6 Apr
Erfahrungsbericht von Judith G.

University of Birmingham

Stadt: Birmingham
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Freiburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Welche Vorbereitungen müssen im Vorfeld des Auslandsaufenthaltes getroffen werden?

Bewerbung

An meiner Universität wurden leider keine Studienaufenthalte in einem englischsprachigen Land angeboten, weshalb ich mich selbstständig um einen Platz an einer Universität im Ausland kümmerte. Im Internet habe ich dann nach Organisationen gesucht und verschiedene gefunden. Bei College Contact fand ich das Angebot an Universitäten im englischsprachigen Raum sehr ansprechend, weshalb ich zunächst dort anrief, um um genauere Informationen zu bitten. Die Frau, mit der ich telefonierte, war sehr nett, half mir bei allen meinen Fragen und sandte mir nach unserem Gespräch die Bewerbungsunterlagen der Universität Birmingham zu. Alle Bewerbungsunterlagen habe ich dann ausgefüllt wieder zurück an College Contact gesendet. Man sollte sich allerdings genügend Zeit für das Ausfüllen der Unterlagen einplanen (mehr als zwei Monate), da man beispielsweise auch zwei Empfehlungsschreiben benötigt. Der gesamte Bewerbungsprozess lief über College Contact. Bis kurz bevor es dann tatsächlich losging, lief der gesamte Kontakt zwischen der Universität Birmingham und mir über College Contact. College Contact war dabei ein kompetenter Ansprechpartner. Ich konnte bei Fragen anrufen und auch E-Mails wurden noch am selben Tag beantwortet. Auch nach der Bewerbung habe ich viele wichtige Informationen über College Contact erhalten und konnte mich ebenso während des Semesters mit Fragen an die Organisation wenden.

Zimmersuche

Nachdem ich die Zusage der University of Birmingham erhalten hatte, wurde mir von der University of Birmingham angeboten, mich für ein Zimmer im Studentenwohnheim zu bewerben. Man sollte sich umgehend auf ein Zimmer bewerben und dies nicht hinausschieben, da die Zimmer schnell vergeben werden und Plätze in begehrten Wohnheimen wie in Viktoria Hall schnell weg sind. Wenige Tage nach meiner Bewerbung habe ich ein Zimmer im Tennis Court im Vale angeboten bekommen (ca. 10 Minuten zu Fuß vom Campus). Zunächst war ich mir unschlüssig, ob ich dieses Angebot annehmen möchte, weil die Zimmer in Studentenwohnheimen in England deutlich teurer sind als Zimmer in Privatwohnungen (oft doppelt so teuer). Letztendlich habe ich mich dann doch dazu entschieden, das Zimmer im Studentenwohnheim zu nehmen, weil ich mich bei nur drei Monaten Aufenthalt nicht noch auf die Suche nach einem Zimmer machen wollte.

Im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass dies eine sehr gute Entscheidung war. Es wird zwar überall im Internet geschrieben, dass es sehr einfach ist, in Birmingham ein WG-Zimmer außerhalb eines Studentenwohnheims zu finden, da das Angebot größer als die Nachfrage ist, was soweit richtig ist. Jedoch vermieten die Vermieter/innen ihre Häuser nur ungern für eine Dauer von weniger als einem Jahr. Damit gestaltet sich die Suche nach einem Zimmer auf eigene Faust für diejenigen schwierig, die nur für ein Semester bleiben. Allen, die für ein gesamtes Jahr bleiben, würde ich empfehlen, selbst ein Zimmer vor Ort zu suchen. Es reicht vollkommen aus, wenn ihr dies kurz vor Semesterstart macht. Ich würde allerdings kein Zimmer über das Internet anmieten, ohne es vorher gesehen zu haben. Ausnahmen sind dabei die Studentenwohnheimszimmer. Alle, die ich gesehen habe, waren soweit in Ordnung. Außerdem gab es bei Problemen einen zuverlässigen Technikservice.

