23 Jan
Erfahrungsbericht von Anna Z.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios

Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2014 bis 11/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsverfahren

Nachdem ich mich entschlossen hatte, ein Semester im Ausland zu verbringen, hat sich schnell die Frage gestellt wohin es gehen soll.

Schnell hatte ich mich entschlossen, dass ich in ein spanisch sprechendes Land gehen will um Spanisch zu lernen. Da ich allerdings sehr begrenzte Spanischkenntnisse hatte, musste es ein Land sein in dem es möglich war englische Vorlesungen zu besuchen und nebenbei Spanisch zu lernen.

Die Bewerbung an sich war sehr einfach. Ich musste lediglich die Bewerbungsunterlagen ausgefüllen und diese wieder zurück nach Münster schicken. College Contact hat dann den Rest organisiert und eine Weile später bekam ich die freudige Nachricht, dass ich von der Universidad de Chile akzeptiert wurde.

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Vorbereitungsphase

Da die Zusage aus Chile verhältnismäßig spät kam, war nicht besonders viel Zeit für Vorbereitungen, was im Nachhinein nicht besonders schlimm war. Aber natürlich hat man sich ein wenig über das Land informiert, um zumindest ein bisschen zu wissen, wohin es bald gehen würde.

Wenn man nach Chile einreist, kann man das entweder mit einem Studentenvisum oder einem Touristenvisum machen. Die Uni in Chile rät Studenten, die nur ein Semester in Chile bleiben, zu dem Touristenvisum, da es kostenlos ist und wesentlich weniger Aufwand als das Studentenvisum. Das Einzige was zu beachten ist, ist dass man nur 90 Tage im Land bleiben darf und dann ausreisen muss. Da man aber wahrscheinlich sowieso reisen wird, ist das in der Regel kein Problem.;)

Es ist zu empfehlen, sich von Deutschland aus ein Bett in einem Hostel zu buchen, sodass man gleich eine Anlaufstelle hat. Das International Office hier in Chile hat für uns schon vor dem Semester eine Facebookgruppe gegründet, sodass wir uns absprechen konnten in welches Hostel die Austauschstudenten gehen. So haben wir uns schon vor Beginn der Uni im Hostel kennengelernt und konnten gemeinsam die Wohnungssuche von dort aus in Angriff nehmen.


Ankunft

Die Universidad de Chile bietet einen Shuttleservice an bestimmten Tagen vor Semesterbeginn für die Austauschstudenten an. Da ich aber an einem anderen Tag angereist bin, konnte ich diesen nicht in Anspruch nehmen. Stattdessen habe ich einen Shuttleservice am Flughafen gebucht, der einen für ca.6000 Pesos in einem Sammeltaxi an die gewünschte Adresse bringt. Ich würde diese Alternative jedem empfehlen, da man am Anfang, gerade wenn man nicht besonders gut Spanisch spricht und westlich aussieht, gerne mal von den Taxifahrern über den Tisch gezogen wird und viel mehr zahlen muss.

Es gibt auch einen Shuttlebus, der an verschiedenen Metrostationen hält, aber auch dieser kann am Anfang sehr verwirrend sein. Es lohnt sich also ein paar Pesos mehr zu zahlen und mit dem Sammeltaxi bequem an seinem Ziel (in meinem Fall das Hostel) anzukommen.


Wohnen

Viele haben mich verwundert angeschaut, als ich ihnen erklärt habe, dass ich ohne sicheren Wohnplatz nach Chile reise und mir erst vor Ort etwas suche. Dies ist allerdings auch das, was die Uni hier in Chile uns geraten hat, da man im Internet oftmals auf unseriöse Anbieter trifft und man niemals etwas unterschreiben sollte ohne die Bleibe davor gesehen zu haben.

Deshalb habe ich mich erst vor Ort um ein Zimmer gekümmert. Ein Zimmer hier zu finden ist relativ einfach. Man kann entweder eine Agentur beauftragen ein Zimmer zu finden (gegen Gebühr) oder man meldet sich auf compartodepto.cl an. Dies ist eine Webseite die mit wg-gesucht.de vergleichbar ist. Man erstellt sein Profil und mit diesem Profil kann man dann Anbieter anschreiben oder wird selbst von Anbietern angeschrieben.

So habe auch ich mein Zimmer gefunden, was perfekt für meine Zeit in Chile war. Ich habe nah an der Uni (5-10min Fußweg) mit 14 anderen lieben Menschen zusammen in einem Haus gewohnt. Die anderen Mitbewohner kamen aus verschiedenen Ländern (Chile, Finnland, Holland, Polen, Spanien, etc.) und es war immer etwas los. Natürlich ist es Geschmacksache mit so vielen Leuten zusammen zu wohnen, aber der Vorteil war gerade am Anfang, dass man nie allein sein musste, gleichzeitig aber auch seinen Rückzugsort (sein eigenes Zimmer) hatte.

