  • Mittwochs: 8:50-11:15 Chinesisch Sprachkurs und abends bei Wahl der zweiten Option Global Source and Supply Chain Manag.
  • Donnerstags: morgens bis 12:30 Chinese Society und Political Economy in China, nachmittags 15:20-17Uhr Marketing placement in China
  • Freitags: an einigen Freitagen gab es Ausflüge oder einfach frei

Praktikum: WICHTIG

Bei der Wahl vom Praktikumstag hätte man eigentlich in der ersten Woche bereits Interviews oder Vorgespräche über individuelle Präferenzen in der Bereichsauswahl des Praktikums mit dem jeweiligen Koordinator gehabt. Allerdings hatten wir alle zum größten Teil die Vorbesprechung erst in der dritten Woche gehabt und somit konnten wir teilweise unsere Praktika erst in der vierten Woche beginnen können. Manch einer konnte sein Praktikum erst im April beginnen. Durch Renovierungsarbeiten in der Firma hat sich das Praktikum jedoch bis Anfang Mai hinausgezögert, wodurch jener sich entschlossen hat, das Praktikum in einem anderem Unternehmen zu absolvieren. Daher war klar, dass das Praktikum wenig Sinn gemacht hat, da er nur sechs Wochen noch in Shanghai geblieben ist und zusammengezählt nur sechs Praktikumstage hatte.

Als ich mich für das Programm beworben hatte, hatte ich sehr große Erwartungen bezüglich des Praktikums gehabt. In Vorgesprächen und Prospekten wurden uns dabei teilweise große namhafte Unternehmen, wie Mobile China oder Bank of China, versprochen.
Im Nachhinein sind alle Teilnehmer, ohne Ausnahme, in kleinen mittelständigen Unternehmen (Personal 10 Leute) untergebracht geworden. Eine geringe Anzahl von Teilnehmern musste ihr Praktikum an der Fudan Universiät absolvieren, wofür grundsätzlich nichts dagegen spricht, wenn man z.B. bei der Organisation von Veranstaltungen der Fudan Universiät helfen möchte.
Fazit: Wenn ihr euch für das Programm entscheiden solltet, würde ich euch empfehlen, euch schon vorab selbst auf die Suche nach einem Praktikumsplatz zu begeben oder euch einfach nicht zu viel davon erwarten. Des Weiteren würde ich euch empfehlen die dritte Option zu wählen, da ein Praktikumstag pro Woche wenig Sinn macht und ihr bedenken müsst, dass das Programm eigentlich nur 17 Wochen sind und durch das Vorgespräch und Interview mindestens 2-3 Tage ( Wochen) wegfallen und euch am Schluss nur 14 Wochen oder 14 Tage verbleiben. Darüber hinaus müsst ihr bedenken, dass in den letzten zwei Wochen die Klausuren stattfinden und daher zwei weitere Tage wegfallen.


Ausflüge

Abgesehen von drei bis vier kleinen Ausflügen, wie in die alte Stadt Xi-an, Unternehmensbesichtigungen gab es noch einen Wochenendausflug nach Hangzhou mit einer Besichtigung bei der Firma Alibaba. Grundsätzlich waren die Ausflüge sehr interessant, allerdings hätte ich mir mehr Ausflüge in andere Städte in der Nähe Shanghai gewünscht, wie Suzhou oder Nanjing, da in dem Semesterbeitrag auch die Kosten von den Ausflügen enthalten waren.


Visum

Falls einer mit dem Gedanken spielt während den zahlreichen Feiertagen einen Kurztrip nach Hong Kong etc. zu unternehmen, kann ich schon mal vorab sagen, dass es sehr schwer sein wird, da man nur ein 1x- Einreise Visum von der Fudan Universität unter anderem aus Sicherheitsgründen ausgestellt bekommt. Allerdings ist es dennoch möglich nach langer Diskussion mit dem CCSP Koordinator, ein X- Visum (bin mir nicht 100% sicher) ausgestellt zu bekommen.


