27 Mär
Erfahrungsbericht von Yannick L.

Aalborg University - Aalborg

Stadt: Aalborg
Land: Dänemark
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Marketing
Studientyp: Masterstudium
Zeitraum: 09/2013 bis 07/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo,

fangen wir erst mal bei der Bewerbung an. Diese gestaltet sich mit der Hilfe von College Contact durchaus einfach. Die Studienvoraussetzungen der Aalborg University sind auch nicht besonders hoch. Man muss in bestimmten Fächern eine entsprechende Anzahl an Credit Points innerhalb seines Bachelorstudiums erreicht haben. Für meinen Studiengang International Marketing war das zum Beispiel Statistik. Aber die Uni schaut weniger auf die Bachelornoten, sondern mehr auf die Internationalität des Studiengangs. In meinem Studiengang sind momentan ca. 20 unterschiedliche Nationalitäten, was auch durchaus von der Uni gewollt ist.

Die Anfangsphase des Studiums ist hier super organisiert! Man bekommt verschiedene Einführungsveranstaltungene um das dänische Studiensystem ein bisschen kennenzulernen. Das ist vor allem wichtig, weil an der Aalborg University das Problem-Based-Learning verwendet wird. Das System muss erst mal verstanden werden, da das komplette Unisystem darauf aufbaut. Das bedeutet, dass sogenannte Mini-Projekte innerhalb des Semesters absolviert werden müssen. Ein Mini-Projekt beinhaltet eine Case Study, die in einer Gruppe von 4-6 Personen gelöst werden muss. Die Lösung wird dann in einer Art Seminararbeit von ca. 9000 Wörtern gelöst. Innerhalb eines Semesters hat man 2 Mini-Projekte und ein großes Abschlussprojekt. Man hat also 3 Kurse, wo man Vorlesungen hat und parallel das Projekt.

Das Abschlussprojekt ist ähnlich wie das Mini-Projekt nur der Umfang ist deutlich höher (ca. 70-80 Seiten). Da man aber auch diese Projekt in einer Gruppe schreibte ist der Umfang eigentlich gar nicht so hoch, vor allem hat man 1-2 Monate dafür Zeit. Man kann das Projekt auch mit Unternehmen zusammen schreiben. Viele dänische Unternehmen bieten das an. Am Ende jedes Projektes wird man dann von 2 Professoren abgefragt. Man hat hier also ausschließlich mündliche Prüfungen. Diese mündliche Prüfung beinhaltet eine Präsentation von 10 Minuten und dann wird man 20 Minuten von den Professoren abgefragt über behandelte Theorien, das Projekt und die Präsentation. Auch manche Mini-Projekte sind echte Case Studies von zum Beispiel dänischen Unternehmen. Man hat so die Möglichkeit, die CEOs der Unternehmen kennenzulernen und darf Daten des Unternehmens bzw. der Kunden analysieren. So etwas ist in Deutschland allein schon aus finanziellen Gründen nicht möglich. Die Studienatmosphäre ist hier mehr wie in der Schule, was wahrscheinlich den kleinen Gruppen geschuldet ist. Im ersten Semester sind die International Marketing und International Business Economics Studenten zusammen, daher sind in dem Kurs ungefähr 100 Leute. In den folgenden Semestern sind die Kurse dann getrennt und ca. 50 Leute sind dann in jedem der Kurse.

Im dritten Semester kann man dann ein Auslandssemester oder ein Praktikum machen. Man wird auch hier stark von der Uni bei der Suche unterstützt. Der dänische Staat unterstützt dabei auch finanziell. Also die Betreuung ist hier echt super. Wenn man Probleme hat, dann werden sie gelöst und es herrscht nicht so viel Bürokratie wie in den deutschen Unis. Man versucht wirklich, dem Studenten zu helfen!

Im vierten Semester schreibt man dann nur noch seine Masterarbeit. Auch hier hat man wieder die Möglichkeit, die Arbeit in einer Gruppe zu schreiben. Aber nun sind die Gruppen deutlich kleiner und maximal 3 Personen groß. Aber natürlich ist der Umfang der Masterarbeit dann größer!

Viele der internationale Studenten wohnen nur die ersten zwei Semester in Aalborg. Weil man dann ja ins Auslandssemester oder Praktikum geht und die Masterarbeit kann man auch von Deutschland aus schreiben.

Die Wohnungssuche in Aalborg ist total einfach und entspannt. Man kann das auch schon gut von Deutschland aus machen. Die Uni lässt viel Informationsmaterial per Post zukommen. Und bietet verschiedene Organisationen an, welche die Wohnungssuche erleichtern. Man kann dann in einem online Profil die Wohnungen anschauen und sich auf die Warteliste setzten lassen. Ich habe mich auf die Wohnung ca. einen Monat früher beworben und habe eine top Wohnung zu günstigem Preis. Grundsätzlich würde ich empfehlend eher im Zentrum zu wohnen und nicht auf dem Campus, weil das dort vielleicht doch ein bisschen langweilig werden kann.

Die Stadt ist klein und schön. Es gibt verhältnismäßig viele Feiermöglichkeiten, denn die Dänen lieben es zu feiern! Sonst gibt es aber eher wenig zu sehen. Jedoch gibt es viele günstige Angebote für internationale Studenten wie zum Beispiel den Zoo, Sport... Aber auch viele Reiseschnäppchen sind hier verfügbar. Man kann also für wenig Geld Skandinavien bereisen. Ein Trip nach Oslo und zurück mit der Fähre und entsprechender Schlafmöglichkeit kostet ca. 20 Euro.

Grundsätzlich muss man aber doch sagen, dass Dänemark sehr teuer ist. Vor allem die Lebensmittel und Freizeitmöglichkeiten sind nicht ganz günstig. Wenn man mal ins Kino möchte, kann das schon mal 15 Euro kosten. Aber auch das Essen in Restaurants ist deutlich teurer. Ein normales Gericht in einem normalen Restaurant kostet ca. 15 Euro.

Insgesamt kann ich das Studium hier nur empfehlen! Man lernt so viel mehr als an den deutschen Unis, auch wenn das Studentenleben hier vielleicht etwas langweiliger ist. Aber man ist nur ein Jahr hier und hat auch wirklich genug zu tun mit der Uni. Ich würde es immer wieder machen!