21 Dez
Erfahrungsbericht von André B.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios


Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 06/2016 bis 11/2016
Heimathochschule: Jade Hochschule

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess für die Universität in Chile war sehr einfach. Ich musste im Vorhinein einige Formulare auf Spanisch ausfüllen. College Contact hat mir jedoch ein PDF-Handbuch zukommen lassen, in dem jedes Feld übersetzt wurde und ich meine Daten problemlos eintragen konnte. Danach habe ich alles zu College Contact nach Münster geschickt, die dann alles Weitere mit der Universidad de Chile geklärt haben. Die Bestätigung habe ich nach kurzer Zeit erhalten. Der Bewerbungsprozess war also kinderleicht!

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Meine Kurse

Meine Heimathochschule hat mir vorgeschrieben, insgesamt vier Kurse zu belegen. Durchschnittlich hatten meine Kommilitonen ebenfalls vier Kurse, manche jedoch auch bis zu sechs, was m.E. ein bisschen zu viele sind, da speziell die spanischsprachigen Kurse sehr arbeitsintensiv sind.

Vor meiner Abreise habe ich mir schon vier Kurse aussuchen müssen. Vor Ort hatte ich jedoch noch die Möglichkeit Kurse zu wechseln oder zu streichen. Davon habe ich auch Gebrauch gemacht und mir verschiedene Kurse angeguckt bis ich mich dann drei Wochen nach Studienstart final festgelegt habe. Aufgrund meines überschaubaren Niveaus im Spanischen vor dem Semester habe ich mich nur für Kurse auf Englisch entschieden.

Folgende vier Kurse habe ich gewählt: Entrepreneurship for Small Businesses, Intercultural Business Challenges in Latin America, Globalization, Treaties and Trade Agreements und Strategic Alliances, Mergers and Acquisitions. Ich war mit meiner Kurswahl letzten Endes sehr zufrieden. Besonders hervorheben möchte ich den M&A-Kurs, den ich gerne jedem zukünftigen Studenten empfehlen möchte. Der Arbeitsaufwand in diesem Kurs war definitiv höher, die Inhalte und - speziell der Professor - waren aber sehr interessant und unterhaltsam!


Betreuung der Austauschstudenten

Die Unterstützung durch das International Office an der Uni war einmalig! Die Tür von Catherine Rooney und Stephanie Dazin stand immer offen und die beiden haben immer gerne weitergeholfen. Außerdem hat die Uni eine sehr umfangreiche Einführungsveranstaltung abgehalten, wo alle Fragen geklärt wurden. Eine von chilenischen Studenten geführte Gruppe namens ISAFEN hat nebenher auch mehrmals im Monat Veranstaltungen kostenlos angeboten (z.B. BBQ im Park, Wanderungen uvm.), wodurch man sehr gut integriert und der Kontakt zu einheimischen Studenten gefördert wurde.


Mein neues Zuhause in Santiago

Vor meinem Auslandsaufenthalt war ich mir unsicher, ob ich gerne mit Chilenen oder anderen Austauschstudenten in einer WG zusammen wohnen wollte. Auf der einen Seite wollte ich gerne mein Spanisch verbessern, andererseits auch gerne mit gleichgesinnten Studenten, die – wie ich natürlich auch – das Land erkunden wollten.

Letzten Endes habe ich einen guten Kompromiss gefunden. Ich habe mit 14 anderen Austauschstudenten aus vielen verschiedenen Ländern in einem Haus im Stadtteil Providencia gelebt, was ich auf jedem Fall jedem zukünftigen Studenten in Chile empfehlen kann. Nebenbei hatte ich aber auch chilenische Freunde, mit denen ich viel Spanisch gesprochen und gelernt habe. Zum einen lernt man durch die Uni leicht andere Chilenen kennen wenn man möchte, andererseits gibt es Tandempartner-Portale auf denen es sehr leicht ist, jemanden zu finden.

Durch einen Freund habe ich den Kontakt vom Vermieter bekommen. Ansonsten ist die Wohnungssuche in Santiago nicht besonders schwierig. Es werden viele Wohnungen angeboten. In Facebook-Gruppen gibt es immer viele Inserate. Ich habe, wie bereits erwähnt, in Providencia gelebt. Der Stadtteil ist sehr sicher und man kann sich auch nachts dort frei bewegen.


