11 Sep
Erfahrungsbericht von Julius H.

Universidad Católica Argentina


Stadt: Buenos Aires
Land: Argentinien
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL, Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2019 bis 07/2019
Heimathochschule: Göttingen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nachdem ich mir alle in Frage kommenden Universitäten in Buenos Aires angeguckt hatte, fiel meine Entscheidung schnell auf die Universidad Católica Argentina (UCA) aus verschiedenen Gründen: Zum einen bin ich selbst katholisch, was allerdings keine Voraussetzung ist und sich auch nicht sonderlich auf den Studienalltag ausprägt. Außerdem gilt die UCA nach allem, was ich weiß, als die beste und angesehenste private Universität des Landes. Während meiner Zeit in Buenos Aires habe ich aber auch Studenten und Studentinnen der anderen Universitäten der Stadt kennen gelernt und auch die berichteten fast ausschließlich Gutes über ihr Studium.

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Stadt

Die Universidad Catolica ist verfügt über moderne Gebäude mit zusammenhängenden Kellern in bester Lage direkt am Yachthafen von Buenos Aires. Der Stadtteil Puerto Madryn ist der modernste Teil der Stadt und hat in unmittelbarer Umgebung der Universität zahlreiche Restaurants und Bars zu bieten. Die Gebäude der Universität selbst sind vergleichsweise modern und gut ausgestattet. Freies WLAN, sowie Beamer und Computer stehen zahlreich bereit. Außerdem findet man mehrere Cafes und Geschäfte für Bürobedarf auf dem Campus. Mehrere Bibliotheken, eine Kapelle und Aufenthaltsräume gibt es ebenfalls.


Kurse

Das Angebot für internationale Studenten besteht aus zwei verschiedenen Arten von Kursen: Den regulären Unikursen auf Spanisch und zusammen mit den einheimischen Studenten und den sogenannten PEL Kursen, die auf Englisch unterrichtet werden und fast ausschließlich von den Internationals belegt werden. Das Angebot der englischsprachigen Kurse ist zwar insgesamt kleiner, verfügt aber über spannende Kurse in vielen unterschiedlichen Bereichen und hat den Vorteil, dass diese Kurse sehr klein sind und dementsprechend viel diskutiert werden kann. Auch Vorträge und Exkursionen gehören standardmäßig dazu.

Voraussetzungen

Das Semester begann mit zwei Einführungstagen und der Möglichkeit, alle Kurse in den ersten zwei Wochen auszuprobieren, um danach erst zu wählen. Dazu kommt für alle ausländischen Studenten ein verpflichtender Spanischkurs, für den man am Anfang des Semesters einen Einstufungstest ablegt. Der Spanischkurs war bei mir auf höchstem Niveau und hat mir enorm weitergeholfen. Die UCA gehört zu den wenigen Unis in Südamerika, an denen man auch ohne nennenswerte Spanischkenntnisse problemlos studieren kann. Ich selbst habe mich in nur etwa fünf Monaten vom absoluten Anfänger auf Sprachniveau B1 hochgearbeitet.

Des Weiteren bietet die Universidad Catolica de Buenos Aires ein weitgefächertes Angebot an sportlichen Aktivitäten an (unter anderem Tennis, Segeln oder Bogenschießen), von dem ich selbst allerdings keinen Gebrauch gemacht habe. Ich weiß allerdings von Kommilitonen, dass diese sehr empfehlenswert sind.

Lehrveranstaltungen

Die Kurse selbst unterscheiden sich deutlich zu dem, was ich aus deutschen BWL Vorlesungen gewohnt war: Statt überfüllter Hörsäle und desinteressiertem Professor, gibt es hier kleine Kurse mit der Möglichkeit zum Austausch, sowie gemeinsamen Exkursionen und Gastvorträgen. Das machte das Semester auch akademisch für mich persönlich zu einer willkommenen Abwechslung. Auch die Benotung erfolgt anders, da sich die Endnote nicht nur aus der abschließenden Klausur, sondern stattdessen aus eher schulischen Elementen, wie mündlicher Mitarbeit und Hausarbeiten, ergibt. Das Niveau der Kurse war höher als ich im Vorhinein erwartet hatte, aber geringer als ich es von einer großen deutschen Uni gewohnt bin. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass in allen Kursen Anwesenheitspflicht besteht und der Teilnehmer mindestens 80% der im Syllabus vorgesehenen Stunden besuchen muss, um den Kurs zu bestehen. Das haben bei mir im Semester tatsächlich auch einige nicht geschafft, obwohl begründetes Fehlen, wie zum Beispiel mit ärztlichem Attest, toleriert wird.


Fazit

Abschließend kann ich die Universidad Catolica jedem ans Herz legen, der ein erfahrungsreiches und gleichzeitig akademisch weiterbringendes Auslandssemester in Argentinien verbringen möchte. Besonders würde ich diese Uni allen ans Herz legen, die mit der spanischen Sprache noch nicht so vertraut sind und deswegen eventuell Zweifel haben, überhaupt nach Südamerika zu gehen. So ging es mir nämlich in der Vorbereitungszeit auch und im Nachhinein war diese Entscheidung wahrscheinlich eine der besten in meiner bisherigen Laufbahn! Ob sich die nicht unerheblichen Studiengebühren für dich lohnen, musst du selbst wissen, aber da die UCA jedes Semester mit Abstand die meisten internationalen Studenten bekommt, kann man zumindest sagen, dass es sich für viele lohnt.

Nach längerem Überlegen ist mir dann doch tatsächlich auch ein negativer Punkt eingefallen: Die Universität verfügt leider noch nicht über ein strukturiertes internes Netzwerk für seine Studenten, weswegen jeder Professor seine Dokumente unterschiedlich verteilt (Dropbox, Google Classroom etc.). Dafür gibt es für die Betreuung der ausländischen Studenten aber ein eigenes Büro mitten auf dem Campus, in dem man zu (fast) jeder Tageszeit Hilfe findet!