31 Jan
Erfahrungsbericht von Jörg B.

San José State University

Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2007 bis 11/2007

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

SJSU

Mein Aufenthalt an der SJSU sollte am 13. August beginnen, weswegen ich mich entschloss ca. 2 Wochen vorher nach San Jose zu fliegen, um mich vorab ein wenig einzuleben und eine Wohnmöglichkeit zu suchen (mehr zur Wohnungssuche siehe unten).

Am 13.08. schließlich begann offiziell die Einführungswoche für alle SAL-Students (SAL = Studies in American Language) mit einem lockeren Lunch bei dem alle Studenten zusammenkamen. Schon an dieser Stelle wurde deutlich, dass neben mir und einer Hand voll anderer deutscher in erster Linie Asiaten am Programm teilnahmen. Der Lunch bei dem auch die Mitarbeiter des SAL Office, sowie einige verantwortliche vorgestellt wurden, fand in ungezwungener Atmosphäre statt. In den nächsten Tagen folgten mehrere Veranstaltungen zum Thema „USA“, „Studieren an der SJSU allgemein“ oder zum Thema „Visa und I-20“, die zwar immer „ganz nett“ waren, aber eben stellenweise auch nichts Neues zu bieten hatten. In jedem Fall war es eine gute Möglichkeit erste Kontakte zu anderen Studenten zu knüpfen und man hatte schnell das Gefühl gut aufgehoben zu sein.

Die Betreuung an der Uni war durchweg vorbildlich. Im SAL-Office (erste Anlaufstelle für Fragen jeglicher Art) wurde mir stets geholfen. Allerdings musste man manchmal aufpassen an wen man gerät, d.h. bei wichtigen Fragen bezüglich Kurswahl etc. wirklich drauf bestehen, den Student Advisor zu sprechen anstelle sich vom Mitarbeitern des SAL Office weiterhelfen zu lassen (teilweise widersprüchliche Infos).

Obwohl ich auf Grund meines TOEFL-Ergebnisses keine Englischkurse besuchen musste, sondern frei aus dem Angebot der Universität wählen konnte (mindestens 12 credits), gehörte ich vom Status her weiter zum SAL-Programm, was einige kleinere Nachteile mit sich brachte: So muss man z.B. für bestimmt Leistungen bezahlen, welche für reguläre Studenten frei sind (z.B. Gym oder Aquatic Center). Ebenso ist es als SAL Student nicht möglich sich online für die Kurse einzuschreiben (was einen erheblichen Nachteil darstellt!). Dies ist auf der einen Seite „fair“, da somit einheimische Studenten bevorzugt werden und diesen nicht die Chance genommen wird in wichtige Kurse rein zu kommen. Auf der anderen Seite hieß dies für mich einige Ungewissheit und eine Menge „Lauf-„ und „Überzeugungsarbeit“. Die meisten Professoren ließen recht wenig mit sich verhandeln und verfolgen strikt die Präferenz: 1.) „einheimische Graduates“, 2.) „Einheimische, die bald graduieren und die letzte Möglichkeit haben den Kurs zu nehmen“, 3.) „alle anderen Einheimischen“, 4.) „SAL Students“ .
Das heißt, man sollte sich im Vorfeld eine Reihe von Alternativen überlegen und sich in der ersten Woche damit abfinden, dass man unter Umständen nicht genau die „Wunschfächer“ wählen kann. Gerade im Business-Bereich sind sämtliche Kurse aus dem Schwerpunkt „Accounting“ sehr überlaufen. Anders als an den deutschen Unis fokussieren sich die amerikanischen Business-Studenten eher auf Finanz-Fächer. Trotz allem habe ich es geschafft zwei Kurse zu besuchen, welche mir auch in Deutschland nachträglich angerechnet wurden.

