19 Feb
Erfahrungsbericht von Don .

California State University Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Ingenieurwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einleitung

Hey Leute,

ich habe das Fall Quarter 2013 an der California State University Los Angeles (CSU LA) zusammen mit Timo absolviert. Da Timos Bericht mit Checkliste, Kostenaufstelleung etc. bereits sehr ausführlich ist, empfehle ich euch unbedingt diesen auch durchzulesen und ich werde nachfolgend auf ergänzende Sachen eingehen.
Zu allererst sollte natürlich gesagt werden, dass das Auslandssemester wirklich absolut spitze war und man wohl nie wieder in seinem Leben eine solche Lernkurve im Hinblick auf Studium und Landeserkundung haben wird.
Ich selbst studiere Wirtschaftsingenieurwesen an der DHBW Karlsruhe im 5. Bachelorsemester.

Schon Fernweh bekommen?

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Durch den engen Zeitrahmen des Dualen Studiums wollten Timo und ich eine Uni in Amerika suchen, die bestmöglich mit der 3 monatigen Theoriephase an der DHBW übereinstimmt.
Da wir uns Kalifornien ausgeguckt haben, fielen die CSU LA, die CSU Santa Barbara und die National University San Diego in die engere Wahl an denen man in solchen Zeiträumen studieren kann. Letztendlich entschieden wir uns für LA, weil das Kursangebot dort sehr umfangreich ist, das Business Department der CSU LA sehr renommiert ist und weil Los Angeles als 2. größte Stadt der Vereinigten Staaten auch sehr viele Möglichkeiten versprach - und auch geboten hat.

Das bei mir an der DHBW Karlsruhe die CSU Santa Barbara für Wirtschaftsingenieure nicht angeboten wurde, war auch ein Grund. Erwähnen tue ich dies, weil Santa Barbara als Stadt – laut Aussagen von Freunden- vielleicht um einiges lebenswerter als LA ist, da es ein „kleines, wohlhabenes Idyll“ ist, wohingegen LA als Megacity zu 70% aus weniger schönen Gegenden besteht. Die restlichen 30% sind dann natürlich mit Hollywood Hills & Sign, Downtown, Beverly Hills, Roof top bars, Spitzenclubs, Universal Studios, Santa Monica etc.etc. sehr anschaulich. Allgemein würde ich jedem empfehlen, ein richtiges Semester im Ausland zu absolvieren, wenn möglich, da 3 Monate wirklich zu kurz sind. Insbesondere für Kalifornien, wo wie unter Ausflüge zu lesen ist, die Möglichkeiten einfach „unbegrenzt“ sind.


Studium im Gastland

Die California State University LA

Der Campus der CSU LA ist klasse ausgestattet, was aber auch bei der Finanzierung durch Studiengebühren nicht verwundert. Die kleinen Kursräume verfügen über eine sehr gute Technik und auf dem Campus selbst befinden sich:

  • der Bookstore für Schulmaterial und ein paar Lebensmittel, sowie Shirts und Sweatshirts der Uni
  • die Bibliothek mit vielen PCs und auch ruhigen Sitzmöglichkeiten
  • der Foodcourt mit vielen Schnellrestaurants (nicht nur Fast-food, sondern auch etwas gesünderes italienisches, mexikanisches und asiatisches Essen), Starbucks, 2 Cafeteria
  • Fitnesstudio (for free)
  • Schwimmbecken (for free)
  • Gemeinschaftsraum zum Billiard und Tischkicker spielen (auf dem Campus 1$, in den dorms for free)
  • Volleyball- und Basketballplätze in den dorms
  • Jede Menge Sitz- und Chillmöglichkeiten und freie Flächen zum Footballwerfen

Erwähnenswert wäre noch, dass es zwar u.A. eine Fussballmannschaft an der CSU LA gibt, aber keine American Footballmannschaft. Da der Food Court viele Möglichkeiten bietet, haben wir keinen Mealplan der Uni genommen. Auch waren wir ab Donnerstag meist unterwegs, sodass viele bezahlte Essen auch nicht hätten genutzt werden können. Ansonsten ist das Essen, was man über den Mealplan bekommt zum einen eine gute Portion und zum anderen auch atypisch für die USA, auch gesund mit Salat, Gemüse und Obst.


