Fudan University

Wie ich auf die Idee kam ein Auslandssemester an der Fudan University in Shanghai zu absolvieren? Aufgrund meines Studiums, International Business Studies, bin ich als Wirtschaftswissenschaftlerin auf die Idee gekommen nach China zu gehen. Da ich mich schon seit langem für die Sprache und die außergewöhnliche Entwicklung der Wirtschaft, insbesondere in Shanghai, interessiert habe, war dies eine Entscheidung, die ich ohne große Überlegungen getroffen habe. Shanghai gehört derzeit zu den weltweit größten und wichtigsten Finanzmetropolen. Dieser Punkt war für mich das wichtigste Entscheidungskriterium und schien für mich, als Wirtschaftswissenschaftlerin, ein sinnvoller Schritt zu sein.

Bewerbung

Durch einen Freund, der ebenfalls ein Auslandssemester durch College-Contact gemacht hat, kam ich auf die Idee mich mit dieser Organisation als Freemover an der Fudan University zu bewerben, wohingegen die Fudan University nicht meine Zieluniversität war, da diese wesentlich teurer ist als die restlichen Universitäten in Shanghai. Da ich aber etwas spät dran war, konnte ich keinen Platz an meiner Wunschuniversität erwerben. Durch die Rundumorganisation College-Contact habe ich es aber kurzfristig doch geschafft, mich an der Fudan University zu bewerben, worauf ich heute sehr stolz bin und glücklich darüber, dass es anders gekommen ist.
Die Bewerbung an sich ist ziemlich einfach und es geht schnell, denn das kompetente und hilfsbereite Personal stand mir immer zur Seite. Die Bewerbungsanleitung ist lückenlos, so dass man selbst innerhalb kürzester Zeit schnell eine Bewerbung anfertigen kann. Auf Anfrage habe ich sämtliche Informationen über den Ablauf erhalten und selbst während des Semesters im Ausland wurde man unterstützt und es wurde einem geholfen, wo es geht.

Bevor ich die Reise angetreten bin, wurde ich gebeten meine Ankunft auf den 3.09.2012 oder 04.092012 zu legen, denn ursprünglich wollte das CCSP Programm mich vom Flughafen abholen, was nur an den beiden Tagen möglich war. Nun kam ich also am 04.09.2012 an, jedoch wurde ich nicht wie geplant vom Flughafen abgeholt. Nach langem warten habe ich mich dazu entschlossen alleine zum Tohee zu fahren. Dies war natürlich kein Problem, da mir vor meiner Reise eine ausführliche Wegbeschreibung auf Englisch und Chinesisch zur Verfügung gestellt wurde. Somit konnte ich ganz bequem mit dem Taxi zum Tohee fahren.

Unterkunft

Unsere Unterkünfte befanden sich gleich neben dem Campus der Fudan University. Das Tohee International Student Village ist ein Wohnheim, das aus mehreren Wohnblöcken besteht. Diese werden aus 2er und 3er WG´s zusammengesetzt. Gleich mit dem Antrag konnte ich ebenfalls meinen Wunsch angeben. Ich konnte mich zwischen einer 2er WG und einer 3er WG entscheiden, wobei ich auch die Zimmergröße wählen konnte. Letztendlich ist es egal, wie groß das Zimmer ist, denn die Apartments an sich haben eine große Wohnfläche, wo man auch viel Zeit verbringen kann. Noch in Deutschland, hatte ich allerdings einen sehr guten Eindruck durch die Bilder im Netz bekommen. Als ich das erste Mal das Tohee gesehen habe, war ich etwas verwirrt, da ich die Wohnblöcke, Einrichtung etc. viel schöner in Erinnerung hatte. Man sollte also immer bedenken, dass man in China ist und der Standard um einiges anders, als der im Westen ist. Dennoch muss ich sagen, dass ich ziemlich glücklich war, da unsere Unterkünfte schon dem westlichen Standard näher kamen, als alle anderen, die sich im Campus der Fudan University befanden. Also im Großen und Ganzen ist das Tohee optimal für das Studentenleben. Außerdem treffen sich Leute aus aller Welt dort und es gibt in der Tat etwas, wie eine kleine Gemeinschaft unter den vielen Studenten. Die Lage der Unterkünfte ist ebenfalls optimal, denn Supermärkte, kleine Imbisse, der Street-Food Market etc. befinden sich gleich in derselben Strasse.