Das Niveau der Kurse variiert stark in Abhängigkeit vom Professor. Insgesamt würde ich es aus meiner Sicht niedriger einschätzen als in Deutschland – speziell wenn man dort schon im Hauptstudium ist. Sicherlich hängt das damit zusammen, dass man nur aus Kursen des undergraduate-Bereichs wählen kann. Der Unterricht selber erinnert eher an ein Lehrer-Schüler-Verhältnis, als an eine Vorlesung wie wir sie aus deutschen Hochschulen kennen (was natürlich auch Vorteile mit sich bringt). Anfängliche Sorgen dem Unterricht evtl. nicht folgen zu können, haben sich schnell von selbst verabschiedet, als ich merkte dass die Professoren alle samt sehr gut zu verstehen waren. Insgesamt ist der Arbeitsaufwand höher, aber dennoch genügend Zeit für andere Dinge. Ich habe neben zwei Kursen aus meinem Schwerpunktbereich in Deutschland (Business) einen Spanisch-Kurs besucht, welcher sehr gut war, jedoch auch den meisten Arbeitsaufwand mit sich brachte.

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Mit seinen 1 Mio. Einwohnern ist San Jose zwar groß, aber eben auch flächenmäßig ziemlich zerstreut. Die Stadt hat kein richtiges „Stadtzentrum“, wie man es sich für eine Stadt ihrer Größenordnung vorstellt. Das Nachtleben und Flair ist nicht zu vergleichen mit San Francisco. Allerdings ist San Jose sehr verkehrsgünstig gelegen am 101, I-880, I-280, was (Tages-) Ausflüge nach San Francisco, Oakland, Berkley, Napa, Palo Alto oder Santa Cruz möglich macht.
Insgesamt hat das Umland SEHR viel zu bieten und ich empfehle dringend die Anschaffung eines Autos, denn sonst ist man in San Jose „gefangen“, was zu Schade wäre, da einem wirklich eine Menge entgeht.

Ich habe nicht „on campus“, sondern ca. 2 Blocks von der Uni entfernt gewohnt. Zum einen hat man mehr Freiheiten und Ruhe wenn man möchte, zum zweiten ist das Wohnen im Campus Village vollkommen überteuert (800 USD für ein winziges Einzelzimmer!!!). Ich hatte nun den Vorteil, dass ich zusammen mit einem Freud in San Jose war, ansonsten sehe ich als einzigen Vorteil im Leben „on-campus“, dass man relativ schnell Leute kennen lernt.

Die Lebenshaltungskosten in der Bay-Area sind deutlich höher als in Deutschland. Dies fängt an bei Mieten und macht sich vor allem im Bereich der alltäglichen Lebensmittel bemerkbar. Auch hier ist es von Vorteil ein Auto zu haben, da es dann möglich ist zu anderen/günstigeren Geschäften zu Fahren. Zugegeben: der Wechselkurs zischen Euro und US-Dollar lag während meins Aufenthalts knapp unter 1 zu 1,50, was die höheren Lebenshaltungskosten kompensierte. Hinzu kommt das viele (nicht-alltägliche) Dinge in den USA einfach wesentlich billiger sind als hier (vor allem Kleidung)


Fazit:

Alles in allem war das Semester an der SJSU ein gelungener Aufenthalt, den ich so jederzeit wieder machen würde! Neben der Uni blieb noch genügend Zeit für Freizeitaktivitäten und um die Gegend zu erkunden. Meinte Noten in der Uni sind durchweg gut gewesen, obwohl ich nicht jede freie Minute am Schreibtisch oder in der Bibliothek (die übrigens sehr gut ausgestattet ist) verbracht habe! Wie gesagt: Die Anschaffung eines Autos sehe ich für San Jose als „Muss“, denn trotz des relativ guten Bus-Netzes wird „mal eben einkaufen gehen“ ohne Auto mal eben zu einer Nachmittag-füllenden Aktion und Ausflüge nach San Francisco oder ans Meer lassen sich nur mit viel Zeitaufwand betreiben.