Unterkunft

Der Großteil unserer Teilnehmer wurden im Studentenwohnheim Tohee untergebracht. Das Personal ist sehr nett und auch in der Regel zuvorkommend. Während des Semesters werden auch verschiedene Aktivitäten, vom Kockkurs bis zu Fußballturnieren, angeboten. Internet gibt es in der Lobby kostenlos. Die Geschwindigkeit ist akzeptabel, jedoch hängt sie stark davon ab, wie viele in der Lobby sind. Während den Prüfungszeiten sind sehr viele in der Lobby. Das Internet fürs Zimmer kann man monatlich für circa 10€ dazu buchen, das Lankabel muss man sich extra für kleines Geld dazu kaufen, allerdings gibt es ein DVD und Handyshop um die Ecke, die es günstig je nach Länge ab 10kuai anbieten. Der Vorteil an Tohee ist, dass man wirklich viele Menschen aus allen Nationen kennenlernt und dass die Fudan sich in der Nähe befindet. Sämtliche Vorlesungssäale sind sowohl zu Fuß als auch per Fahrrad leicht zu erreichen. Man kann sich ein gebrauchtes, solides Fahrrad bereits für 150kuai kaufen. Der Nachteil an Tohee ist, dass es wahrscheinlich das teuerste Studentenwohnheim im Vergleich zu den anderen Wohnheimen ist. Deswegen empfehle ich euch schon vorher mit anderen Teilnehmern in Kontakt zu setzen und ein Appartement direkt im Zentrum zu suchen, da man in der Regel nur dreimal in der Woche zur Fudan fahren muss und es wesentlich kostengünstiger ist, wenn man abends oft ausgeht, da ihr zahlreiche Taxifahrten und Metrofahrten nicht vergessen dürft. Des Weiteren ist die Hygiene und Sauberkeit für chinesische Verhältnisse akzeptabel, jedoch für deutsche Verhältnisse inakzeptabel. Darüber hinaus gebe ich euch den Rat, wenn ihr euch doch für das Studentenwohnheim in Tohee entscheiden sollte, bei der Zimmeraufnahme alles gründlich zu kontrollieren, da beim Nichtgefallen des Zimmers es nicht mehr möglich ist, das Zimmer im Nachhinein zu wechseln.


CCSP zusammenfassend

Während meines Aufenthalts in Shanghai haben mir sehr viele Dinge an dem CCSP Programm, insbesondere die Organisation nicht gefallen.

Negativ

  • Zu Beginn des Semesters wurden uns „ Sprachpartner“ zugeteilt, die meisten davon sind aus unerklärlichen Gründen bereits nach der dritten Woche untergetaucht. Normalerweise würde man erwarten, dass sie auf uns zu gehen und uns fragen, ob wir nicht etwas zusammen unternehmen wollen. Vielleicht liegt es auch einfach an der chinesischen Mentalität und dass sie wenig Erfahrungen haben mit westlichen Menschen. Deshalb gebe ich euch den Rat als aller Erstes die Handynummer als auch die E-mailadresse auszutauschen und dass ihr auf die zugeht.
  • Die ersten zwei Monate waren katastrophal, da CCSP nur eine Kontaktperson angestellt hat, die auch nebenbei ihr Master macht. ( Studentische Mitarbeiten sind wesentlich günstiger)Die Frau hat sich sehr viel Mühe gegeben, jedoch war sie maßlos überfordert. Auf Mails wurde teils erst nach mehreren Tagen geantwortet, deswegen würde ich euch raten sie direkt anzurufen.
  • Organisation war ein Fremdwort. Unser Hangzhouausflug, der eigentlich bereits Mitte März stattfinden sollte, hat sich aus vielen Gründen bis Mai verschoben.
  • Wenn euch das Praktikum wichtig ist, würde ich euch empfehlen euch selbst ein Praktikumsplatz auszusuchen, da ihr sonst in ein kleines mittelständiges Unternehmen oder an der Fudan selbst untergebracht werdet. Des Weiteren dürft ihr nicht vergessen, dass sämtliche Dokumente auf Chinesisch sind und es dem Unternehmen in den meisten Fällen nicht möglich ist, euch anspruchsvollere Aufgaben zu zuweisen.

Fazit

Ich kann wirklich nur jedem empfehlen sein Auslandssemester in Shanghai zu absolvieren. Shanghai ist eine einzigartige Stadt. An der Fudan zu studieren, war eine sehr große Erfahrung. CCSP ist allerdings noch weiterhin in der Entwicklungsphase, wodurch so viele unangenehme Probleme aufgetaucht sind. Das Programm ist in meinem Augen etwas überteuert, da ich für das Geld beispielsweise mehr Ausflüge erwartet hätte und eine wesentlich bessere Unterstützung des Koordinators. Wie bereits oben erwähnt, war die studentische Mitarbeiterin überfordert, erst am Ende des Semesters kam eine weitere studentische Aushilfskraft zur Unterstützung. Das Programm wurde allerdings durch die angenehmen Teilnehmer kompensiert.

Letzteres ist es mir nicht möglich, dass Programm weiterzuempfehlen, da ich mehr Leistung und Unterstützung für das Geld erwarte. An der Fudan zu studieren, ist sicherlich eine Erfahrung, allerdings würde ich versuchen, auf anderen Wegen auf die Fudan zu kommen. Ich möchte in keiner Weise das Programm abschreiben, allerdings haben die negativen Punkte überwiegt, für die Zukunft hoffe ich allerdings, dass das Programm sich vor allem in der Organisation und auch in der Leistung enorm steigert. Wenn ihr euch für das Programm entscheiden solltet, könnt ihr euch definitiv mit 100% Garantie auf Kosten von circa 8000€ und mehr für das komplette Programm einstellen.