8 Mär
Erfahrungsbericht von Johanna Z.

Universidad San Ignacio de Loyola - Lima


Stadt: Lima
Land: Peru
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Wirtschaft, Internationale Beziehungen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Gießen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

USIL

Studieren war in meiner Zeit in Peru eher zweitrangig und das hatte ich auch vorher so geplant. Wer sein Studium mit einem Semester an der USIL erheblich voran bringen möchte, wird damit wenig Erfolg haben. Das liegt nicht nur daran, dass die USIL in vielerlei Hinsicht sehr wenig mit einer deutschen Universität was Struktur, Niveau und Inhalte angeht, zu tun hat. Es liegt auch viel daran, dass die Kurse, die man vorher von Deutschland auswählt, später beim Ankommen in Lima gar nicht mehr existieren oder nicht wählbar sind. Ich habe bei der Zusammenstellung meines Stundenplans eher darauf geachtet, dass ich meine 4 Kurse so wähle, dass ich Montag und Freitag frei hatte, damit ich am Wochenende so viel wie möglich unternehmen konnte.

Von diesen 4 Kursen war nur ein einziger einigermaßen anspruchsvoll und interessant, bei den anderen drei habe ich mich in die Oberstufe zurückversetzt gefühlt. Alle meine Kurse waren auf Englisch; ich würde allerdings sehr empfehlen, spanische Kurse zu wählen! Die Betreuung der internationalen Studenten durch die Verwaltung der USIL ist allerdings super! Sie geben sich sehr viel Mühe, einem bei allem zu helfen. Das können durchaus auch Probleme sein, die mit der Universität gar nichts zu tun haben.

Schon Fernweh bekommen?

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Wohnen in Lima

Ich habe die ersten beiden Monate bei Gina im Zentrum von Lima gewohnt. Ich bin mit ihr über College Contact in Verbindung getreten und ich bin sehr froh darüber, dass ich mich vorher entschieden hatte, erstmal mit einer peruanischen Familie zu wohnen. Gina ist eine total herzliche und weltoffene Frau, die mir bei allem geholfen hat und, als ich mir am Anfang zum Beispiel wie üblich den Magen verdorben hatte, mich wie ihre eigene Tochter gepflegt hat. Außerdem war ich dadurch noch viel mehr gezwungen, jeden Tag viel Spanisch zu sprechen, denn sie kann kein Wort Englisch und schon gar nicht Deutsch. Für alle, die sich erstmal langsam und ein bisschen begleitet ins Auslandssemester starten wollen, kann ich es sehr empfehlen bei ihr zu wohnen!

Ich bin dann Anfang Oktober nach San Borja gezogen, weil mir der Weg zur Uni von Ginas Haus viel zu weit war. Dort habe ich dann in einem Apartment alleine gewohnt. Das war klasse! Außerdem war es sehr spannend, die krassen Unterschiede zwischen den Wohngegenden in den verschiedenen Stadtvierteln zu erleben.


Lima

Lima ist eine Stadt voll von krassen Kontrasten. Es gibt einfach alles und meistens alles an einem Ort gleichzeitig. Absolute Armut neben einer gigantischen Shopping Mall, voll von Marken aus aller Welt; schrottige, klapprige Minibusse und schicke Taxis; große Märkte mit super leckerem Essen neben McDonalds, Starbucks und Co.

Es gibt Stadtviertel voll von Museen, Kunst und Kulturveranstaltungen und es gibt die typischen Gegenden mit exklusiven Discos, kleinen Bars und noblen Restaurants. Was du brauchst, um dich in Lima wohlfühlen zu können, ist eine gewisse Grundgelassenheit, denn du kannst dich z.B. nie komplett auf die öffentlichen Transportmittel verlassen und du darfst nicht sehr empfindlich was Lärm und Luftverschmutzung angeht sein. Was die Sicherheit betrifft, ist mir selbst nie was wirklich schlimmes passiert, aber ich hatte mehrere Situationen, die ich nie wieder vergessen werde, denn es war sehr knapp. Natürlich ist es wie überall auf der Welt: Du musst versuchen, dich an gewisse Regeln zu halten.

Ich bin überzeugt, dass Lima in seiner ganzen verrückten Vielfalt für jeden was bereithält. Es ist eine tolle Stadt!


Reisen durch Peru

Peru ist einfach wundervoll. Ich habe nicht nur am Wochenende kleinere Trips ins Umland von Lima unternommen, sondern auch die 30 Prozent Abwesenheit, die die USIL einem zusteht, voll ausgenutzt, um mir so viel wie möglich von diesem wunderschönen Land anzusehen. Cusco, Macchu Picchu sind natürlich die Klassiker. Für mich war das Highlight allerdings eindeutig der Dschungel.

Außerdem kann man wunderbar surfen, trekken und in den Höhen atemberaubende Berglandschaften bewundern.

Die Infrastruktur ist nicht immer hundertprozentig zuverlässig, aber es ist sehr günstig und ich bin immer ohne Probleme von A nach B gekommen. Wer keine Lust hat 10 bis 15 Stunden im Bus zu sitzen, kann auch fast immer fliegen. Insgesamt ist das Leben in den Provinzen sogar noch günstiger als in Lima, sodass man sich als Tourist keine Sorgen ums Geld machen muss.


Fazit

Ich bin unendlich froh, dass ich mein Auslandssemester in Peru verbracht habe. Auch wenn die USIL nicht die tollste Uni ist, habe ich es geschafft, meine Zeit hier so zu gestalten, wie ich es wollte. Ich habe mich sogar so sehr in dieses Land verliebt, dass ich im Dezember meinen Rückflug umgebucht und meine Zeit um 3 Monate verlängert habe. Ich bekomme einfach nicht genug von dem leckeren Essen hier und den faszinierenden Orten, die es hier zu sehen gibt. Wer also als Abenteurer hierher kommt, ist richtig gut aufgehoben. Wer aus akademischen Gründen ein Auslandssemester macht, sollte nicht an der USIL studieren. Peru ist in jedem Fall sehr zu empfehlen!