18 Mai 2018
Internetphänomen

Yanny oder Laurel - Unsere Partnerhochschule UCLA klärt auf

Das Internet ist gespalten: 56 Prozent hören Laurel, 44 Prozent verstehen Yanny. Wie kann das sein?

Seit Tagen diskutiert das Netz über Yanny und Laurel. Ein Audioclip spaltet Hörsäle, Schulklassen und Büros. Wie können Menschen bei dem gleichen Wort so unterschiedliche Dinge verstehen?

Für Aufklärung sorgen zwei Expertinnen an unserer Partnerhochschule, der University of California, Los Angeles. Jody Kreiman, leitende Forscherin am Voice Perception Laboratory ist Spezialistin für Sprachwahrnehmung. Sie vermutet, dass obwohl die beiden Worte so unterschiedlich wirken, sie trotzdem sehr ähnliche akustische Muster haben: „Der energetische Aufwand für Ya ist ähnlich dem für La. Bei N gleicht er dem von R, I ist nah am L“, sagte sie in einem Interview mit der New York Times.

Patricia Keating, Professorin für Linguistik an der UCLA, leitet das Phonetische Labor der Universität. Im Times-Interview mutmaßt sie, dass verschiedene Hörer die unterschiedlichen Frequenzbereiche wahrnehmen: „Ich weiß jedoch nicht, warum manche Hörer eher die hohen Frequenzen wahrnehmen und andere wieder die niedrigeren. Vielleicht liegt es am Alter? Oder weil die einen mehr Zeit am Telefon verbringen?“ Keating vermutet, dass auch ein eventueller Hörverlust für die unterschiedliche Wahrnehmung verantwortlich sein. Gerade mit steigendem Alter würde das Hörvermögen abnehmen.

Vorerst wird sich das Netz wohl mit solchen Vermutungen begnügen müssen. Aber das schadet dem Hype um Yanny und Laurel kein bisschen.