27 Jan
Erfahrungsbericht von Yasmin Ü.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Medienproduktion
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2006 bis 12/2006

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da die UCSB gut 2 ½ Stunden von L.A. entfernt ist, empfiehlt es sich, wenn möglich, direkt nach Santa Barbara zu fliegen. Der Flughafen dort ist klein und überschaubar und dazu in unmittelbarer Nähe der Uni und nicht weit von Goleta und Isla Vista (dem Studentendorf). Ansonsten gibt es eine gute Busverbindung von LAX (Los Angeles) nach Santa Barbara mit dem Santa Barbara Airbus, der gut alle 2 Stunden fährt und auch an jedem Terminal hält. Die Fahrt kostet ca. $ 47 kann aber im voraus über Internet reserviert werden, was aber nicht unbedingt nötig ist, da der Bus fast nie überlaufen ist. Dennoch ist die Fahrt sehr umständlich und zieht sich endlos bis nach Goleta, gerade dann wenn man einen 12-Stunden-Flug hinter sich hat und eigentlich nur noch ins Bett will. Auf der Rückfahrt fand ich den Weg hingegen nicht ganz so beschwerlich.

Sobald man vor Ort ist, entweder im Hotel oder der Gastfamilie- sollte man sich möglichst bald ein Prepaid-Handy zulegen. So kann man sich dort am besten untereinander verständigen, denn fast alle internationalen Studenten kaufen sich dort eins aber es ist so auch billiger mit amerikanischen Studenten zu kommunizieren, die man an der Uni relativ schnell kennen lernt. Außerdem ist es auch günstiger, wenn man Anrufe darauf von Deutschland aus empfängt. Ansonsten kann ich nur Skype (Internettelefonie) empfehlen. Die Software kann man kostenlos herunterladen und wenn der Empfänger ebenfalls ein Headset, Internet (mit DSL) und die Software hat, kann´s losgehen. So könnt ihr kostenlos mit Freunden/Familie stundenlang quatschen ohne dass ihr was dafür bezahlt. Noch ein Tipp: für alle, die ihr Gegenüber auch sehen wollen am Telefon, braucht ihr nur eine Webcam und die andere Person mit der ihr über Skype telefonieren wollt natürlich auch und schon habt ihr Videotelefonie – wundervolle Welt der Technik!

Des Weiteren sollte man sich möglichst bald im Extension Office anmelden und einen Studentenausweis ausstellen lassen. Die Mitarbeiter dort sind sehr freundlich und hilfsbereit und immer da, wenn man Fragen oder Probleme hat. Mit diesem Studentenausweis, kann man dann auch kostenlos innerhalb von Santa Barbara Bus fahren. Was absolut unumgänglich ist, wenn man z.B. etwas außerhalb wohnt oder von Isla Vista nach Santa Barbara Stadt fahren will. Damit kommen wir auch schon zum Punkt. Leider liegt die UCSB nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, in der Stadt selbst sondern in einem Vorort, Goleta, und direkt neben Isla Vista, wo die meisten Studenten in WG´s wohnen. Goleta selbst hat nicht wirklich viel zu bieten und Isla Vista besteht auch nur aus 1 -2 Hauptstraßen mit Studentencafés und Fast food-Läden. Wenn man also nach Santa Barbara Stadt will, muss man den Bus nehmen. Am besten den 24 x, der fährt alle halbe Stunde und braucht etwa 30 Minuten von der Uni aus, bis in die Stadt. Das ist der direkte Weg ansonsten fährt noch ein anderer, der fährt allerdings durch sämtliche Vorörtchen und benötigt dementsprechend eine Stunde.

Santa Barbara Stadt ist sehr schön und gepflegt, auch wenn man hier und dort einige Obdachlose sieht, fühlt man sich sehr sicher. Die Stadt hat einen mediterranen Stil und ist leicht mexikanisch angehaucht. Auch die Tatsache, dass man in ganz Santa Barbara keine mehrstöckigen Häuser sieht, lässt auf das relativ kleine Örtchen ein positives Licht fallen. Auch abends ist es dort sehr angenehm und bietet für jeden Geschmack etwas. Von Bars über Clubs bis Kinos findet man dort alles, was das Herz begehrt. Allerdings fährt der letzte Bus (auch am Wochenende!) schon um 23 Uhr Richtung Goleta/Isla Vista und wenn man den noch nicht nehmen will bleibt nur der Weg per Taxi, was allerdings rund $ 40 kosten kann.

Wenn ihr direkt vor Ort, also in Goleta oder Isla Vista wohnt, solltet ihr unbedingt ein Fahrrad erwerben. Die gibt es recht günstig gebraucht zu kaufen. Allerdings solltet ihr hier nicht auf ein gutes U-Schloß verzichten, denn Räderklau steht dort auf der Tagesordnung, egal wie alt das Fahrrad aussieht. Gerade Isla Vista hat sehr gute Radwege und ein Fahrrad ist ein absolutes Muss, wenn ihr innerhalb des Ortes von A nach B kommen wollt.