Nahverkehr

Die Anbindung der CSU LA an den Nahverkehr von LA ist ziemlich gut. Bus- und Metrobahnhaltestellen befinden sich direkt am Campus bzw. auch direkt am dorm.

Die Busse z.B. fahren zwar recht frequentiert und pünktlich, ca. jede 15 Minuten, aber aus mir unerklärlichen Gründen sind an den amerikanischen Haltestellen keine Fahrpläne zu finden, sodass wir immer Google Maps zu Rate gezogen haben, das die Fahrpläne abruft.

Allgemein lässt sich zum Thema Auto sagen, dass wir uns immer eines über das Wochenende bei Enterprise in Alhambra (Stadtteil, in der die CSU LA liegt) ausgeliehen haben. Es gibt da ein Weekendspecial für eine Leihgebühr von nur 9,99$ pro Tag von Freitag bis Montag.
Hinzu kommen da noch ca.20$ Versicherung (für Haftpflicht und das Auto) und 10$ Young Driver Fee, wenn man unter 25 ist. Also rund 40$ pro Tag, was wir immer durch 2 geteilt haben oder durch 3 oder 4, wenn wir gemeinsame Trips mit anderen unternommen haben. Die Tankkosten mit umgerechneten Benzinkosten von ca. 70 Eurocent laden dabei auch zu vielen Wochenendtrips ein. Vergesst nicht euren Internationalen Führerschein in DE zu beantragen. Angeblich reicht in Kalifornien auch der europäische, der auch bei Enterprise immer gereicht hat, aber sicher ist sicher.

Wer für einen längeren Zeitraum ein Auto mieten möchte, kann sich ja ausrechnen, ob es sich lohnt. Da wir den Wagen zum Großteil eigentlich nur am WE gebraucht haben, haben wir immer das Weekendspecial genommen.
Abgesehen von Enterprise wurde mir gesagt, dass Hertz noch ganz gut ist und Sixt soll wohl auch bald an der Westküste zu finden sein. Den Kauf- und Verkaufsstress hatten wir nicht und die Leute bei Enterprise haben uns auch immer kostenlos an der Uni abgeholt und zu deren Filiale gefahren. Wenn trotz unserer Buchung kein Wagen in unserer Preisklasse zur Verfügung stand, haben wir immer ein kostenfreies Upgrade auf einen größeren Wagen bekommen. Deswegen einfach immer online buchen und vielleicht mal versuchen online einfach kurzfristig zu buchen...
Da wir so ziemlich jedes WE einen Wagen bei Enterprise (auf dem Valley Boulevard) ausgeliehen haben, kann man dann als Stammkunde auch mal verhandeln. Die haben auch nen roten Mustang Cabrio...
Ein weiterer Tipp wäre noch die Smartphoneapp Lyft, auf der man private Taxifahrer heranrufen kann, wenn man z.B. abends unterwegs ist oder am Flughafen ist.
Was den Flughafen LAX angeht, so gibt es dort einen Bus ‚LAX-FlyAway, der alle 30min vom Flughafen zur Union Station und umgekehrt fährt.


Kurswahl

Welche Kurse die CSU LA in eurem gewählten Quarter anbietet, fragt ihr am besten das International office der CSU LA per Email. Da die CSU LA eine der größten CSUs ist, ist die Kursauswahl sehr umfangreich.
Wie bei amerikanischen Unis typisch ist der Schwierigkeitsgrad im Gegensatz zu deutschen Unis weniger schwierig, da die Notenvergabe durch z.B. Midterms m.E. fairer ist.
Wenn ihr ein Auslandssemester an der CSU LA macht, dann wird es euch durch die Hilfe des International Offices der CSU LA recht einfach gemacht in eure gewünschten Kurse reinzukommen.

Wenn ihr nur ein Auslandssemester macht, könnt ihr im Gegensatz zu den amerikansichen Studenten euch nicht vor Beginn der Kurse für diese anmelden, sondern müsst in der ersten Vorlesung den jeweiligen Dozenten fragen, ob er euch aufnimmt.