Freunde von mir wohnten aber auch in kleineren WGs, wenn so ein ganzes Haus nichts für einen ist, kann man auch so etwas ohne Probleme finden.


Universität


Gebäude/Ausstattung

Die Facultad de Economía y Negocios der Uniersidad de Chile liegt sehr zentrumsnah und hat eine gute Anbindung an der Metro- und Busnetz und ist im Vergleich zu anderen Fakultäten und anderen Universitäten in Chile relativ modern und ist gut ausgestattet. Alle Räume haben, einen Computer und Beamer. Zusätzlich gibt es mehrere Computerräume und eine sehr gut ausgestattete Bibliothek, die viel Platz zum Lernen, entweder an Einzelplätzen oder in Gruppenräumen, bietet.

Die Kursauswahl ist sehr weit gefächert und es gibt Kurse sowohl in Spanisch, als auch eine gute Auswahl an englischen Kursen, wenn man sich noch nicht sicher genug für Vorlesungen und Klausuren mit seinem Spanisch fühlt.

Zudem bietet die Fakultät ein Fitnessstudio, das kostenlos genutzt werden kann, sowie jede Menge Sport- und Fitnesskurse an, die von Klettern bis Zumba gingen und von jedem belegt werden konnten.

Bevor es richtig los ging mit den Vorlesungen, hatten wir einen Welcome-Day an dem wir von allen verantwortlichen des International Office begrüßt wurden und sich unsere Betreuer, Kaia Range und ihre Assistenten, vorgestellt haben. Zusätzlich haben wir nützliche Informationen über die Uni und das Leben in Santiago bekommen. 

Während des Welcome-Days haben wir ebenfalls eine Führung durch die Universität und deren verschiedenen Gebäude bekommen und hatten die Möglichkeit einen Einstufungstest für unser Spanischniveau zu machen, sodass wir später in den passenden Spanischkurs eingeschrieben wurden, wenn wir das wollten.

Zudem hat der Welcome-Day geholfen die anderen Austauschstudenten besser kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

In vielen Kursen besteht eine Anwesenheitspflicht von 80%, auf welche viele Professoren viel Wert legen und deshalb jede Vorlesung genau kontrollieren wer da ist und wer nicht. Dementsprechend sollte man sich genau überlegen wie viel und vorallem wann man während dem Semester reisen will bzw. kann, da es passieren kann, dass man bei zu viel Abwesenheit den Kurs nicht besteht.


Leben in Santiago

Wenn ich durch Südamerika reisen würde, wäre Santiago wahrscheinlich nicht unbedingt die Stadt, die ich tagelang erkunden würde. Der erste Eindruck kann schon sehr ernüchternd sein, gerade wenn man im Winter ankommt und alles grau und kalt ist. Anfangs sieht man eine Stadt die weder richtig lateinamerikanisch aussieht (so wie man sich das vorstellt), noch einen besonderen Charme ausstrahlt, es ist einfach nur eine Großstadt. Mit der Zeit jedoch findet man schöne Ecken, die zum Kaffee oder abends Cocktail trinken einladen, die Parks in denen je wärmer es wird viel los ist oder die verschiedenen Märkte, die beispielsweise Obst und Gemüse in einer Vielfalt anbieten, die man in Deutschland nur selten findet.

Genau das macht es aus in einer Stadt zu leben und ein Semester dort zu verbringen. Noch besser wird es wenn es Sommer wird und man den ganzen Tag draußen verbringen kann, während man weiß, dass Freunde und Familie in Deutschland sich mit Regen und immer kälteren Temperaturen herumschlagen müssen ;)

Natürlich darf das Feiern nicht zu kurz kommen und das hat man in Santiago auch nicht zu befürchten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei; die Stadt bietet alles was das Herz begehrt.

Sehr beliebt bei Austauschstudenten und generell Ausländern, die in Santiago wohnen ist die berühmt berüchtigte Party „Miercoles Po“, die jeden Mittwoch stattfindet und kostenlos für Ausländer ist.


Fazit

Ich kann ein Auslandssemester in Chile bzw. in Santiago nur empfehlen! Auch wenn die ersten Tage nicht gerade immer leicht waren und auch während dem Semester immer wieder Herausforderungen auf einen gewartet haben (beispielsweise das chilenische Spanisch oder die südamerikanische Mentalität/Gelassenheit), bin ich über jede dieser Erfahrungen froh und konnte während meiner Zeit in Chile viel lernen.

Ich würde jederzeit wieder nach Chile gehen und bereue es in keinem Fall dorthin gegangen zu sein. Also ab an die Bewerbungsformulare und einem tollen Semester steht nichts mehr im Wege! ;)