1 Jul
Erfahrungsbericht von Jessica W.

Sonoma State University


Stadt: Rohnert Park
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften, Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2016 bis 05/2016
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Cheese, Wine, oh & School – Mein Auslandssemester an der Sonoma State University

Meine Erfahrung mit College Contact begann, als ich spontan zu einer der vielen Veranstaltungen in Münster gegangen bin, mit der nüchternen Erwartung, dass ein Auslandssemester in den USA wahrscheinlich unerschwinglich ist (ich denke, ich bin nicht die einzige Studentin, die knapp bei Kasse ist ;-)). Schnell wurde ich vom Gegenteil überzeugt als ich davon hörte, dass einem die Studiengebühren von bis zu 4600 Euro vom Auslands-BAföG erstattet werden und wenn man sowieso schon BAföG bezieht, sich der Inlandssatz enorm erhöht. „Das ist nicht möglich, sowas gibts doch nicht“, dachte ich zu dem Zeitpunkt. Als ich mich weiter informiert habe und dies tatsächlich der Realität entsprach, war die Entscheidung für mich klar: Ich gehe dann mal ins Ausland studieren. Doch warum Sonoma State? Als eine der „frischeren“ Unis im Programm schien mir diese besonders erschwinglich. Außerdem hatte ich die große Hoffnung (welche sich im Nachhinein auch bestätigt hatte), enge Freunschaften mit Amerikanern zu schließen, anstatt nur mit anderen Deutschen, wie ich es oft von Freunden mitbekommen habe. Nach meiner Entscheidung ging alles sehr schnell:

Sprachtest abgelegt, Finanzstatus abgerufen, Bewerbung ausgefüllt und abgeschickt. Während dieser Zeit war College Contact eine große Stütze bei allen (manchmal auch dummen) Fragen und alle Mitarbeiter waren dabei stets freundlich und extrem hilfsbereit. Nach ca. einem Monat kam dann die erlösende Email, dass ich an der Sonoma State angenommen wurde. Sobald die nötigen Formulare ankamen, wurde ein Termin bei der Amerikanischen Botschaft in Frankfurt ausgemacht, um ein Visum zu beantragen, was auch nach ca. 10 Tagen nach dem persönlichen Termin ankam. Bei der Wahl meiner Fächer haben sich meine Professoren etwas schwer getan, da die Anforderungen nicht besonders hoch waren, was ich im Nachhinein auch bestätigen kann und worauf ich etwas später noch genauer eingehen werde.

Nun hatte ich eine Uni, Kurse, mit denen meine Profs auch einigermaßen zufrieden waren, ein Visum, einen Flug, doch wo würde ich wohnen? Die Preise fürs Housing auf dem Campus sind doch sehr happig (jedoch gerechtfertigt), weshalb es etwas gedauert hat, bis ich mich entgültig für die On-Campus Variante entschieden habe. Wer jemals an einer amerikanischen Uni war, wird sehr schnell merken, dass Sonoma State sich von diesen im Bezug auf On-Campus Housing sehr stark abhebt. Nicht zu Unrecht gehören die Wohnmöglichkeiten der Uni zu den 20 besten im Lande. Diese beinhalten mehrere Pools, hot tubs für wunderschöne und entspannende Abende unter dem Sternenhimmel Kaliforniens, endlose Grünanlagen und ein im Preis mit inbegriffenes Fitnessstudio. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Waschmaschinen und Trockner kostenlos als On-Campus Resident benutzen darf. Ich wohnte mit zwei weiteren Amerikanerinnen, welche nun zu meinen besten Freunden gehören, in Boujolais (ja, Sonoma State hat Humor bewiesen was die Namen angeht). Ich hatte mein eigenes Zimmer, sowie ein eigenes Badezimmer. Sachen wie Bettzeug, zusätzliche Lampen (im Zimmer hab es nur eine Tischlampe), Mülleimer, Teller, Geschirr und Badezimmerzubehör sollte man sich allerdings vor Ort zulegen. Gleich am ersten Abend gab es dazu die Gelegenheit, da alle Internationals für eben jene Einkäufe zu Target gefahren wurden. Und schon komme ich zum ersten Minuspunkt: AUTOFAHREN! Man muss buchstäblich überall hinfahren. Glücklicherweise hatte ein Roommate mit einem Auto, sodass ich zu den wöchentlichen Großeinkäufen immer mitgenommen wurde, allerdings ist das nicht immer der Fall. Aus diesem Grund solltet ihr möglichst schon während der Orientation herausfinden, wer ein Auto besitzt und zu diesen Leuten besonders nett sein ;-).

Leute an der Sonoma State sind alle extrem freundlich, sodass es überhaupt nicht schwer ist, neue Freunde zu finden. Es gibt hunderte Gelegenheiten, VOR ALLEM wenn man auf dem Campus wohnt, was ich immer wieder empfehlen würde. Nun zu meinen Kursen: Wie bereits angekuendigt, waren diese inhaltlich nicht besonders schwer, aber lasst euch nicht täuschen...Im Vergleich zu deutschen Unis gibt es viel mehr Hausaufgaben, Essays, Paper, Tests, Mid-terms, Finals etc., sodass ihr immer etwas zu tun habt. Ich empfehle, dass wenn euch ein Kurs schon in der ersten Woche nicht zusagt oder ihr merkt, dass es viel zu viel Arbeit beinhaltet, ihr euch umhört, um diesen möglichst schnell zu wechseln (ich glaube, ihr habt 14 Tage dafür Zeit). Vor Ort, vor allem während der Orientation, werdet ihr sehr herzlich begrüßt und betreut, sodass ihr euch keine Sorgen machen müsst, falls ihr irgendwelche zusätzlichen Fragen habt. International Student Coordinator Becky Petrow ist eine sehr liebenswerte und hilfsbereite Person, die euch während des gesamten Auslandsaufenthaltes stets zur Seite steht. Regelmäßig gibt es zudem auch Veranstaltungen und günstige Ausflüge, welche speziell für Internationals geplant werden. Zu diesen gehörte unter anderem ein kostenloser Ausflug nach San Francisco (ca. 40 min mit dem Auto entfernt), regelmäßige Coffee&Culture Hours (wo für kostenloses Essen gesorgt wird smiley) oder ein Wochenendsausflug nach Yosemite.

Alles in allem kann ich die Sonoma State University jedem empfehlen, der daran interessiert ist, amerikanische Studenten kennzulernen, an endlosen wine tastings in Sonoma teilnehmen möchte und gerne seine Abende nach einem anstrengenden Tag in der Uni im Whirlpool verbringt. Mein Auslandssemester an der Sonoma State gehört – bis jetzt mit Sicherheit zur besten Entscheidung und Zeit meines Lebens. Bei weiteren Fragen stehe ich euch immer sehr gerne zur Verfügung.

Jessica W.