Da ihr vom International Office ein sog. ‚Open university‘ Formular bekommt und dem Dozenten dieses zeigt und ausfüllen lasst, kommt ihr eigentlich immer in die Kurse mit rein. Denn im Groben bedeutet das OU-Formular, dass selbst bei vollen Kursen der Dozent noch weitere Studenten aufnehmen darf.
Deshalb ist es mir nicht bekannt, dass an der CSU LA bei internationalen Studenten bei der Kurseinschreibung Probleme gab.


Meine Kursen waren:

MGMT 306 Operationsmanagement von Mr. Baggot, MGMT 307 Management and org. Behavior von Mr. Washburn und MGMT 467 Quality Control von Mrs. Sultan.
In MGMT 306 hat Mr. Baggot, ich würde sagen, faire und einfache Homeworks und Klausuren gestellt. Das Buch braucht man nicht kaufen. Die Seiten, die man daraus braucht, kann man auch einfach abkopieren.

MGMT 307 von Mr. Washburn war einer der besten Uni Kurse, die ich je hatte. Auch dort waren die Midterms und Klasuren fair. Man sollte dort mit dem Buch und seinen Präsentationen lernen und wenn man dann noch seine Vorlesungen besucht, sollte man alle Fragen seiner Prüfungen beantworten können. Bei MGMT 307 habe ich die 4stündige Dienstagabendvorlesung genommen. Dadurch hatte ich praktisch den ganzen Dienstag bis abends frei und den Donnerstag auch.

MGMT467 war vom Schwierigkeitsgrad her der Kurs, für den ich das Meiste lernen musste. Beim Buch von Mrs. Sultan kann man auch die günstigere, internationale Version nehmen, die identisch mit der amerikanischen ist. Auch hier gilt, dass das Midterm und das Final fair waren, aber man mehr Zeitaufwand betreiben musste, als bei den anderen beiden Kursen. Was trotzdem nichts am A oder der Tatsache geändert hat, dass der Schwierigkeitsgrad geringer ist.

Bei Fragen zu weiteren Kursen einfach mal bei gesichtsbuch nach Gruppen der CSULA Internationals oder so suchen und die Leute dort zu ihren Kursen befragen.


Aufenthalt im Gastland

Unterkunft

Unsere Entscheidung im dorm während der Zeit zu wohnen, war ziemlich gut. Zum einen sind die dorms ziemlich gut ausgestattet.

Die Anlage der dorms wurde damals während der olympischen Spiele in LA für die Sportler gebaut. Die dorms bestehen aus mehreren Ferienhaus-großsen Gebäuden. In diesen gibt es es im unteren Stockwerk zwei Wohnungen und im oberen Stockwerk zwei Wohnungen. In jeder Wohnung gibt es 2 Zimmer. Dieses teil ihr euch mit einem roommate. Ihr könnt zwar bei eurer Anmeldung für das dorm angeben mit wem ihr aufs Zimmer wollt, aber der Housing service der CSU LA kriegt das dann trotzdem nicht organisiert. Da ihr internationale Studenten seid, müsst ihr bereits vor dem offiziellen Semesterbeginn an der CSU sein und müsst auch dem Housing Service mitteilen, dass ihr eher einzieht.

Desweiteren besitzt jede Wohnung einen Balkon und ein sehr geräumiges Wohnzimmer mit Couch, Sessel, Esstisch und Stühlen und auch die Küche Schränke, Herd, Backofen und einen Kühlschrank.
Das dorm ist in Phase 1 und Phase 2 aufgeteilt. Der Unterschied ist, dass es in den Wohnungen in Phase 2 4 Zimmer statt nur zweien gibt.