Das Studium

Ich habe an dem CCSP Programm teilgenommen und mein Studiengang an der Fudan University war die School of Social Development and Public Policy. Es gab Optionen zwischen denen man entscheiden musste, welche man belegen wollte. Zu den Kursen, die größtenteils die chinesische Kultur und Geschichte bzw. Politik behandelt haben, konnte man entscheiden, ob man ein Praktikum während des Semesters absolvieren möchte oder danach. Ich habe mich dazu entschlossen mein Praktikum danach zu absolvieren. Das Programm hat uns natürlich dabei geholfen, eine Stelle zu finden. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass die meisten Praktika nicht viel bringen. Nach meiner Erfahrung hatte ich viel von der Arbeitskultur und der Arbeitsmoral in China mitgenommen, aber Fähigkeiten und Kenntnisse konnte ich weder verbessern noch vertiefen. Außerdem gab es Chinesisch-Kurse, die wir je nach Niveau belegt haben. Es gab Kurse für Anfänger bis Fortgeschrittene, die dann in möglichst kleinen Gruppen aufgeteilt wurden, was für mich persönlich eine sehr gute Überlegung war. Während des Studiums haben wir mit dem Programm einige Ausflüge außerhalb von Shanghai gemacht. Die einen waren organisatorisch sehr gelungen und die anderen eher weniger. Das Studium an sich war sehr einfach gestaltet. Wir hatten unglaublich viel Freizeit, wobei ich erwähnen muss, dass ich zum ersten Mal so viele Essays, wie noch nie geschrieben habe. Zum Vergleich ist das Studium in Shanghai mehr praktisch orientiert, als theoretisch, was mir sehr gefallen hat. Dadurch, dass wir nicht stumpf lernen mussten, konnte ich mir zumindest viel Wissen über das Land, seine Menschen und Kultur aneignen.

Shanghai

Eine faszinierende Metropole. Nur leider ist diese viel zu groß, um alles sehen und erleben zu können. Selbst, wenn man viel Freizeit hatte, man hatte nie genug Zeit um alle Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Diese Stadt ist in jeder Hinsicht eines der faszinierendsten, die ich je erlebt habe. Sie besitzt über eine außergewöhnliche Vielfalt. Die Stadt hat alles, was man sucht. Dies hängt unter anderem auch damit zusammen, das diese seit der Industrialisierung sehr westlich orientiert und im Vergleich zu anderen Städten in China schon sehr fortgeschritten und modern ist. Es gibt für alle Altersgruppen den optimalen Spaßfaktor. Die Menschen sind unglaublich freundlich, nur leider sprechen die wenigsten Englisch, was anfangs problematisch sein kann, aber mit Händen und Füßen kann man sich dennoch verständigen. Nach und nach gewöhnt man sich an die Menschen und die Kommunikation ist mit der Zeit auch kein Problem mehr. Außerdem ist es für diejenigen, die die Sprache erlernen möchten, der beste Weg etwas mehr von der Sprache mitzunehmen als sonst.

Fazit

Mein Auslandssemester in China, ganz besonders an der Fudan University in Shanghai, ist für mich persönlich mittlerweile die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Ich hatte eindeutig die beste Zeit meines Lebens. Vieles ist anders gekommen, als erwartet und im Endeffekt war es die beste Erfahrung die ich gemacht habe. Mein Auslandsaufenthalt hat mir in jeder Hinsicht Erfolge für die Entwicklung meiner Persönlichkeit gebracht. Daher würde ich jederzeit dieselbe Entscheidung, wie vor einem halben Jahr treffen, und mich für ein Auslandssemester in Shanghai bewerben. Leider reichen Worte nicht aus, um zu beschreiben, wie toll das Semester in China war. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Diejenigen, die spontan, offen und etwas risikobereit sind, für die eignet sich so ein Semester ganz besonders. Im Großen und Ganzen fällt mein Resümee sehr positiv aus.