27 Jan
Erfahrungsbericht von René G.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2007 bis 08/2007

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mich nach meinem 7. Semester, also relativ spät, zu einer Summer Session entschlossen. Bei der Vorbereitung war ich über die tatkräftige Unterstützung von college-contact.com sehr dankbar. Da ich während der Vorlaufphase im Ausland gearbeitet habe, war es für mich doppelt schwer alle notwendingen Sachen bzgl. des Auslandsaufenthaltes zu organisieren, Flug buchen, in meinem Fall Reisepass erneuern, für Fächer anmelden und die hin und wieder auftretenden Probleme mit der Universität selbst bei der Organisation. Immer hatte ich bei college-contact.com einen kompetenten Ansprechpartner, der sich um meine Belange kümmerte und mich auf dem Laufenden hielt. Hier nur nochmal der Rat an alle, sich wirklich rechtzeitig um alles Nötige zu kümmern, das betrifft insbesondere Buchung des Flugs, Anmeldung zu den Fächern, alles rund ums Visum, Anschaffung Kreditkarte, Abschluss Auslandskrankenversicherung (Tipp: schließt auf jeden Fall eine Deutsche ab, auch wenn euch die Universitäten selbst meist automatisch mitversichern, die Leistungen sind meist sehr viel geringer als die einer Deutschen Krankenversicherung oder decken zum Beispiel keine Zahnarztkosten ab) und anderen notwendige Dokumente wie Bestätigunsschreiben von der Bank.

Hat man einmal alle Sachen gepackt und sitzt im Flieger, kann das Abenteuer auch schon losgehen. Nach Zahlungseingang der Studien- und Kursgebühren bei der UC Berkeley erhielt ich zusammen mit meine I-20-Formular ein paar Broschüren von der UCB, die unter anderem nützliche Hinweise zum Einzug oder eine Wegbeschreibung enthielten.

Vor Ort wurde man sogleich sehr offen empfangen. Sowieso sind Amerikaner (zumindest die Westküstler) viel offener und vielleicht sogar freundlicher als man es aus Deutschland oder Europa gewohnt ist. Neue Bekanntschaften macht man quasi jeden Tag, so dass keiner den Anschluss verliert und auch im Bereich „socialising“ versuchen die Dorms oder sonstigen Unterkünfte alles, um Leute zusammenzubringen. In den USA ist Campusleben bei weitem nicht so anonym wie in Deutschland, da man bei den riesigen Entfernungen in den USA nur selten mal schnell übers Wochenende nach Hause fahren kann. Daher gibt es ein privat sowie universitär viel stärker organisiertes Studienleben. In unserem Fall wurden Trips nach San Francisco, Sykdivingtrips, Barbecues und noch jede Menge mehr organisiert.

Auch auf eigene Faust etwas zu unternehmen ist kein Problem, da Mietwagenpreise im Vergleich zu deutschen Verhältnissen schon fast spottbillig sind, vom Spritpreis ganz zu schweigen. Allerdings darf man Mietwagen, anders als bei uns, erst ab 25 mieten, bzw. gegen Zahlung eines ordentlichen Zuschlags darf man es auch schon ein paar Jahre früher. Und 12 Wochen waren bei der Masse an Angeboten in Kalifornien erschreckend schnell rum. Ob Sightseeing in Los Angeles, Natur pur in den zahlreichen National Parks, Zocken in Vegas oder eine Radtour durch San Francisco (bewegt euch lieber nicht zu sehr vom Hafen weg und in die Innenstadt rein, es ist superhügelig und ihr strampelt euch tot!).

Zum Studium an der UCB muss ich sagen, dass es sehr locker ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich von meiner Uni anderes gewohnt bin oder daran, dass ich schon im 7. Semester bin. Aber der Stoff war für mich weder sonderlich schwer noch war übermäßig viel Aufwand für die Fächer nötig. Die Klausuren sind, anders als ich es gewohnt bin, sehr stark an die Vorlesungen oder begleitenden Übungen angelehnt. Transferwissen ist in Klausuren nur sehr selten anzutreffen. So war mir mit unterdurchschnittlichem Aufwand dennoch immer ein A beschert. Doch, je nach Fach, muss man im Vorlauf der Klausuren schon desöftern Vorträge und ähnliches anfertigen. Insgesamt gesehen mach man an amerikanischen Universitäten unter dem Semester mehr, dafür sind aber die Klausuren auch lockerer. Die Klassen sind sehr klein und es wird viel Wert auf Interaktivität gelegt. Trotz der „relativ lockeren Kurse“ ist jedem DRINGEND davon abgeraten mehr als 2 normale Kurse pro Session zu machen, es sei denn ihr wollt wirklich 7+ Stunden täglich in der Uni hocken und das Wochenende mit dem Schreibern von papers verbringen. Dafür ist auch immer viel zu viel los und das Wetter viel zu schön.

Allerdings sollte man bei einer Summer Session einkalkulieren, dass, zumindest in meinem Bereich BWL/Business, nur undergraduate-Kurse angeboten werden, welche Deutsche Unis meistens dem Grundstudium zurechnen.

Der Campus ist riesig und bietet schon alleine jede Menge und auch mit San Francisco nur 45 min mit dem Bus entfernt, hat man eine tolle Stadt in Greifnähe, in die man gar nicht oft genug shoppen und irgendwas erleben fahren kann. Auch an andere Unis wie Stanford oder die UCLA lohnen sich Trips, da deren Campen auch einfach noch großartig sind.

Jetzt noch ein paar Worte zu den wenigen Kehrseiten der USA. Für deutsche Verhältnisse sicher ungewohnt ist das strenge Verhalten Alkohol gegenüber, so ist dies grundsätzlich auf dem gesamten Campus verboten. Auch Kriminalität sollte nicht unterschätzt werden. Bei Dunkelheit sollte man sich wirklich nicht alleine bewegen. Für Mitternachtsjogger gibts es Campuspatrols, die einen per Fahrrad begleiten. Klingt peinlich, aber es ist für die eigene Sicherheit. Allerdings gab es während meines Aufenthalts keine Probleme, aber vorbeugen ist ja bekanntlicher besser als nachweinen.

Insgesamt kann ich mich absolut für einen solchen Auslandsaufenthalt aussprechen. Der Erfahrungsgewinn ist gigantisch, der Spaß, den man erleben kann, ist unbeschreiblich und einen Auslands(studien)aufenthalt sieht ja jeder Personalchef gern! :D

BERKELY RUFT!