Gebt deshalb bei eurer Bewerbung beim Housing service an, dass ihr in eure absolut ruhige Umgebung wollt, dann kommt ihr eher in Phase 1. Phase 2 hat zwar den Basketballplatz und das Volleyballfeld, dafür hat Phase 1 den Tischtennis-, Computer- und Billiardraum und die Wohnungen mit weniger Leuten. Waschmaschinen gibt es in beiden Phasen, die auch nicht weit auseinander, sondern nebeneinander liegen.
2200$ hat das dorm pro Quarter gekostet. Wohnungen off-campus sind teurer und man hat weniger Kontakt zu den amerikanischen Studenten. Und im dorm ist es zwar im Allgemeinen angenehm ruhig zum Lernen, aber man weiß dort trotzdem am besten, wo gerade etwas im Gange ist.

Aktivitäten/Ausflüge

...sind der große Vorteil von Kalifornien und insbesondere der Stadt Los Angeles. San Francisco, Las Vegas, San Diego, Palm Springs, Yosemite Nationalpark etc. sind alle gut zu erreichen. Was dort alles wartet, füllt ja genügend Reiseführer. Und in und um Los Angeles erwarten euch ja sowieso Hollywood, die Filmstudios, Malibu, Santa Monica, Venice Beach, Laguna Beach, Outletmalls, 6flags Magic Mountain etc.etc. Clubs findet ihr von selbst und was ihr auch unbedingt besuchen solltet sind die Roof top Bars auf den Dächern der Wolkenkratzer in Downtown.

Weiterer Tipp von mir wäre noch, dass der Hin- und/oder der Rückflug über Ostküste gemacht wird. Dann kann man sich dort schon mal ein paar Metropolen anschauen. Über STA Travel haben wir einen Gabelflug nach den Finals von LA nach Miami und weiter nach Washington gebucht und sind dann von dort mit dem Zug nach NY weiter. Dabei liegt das günstige Deco Walk Hostel in Miami direkt am berühmten Ocean Drive und in New York haben wir gute Couch Surfing Erfahrung gemacht.

Wer viele Ausflüge in die Outlets gemacht hat, kann auch über US Postal Services ein riesengrosses Paket fuer ca.80$ nach Deutschland schicken. Packt dort getragene Sachen hinein. Diese sind weniger wert als ihr Anschaffungspreis und dann kriegt ihr das auch mit der Zollerklärung hin (ist nur ein Formular, dass ihr bei USPS ausfüllen müsst).


Persönliches Fazit

Wir haben aus den 3 Monaten, die uns durch die DHBW vorgegeben wurden, mit der CSU LA das Beste aus dieser Zeit gemacht. Man wird nie wieder so viel Lernen wie bei einem Auslandssemester. Nicht nur inhaltlich und sprachlich, sondern auch was das Land angeht, da man anders als bei einem Arbeiten im Ausland mit Gleichaltrigen das Land erkundet. Und beim Arbeiten im Ausland hat man auch nicht so viel nutzbare Zeit, wie beim Auslandssemester, um die vielen Möglichkeiten des Landes auszuprobieren.
Auch das Auslandssemester allein zu machen, ist gar kein Problem. Die Amerikaner sind in ihrer Lebensweise viel offener und zugänglicher als man es in Deutschland gewohnt ist und die Gruppe der deutschen Studenten an der CSU LA kam mir genauso gro vor wie die chinesische oder koreanische, sodass man immer schnell Mitstreiter findet.
Auch was die Kosten angeht, habe ich zwar ein Stipendium erhalten, war aber selbst wegen der großen Vorteile, die die einzigartige Möglichkeit eines Auslandssemesters bietet, im Vorfeld auch bereit gewesen, dieses mit einem Kredit zu finanzieren. Schließlich gehen zum Beispiel die meisten amerikanischen Studenten mit mehreren tausend $ Verbindlichkeiten von der Uni, die man aber nach mehreren Monaten wieder durch den Lohn zurückzahlen kann und auch in Deutschland werden Kredite für Autos etc. aufgenommen, da ist ein Auslandssemester dies alle mal wert. Auch gibt es gute Angebote wie den Bildungskredit der KfW und natürlich die Möglichkeit von Fördermöglichkeiten und dem AuslandsBaFöG.
Also genießt die Zeit dort! Und am besten für ein richtiges Semester oder für mehrere Quarter oder hängt noch einen Urlaub dran. Ich wünsche euch viel Spaß!