18 Apr
Erfahrungsbericht von David D.

University of California, Berkeley


Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Informatik, Elektrotechnik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2023 bis 12/2023
Heimathochschule: Aachen RWTH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Von August bis Ende 2023 habe ich meinen Traum von einem Auslandssemester in den USA realisiert. Durch die vielen positiven Erfahrungsberichte, den Ruf der Uni und der Lage, habe ich mich für die UC Berkeley entschieden. Im Folgenden teile ich meine Erfahrung, von der hoffentlich der ein oder andere für einen zukünftigen Aufenthalt in Berkeley profitieren kann.

Bewerbungsprozess

Nachdem ich mich für die UC Berkeley entschieden habe, hat College Contact mir einen detaillierten Leitfaden mit Tipps für die Bewerbung etc. geschickt. Anhand des Leitfadens wusste ich schon, was mich im Bewerbungsprozess erwartet, und konnte optimal für die Bewerbung planen. Entsprechend sollte man genug Zeit und Puffer einplanen, da immer wieder ein paar Probleme auftreten oder gewisse Schritte (z.B. Visumsantrag, Impfungen) Zeit benötigen.

Für die Bewerbung mussten neben den grundlegenden Informationen, einem Finanzierungsnachweis und einem Motivationsschreiben auch ein Sprachnachweis eingereicht werden. Durch meinen größtenteils englischsprachigen Master konnte ich auf ein aufwendiges bzw. teilweise teures Englisch-Zertifikat verzichten.

Für die Finanzierung habe ich eine Kombination aus Auslands-BAföG und meinem Ersparten benutzt. Man muss sich hierbei nochmal bewusst sein, dass die Bay Area sehr teuer ist und man durchaus mit >2000$ pro Monat rechnen sollte.

Einen Tag nach der Bewerbung kam dann auch schon die Zusage aus Berkeley, mit der man nach dem Finanzierungsnachweis die entsprechenden Unterlagen für die Visumsbewerbung bekommt. Da dies das erste Mal für mich in den USA gewesen ist, wurde ich zu einem Interview eingeladen, welches nur am frühen Morgen angeboten wurde und bin entsprechend dafür für zwei Tage nach Berlin gefahren. An der Botschaft musste ich an verschiedenen Stationen recht viel warten, bis es dann zum eigentlichen Interview kam. Nachdem mir zwei Fragen zum Kontext und Programm gestellt worden sind, wurde mein Visum bewilligt. Mit dem Visum habe ich mich dann um den Flug und eine Unterkunft gekümmert.

Das Suchen nach einer Unterkunft hat sich als eine der schwierigsten Aufgaben herausgestellt. Es gibt verschiedene private Wohnheime, das I-House, WGs und natürlich die Möglichkeit, sich ein kleines Apartment zu suchen. Durch verschiedene Warnungen über Scammer auf Wohnplattformen habe ich vorzugsweise auf der UCB-eigenen Wohnplattform nach Mitbewohnern und Unterkünften gesucht.

Letztendlich habe ich dann glücklicherweise einen Platz im I-House ergattern können. Da das I-House-Einzugsdatum erst ungefähr zu Vorlesungsbeginn war, habe ich mir für die zwei Wochen davor ein preiswertes Zimmer zur Untermiete in den Berkeley Hills organisiert.

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Ankunft & Programmbeginn

Bei der Ankunft am SFO wurde ich direkt vom kalifornischen Wetter begrüßt. Da die Bay Area durch die BART U-Bahn und Busse recht gut vernetzt ist, konnte ich recht schnell und günstig nach Berkeley fahren. In den folgenden Tagen habe ich Berkeley ein wenig auf eigene Faust erkundet und mich entsprechend mit dem Campus, der Innenstadt und der umliegenden Natur vertraut gemacht.

Bevor die eigentlichen Vorlesungen angefangen haben, gab es noch ein paar Veranstaltung von dem Austauschprogramm. Hier konnte man die ersten Freundschaften knüpfen und ein paar Informationen über das Programm, Kursanmeldung etc. bekommen.