Zum Thema Wohnung oder Unterbringung. Hier kann ich euch nur den Rat geben, entweder frühzeitig vor Studienbeginn anzureisen, also gut 3-4 Wochen vorher um noch rechzeitig vor Ort ein Zimmer zu finden, das Nahe zur Uni und einigermaßen bezahlbar ist oder schon von Deutschland aus in Internetanzeigen zu suchen. Hier empfiehlt sich die Seite www.craigslist.org. Dort findet ihr Wohnungen, Zimmer, Möbel, Räder und alles was man sonst noch braucht. Über diese Seite haben wir auch relativ schnell eine Wohnung und später Mitbewohner gefunden. Natürlich macht es mehr Spass in einer WG zu wohnen, am besten mit internationalen und amerikanischen Studenten. Doch das ganze kann sehr schnell ins Geld gehen und gerade wenn man nur kurze Zeit bleibt (also ein Semester), so wie es bei mir der Fall war, ist davon eher abzuraten. Wohnungen kann man nur für ein Jahr anmieten und dann muss man noch Möbel kaufen, Modem etc. für´s Internet und was man sonst noch alles für eine Wohnung braucht. Noch dazu ziehen die Vermieter gerade internationalen Studenten bei der Kaution das Geld aus der Tasche und so bezahlt man locker mal das Doppelte für die Kaution wie ein Einheimischer. Wir haben uns ein Zimmer geteilt für je $ 650 pro Monat + natürlich Kaution. Hier ein guter Tipp von mir, wenn ihr früher als ein Jahr nach Hause geht: Lasst euch sofort die Kaution vom Nachmieter auszahlen, sonst könnte sich das ganze sehr schnell in die Länge ziehen, bis ihr das Geld wieder seht. Diese üble Erfahrung musste ich leider machen. Von daher kann ich allen nur raten, die beispielsweise nur für ein Semester
dort bleiben, in einer Gastfamilie zu wohnen. Das erspart euch jede Menge Stress und Ärger und vor allem Geld. Die Leute, die ich dort kennen gelernt habe, haben alle gute Erfahrungen mit ihren Gastfamilien gemacht. Die meisten wohnen sehr schön und sind gastfreundlich. Noch dazu ist man so gezwungen Englisch zu sprechen und fühlt sich direkt heimisch. Die meisten unternehmen viel mit ihren „Gästen“ und in Kontakt mit anderen Studenten kommt man sowieso. In einer Gastfamilie zahlt man etwa $ 700 und hat Halbpension. Es wird sogar noch billiger, wenn ihr euch selbst verpflegt und nur die Küche mitbenutzt. Ist auch zu empfehlen, da die meisten Amis sich wirklich fast ausschließlich von Fast food ernähren.

Am teuersten ist somit das Wohnen und das selbst verpflegen – sofern man sich nicht nur von Fast food ernähren will . Aber auch Touren sind sehr teuer aber schließlich möchte man ja auch das ein oder andere sehen, wenn man in Kalifornien ist.

In Kalifornien ist alkohol-trinken erst mit 21 erlaubt – auch wenn sich viele nicht daran halten . Die Polizei ist sehr genau und auch in der Öffentlichkeit und auf der Straße sollte man sich besser nicht mit einer Flasche Bier oder sonstigem sehen lassen. Das kann eine dicke Strafe geben und wenn ihr Pech habt, dürft ihr dann schon früher eure Zelte dort abrechen und werdet sozusagen „ausgewiesen“. Auch diejenigen, die bereits 21 oder älter sind können auch gar nicht mal so leicht Alkohol im Supermarkt etc. kaufen. Entweder ihr macht relativ bald den kalifornischen Führerschein und seit somit den „Kalifornieren“ gleichgestellt und könnt diesen (ähnlich dem Personalausweis hier) vorzeigen oder ihr müsst sonst immer euren Reisepass dabei haben und diesen vorlegen. Den deutschen Personalausweis akzeptieren die meisten nicht.

Was die Studieninhalte angeht so kommt es ganz auf die Art des Kurses an, die ihr wählt. Ich hatte z.B. einige Marketingkurse, die die Extension angeboten hatte. Das sind meist kleinere Gruppen in einem anderen Gebäude, außerhalb der Uni aber noch in Goleta, was den Vorteil hat, dass man nicht so anonym im Hörsaal sitzt und auch den Dozenten direkt ansprechen kann. Damit hab ich durchweg gute Erfahrungen gemacht. Der Dozent, der alle Kurse geleitet hatte war sehr an den internationalen Studenten interessiert und so waren auch die Kurse immer recht unterhaltsam. Die Kurse am Campus selbst sind schon ein wenig komplizierter, doch auch hier gehen die meisten Dozenten auf die internationalen Studenten ein und sind hilfsbereit.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es eine wirklich schöne Zeit in Santa Barbara war, von der ich viele positive Erfahrungen mitnehmen werde. Die Leute dort sind so viel freundlicher als hier und sehr hilfsbereit und kontaktfreudig. Ich hätte nur besser das Auslandsemester direkt zu Anfang meiner Studienzeit gemacht und nicht erst ein Semester vor dem Diplom, denn die meisten Studenten dort sind einiges jünger wie hier an der Uni. So liegt das Höchstalter der Studenten dort bei etwa 25. Ansonsten kann ich Santa Barbara und die Uni dort nur empfehlen, da die Stadt im Verhältnis zu den Großstädten klein und überschaubar und relativ sicher ist. Noch dazu liegt die Uni direkt am Strand. Also, was will ein Studentenleben mehr? 