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Die Universität

Positives

Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist mir, dass die erste Woche an der Universität Birmingham ausschließlich für das Kennenlernen von anderen Studierenden und das Vertrautwerden mit der Universität reserviert war. Es war damit genug Zeit, sich erst einmal einzuleben, bevor das Trimester richtig begann. In dieser Woche gab es zahlreiche Veranstaltungen, sowohl tagsüber als auch abends. Hier habe ich die meisten Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen, die mich über das gesamte Trimester begleitet haben. In meinem Studiengang selbst habe ich eher weniger Menschen kennengelernt. Dies lag vor allem daran, dass ich Kurse im dritten Jahr belegt habe, wo im Allgemeinen eher wenig Interesse bei den Studierenden herrscht, neue Freundschaften zu schließen. Auch andere internationale Studierende gab es in diesem Jahr weniger, da die meisten Austauschstudierenden Kurse aus dem ersten oder zweiten Jahr belegen. Es war deshalb sehr gut, dass die Universität so viele alternative Angebote machte, die es ermöglichten, mit Menschen in Kontakt zu kommen.

Alle Gebäude der Universität sind auf einem großen Campus. Man muss also nicht durch die ganze Stadt fahren, um zu Vorlesungen oder Seminaren zu kommen. Außerdem gibt es zahlreiche Orte, an denen man sich einen Kaffee kaufen, sich mit Freund/innen treffen oder lernen kann. Die technische Ausstattung der Universität Birmingham ist auch hervorzuheben. Zum Beispiel gibt es in der Bibliothek PC-Plätze mit großen Touch-Screen-Bildschirmen. Gut fand ich außerdem, dass alle Vorlesungen per Video aufgezeichnet und auf eine Studierendenplattform namens „Canvas“ hochgeladen wurden. Dadurch musste man zum einen nicht bei jeder Vorlesung anwesend sein (wenn man zum Beispiel auch mal ein verlängertes Wochenende in einer anderen Stadt in England verbringen möchte). Zum anderen ist dies für das Lernen auf Klausuren hilfreich, da man dann noch einmal die Vorlesung ansehen kann.

Ebenfalls positiv hervorzuheben ist, dass die Psychologische Abteilung sehr gut organisiert ist. Die Belegung von Modulen war einfach und übersichtlich und es gab zu jedem Modul eine ausführliche Beschreibung der Inhalte und der Prüfungsanforderungen. Ich konnte auch problemlos am Anfang des Semesters Kurse wechseln, wenn diese doch nicht meinen Vorstellungen entsprachen.

Bei anderen Fachbereichen war die Organisation allerdings nicht so gut, wie ich von Freundinnen mitbekommen habe. Zum einen haben sich gewählte Module zeitlich überschnitten, sodass andere als die gewünschten Module belegt werden mussten. Manchmal wechselten die Vorlesungs-, Workshops- oder Seminartermine wöchentlich, was die Überschneidung von Kursen quasi unabdingbar machte. Bei einer Freundin war außerdem bis eine Woche vor den Prüfungen nicht klar, wann sie welche Prüfung schreiben musste. In der Psychologischen Abteilung war dies allerdings klar geregelt und es gab keine Probleme. Gut fand ich außerdem, dass ich eine schriftliche Rückmeldung für meine Hausarbeiten bekam. Dies kenne ich von meiner Universität in Deutschland nicht, halte es aber für sehr sinnvoll. Die Rückmeldung enthielt sowohl Kritik und Verbesserungsvorschläge als auch Lob und eine Bewertungsskala verschiedener Kriterien.

Probleme

Das einzige Problem, das ich vor Ort hatte, war, dass ich nicht das gesamte Arbeitspensum der Universität bewältigen konnte. Das akademische Jahr an der University of Birmingham ist in drei Teile gegliedert: Zwei Trimester, in welchen Vorlesungen und Seminare stattfinden und vereinzelt Hausarbeiten geschrieben werden müssen und ein drittes Trimester, in welchem Klausuren geschrieben werden. Da ich nur im ersten Trimester an der University of Birmingham war, konnte ich die Klausuren im dritten Trimester nicht mitschreiben und bekam deshalb alternative Prüfungen gestellt. Dies war in einem Modul eine zusätzliche Hausarbeit und in einem anderen Modul eine verlängerte Hausarbeit. Ich schaffte nur das reguläre Pensum, konnte aber die zusätzlichen Arbeiten nicht schaffen. Das lag aber auch unter anderem daran, dass ich mir viel Zeit für das Schreiben der Hausarbeiten ließ und ich nicht auf das Bestehen der Kurse angewiesen war. Deshalb war die Motivation geringer, mir unnötigen Stress zu machen. Hätte ich die Kurse bestehen müssen, wäre es auch möglich gewesen, die Hausarbeiten alle zu schaffen.


Fazit

Mein Aufenthalt an der Universität Birmingham war eine bereichernde Erfahrung, die ich nicht missen möchte und ich kann jeder und jedem die Universität Birmingham als Studienort empfehlen.