Bei den Kursen ist man von der Priorität her hinten eingereiht. Da es bis zur Kursplatzbestätigung ein paar Wochen dauern kann, und man eine Mindestanzahl an Units braucht, muss man in den ersten Wochen an potenziell mehr Veranstaltungen teilnehmen.


Alltag - Uni & Freizeit

Aus eigener und der Erfahrung von Freunden können Aufwand, Qualität und Anspruch der Vorlesungen stark variieren. Entsprechend sollte man bei der Kursplatzwahl auf potenziell mehr Aufwand in Form von Hausaufgaben, Projekten etc. achten. Hierbei sind vor allem die Informatik- und Elektrotechnik-Vorlesung zeitintensiv und aufwändig, aber dafür auch gut gestaltet. Teilweise werden die Vorlesungen von Professoren gehalten, die auf ihrem Feld sehr renommiert sind.

Die Zeit neben der Uni sollte man nutzen, um möglichst viel zu sehen. Am Anfang des Semesters gab es mit Caltopia und Calapalooza zwei große Events, bei denen man viel erfahren und gewinnen konnte. Im Rahmen von Caltopia haben sich verschiedene Unternehmen mit kleinen Ständen vorgestellt und haben Werbegeschenke verteilt. Wenn man Interesse am Beitritt in einen von den studentischen Clubs hat, ist Calapalooza das passende Event. Dort stellen sich die vielen Clubs an der UC Berkeley vor.

Neben der Uni hat auch das I-House, in dem ich gewohnt habe, viele Events veranstaltet, bei denen man viel von anderen Kulturen gesehen und neue Leute kennengelernt hat. Die Atmosphäre im I-House ist generell sehr offen und entspannt. Von interessanten Gesprächen, spontanen Musikeinlagen und geselligen Runden am Abend – im I-House war immer viel los.

Zwischendurch sind kleine Ausflüge in die nahegelegene Natur, San Francisco und die Bay Area generell sehr empfehlenswert. Man sollte die Lage nutzen, um Wahrzeichen wie die Golden Gate Bridge, Pier 39, die Lombard Street, Alcatraz oder das Silicon Valley zu sehen.


Reisen

Weiterhin sollte man die Chance nutzen und rechtzeitig größere Trips planen. Durch die Lage bieten sich hier verschiedene sehr sehenswerte Möglichkeiten. So organisierte ich mit ein paar Freunden u.a. einen Roadtrip zum Lake Tahoe, nach Las Vegas, Los Angeles und mehreren Nationalparks. Hierbei war der Roadtrip nach Las Vegas mein persönliches Highlight. Die leuchtende Atmosphäre von Las Vegas und der atemberaubende Blick über den Grand Canyon haben diesen Trip unvergesslich gemacht.


Fazit

Meine Zeit in Berkeley war ein unvergessliches Erlebnis. Man sollte seine Zeit gut nutzen und vorher planen, da das Semester schneller vorbei ist, als man denkt, und es viel zu entdecken gibt. Entsprechend sollte man sich des Workloads bewusst sein, um genug von den anderen Aspekten mitzunehmen.


Do’s

  • US-Stromadapter vorher besorgen
  • US-Nummer besorgen
  • "Wise" hat sich als gute Plattform für das Bezahlen von Studiengebühren, I-House etc. erwiesen – alternativ sollte man sich ein Bankkonto in den USA besorgen
  • Verschiedene Dienste nutzen: Uber, ZipCar, Turo
  • Trips nach Costco mit mehreren Leuten haben sich als preiswerte Einkaufsmöglichkeit ergeben
  • Für Nationalparks den Jahrespass kaufen
  • Amerikanische Kultur kennenlernen
  • Aktiv neue Leute ansprechen
  • Sportangebot nutzen


Don’ts

  • Nach 10 P.M. sollte man je nach Gegend auf seine Umgebung achten
  • Unterkunftsuche unterschätzen
  • Uni-Workload vernachlässigen