Chile – Von der Wüste bis zu den Eisbergen

Als Reiseland gibt es wohl kaum ein besseres Land als Chile. Während des Semesters und danach habe ich die Zeit genutzt, um durch das Land, aber auch in benachbarte Länder, zu reisen. Zum einen gibt es im Norden die Atacama Wüste – die trockenste Wüste der Welt. Die Landschaft dort ist einzigartig und mit nichts zu vergleichen, was ich vorher gesehen habe. Das Land ist dort sehr dünn besiedelt, es gibt nur einzelne Oasen in denen Wasser von den benachbarten Quellen der Anden gespeichert werden kann und sonst nur sehr viel Sand. In der Nähe der Stadt San Pedro de Atacama kann man z.B. das Valle de la Luna („Tal des Mondes“) besichtigen, das beim Sonnenuntergang wunderschön aussieht.

Mein persönliches Highlight in Chile war jedoch Patagonien. Ganz zum Ende meiner Zeit in Chile war ich fünf Tage im Torres del Paine Nationalpark wandern. Nie zuvor in meinem Leben habe ich eine so schöne Natur gesehen! Ich kann nur jedem empfehlen, wenn man in Chile ist, dem Süden einen Besuch abzustatten. Im Nationalpark habe ich riesige Gletscher und (Eis-)berge gesehen – also das komplette Kontrastprogramm zum heißen Norden. Reisetechnisch ist in Chile also für jeden etwas dabei smiley.

Direkt in und um Santiago kann man ebenfalls hervorragend wandern gehen. Im Winter kann man sogar problemlos Tagesausflüge in die Anden zum Skifahren machen. Nicht weit von Santiago entfernt (ca. 1,5h) liegt die Hafenstadt Valparaiso, die man besuchen kann, wenn man mal an der Küste Meeresluft schnuppern möchte.


Do’s and Don´ts

Zuerst die Do´s: Die gesamte Region kennenlernen!! Spart am besten etwas Geld im Vorhinein an, um Lateinamerika zu bereisen. Argentinien, Bolivien, Brasilien, Peru ... Alles ist nicht sonderlich weit entfernt und mit maximal 3-4 Flugstunden zu erreichen. Oder macht einen Roadtrip: Zur Hälfte des Semesters habt ihr zwei Wochen Ferien. Nutzt die Zeit und leiht euch ein Auto (sehr günstig), fahrt mit Freunden durch das Land und lernt so die Kultur und Leute kennen.

Ein weiterer Tipp: Nutzt die Zeit. Natürlich seid ihr zum Studieren dort, aber wer weiß, ob ihr nochmal nach Südamerika kommt. Es gibt soviel zu sehen im Land und pauken könnt ihr dann ja auch wieder in Deutschland smiley.

Dont’s: Unvorsichtig sein, speziell in der Metro. Passt auf eure Wertsachen auf! Besonders in der U-Bahn wird wie verrückt geklaut. Ihr fallt dort auf jeden Fall wegen eurer Hautfarbe und Sprache sehr auf und seid beliebte Diebstahlopfer. Ungefähr der Hälfte der Austauschstudenten wurde im Semester etwas gestohlen. Aufpassen solltet ihr auch auf den klassischen Parties für internationale Studenten (Miercoles Po, jeden Mittwoch), und ganz wichtig: Danach das Taxi nach Hause auf keinen Fall alleine nehmen!

Glaubt nicht, dass Südamerika günstig ist! Die Supermärkte sind teurer als in Deutschland und wenn man zentral wohnen möchte, muss man auch mit ca. 300 Euro rechnen, je nachdem was für einen Standard man wählt. Chile ist aber ein relativ teures Land in der Region. Bolivien und Peru zum Beispiel sind wesentlich günstiger!

Zusammenfassung

Ich kann euch ein Auslandssemester an der Universidad de Chile nur wärmstens ans Herz legen, ihr werdet es nicht bereuen. Ich hatte ein sehr schönes Jahr dort, habe viele neue Freunde gefunden und eine ganz neue Kultur kennenlernen dürfen.