17 Jul
Erfahrungsbericht von Björn R.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2014 bis 07/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich bin 22 Jahre alt und studiere Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik in NRW in Deutschland im 6. Semester. In meinem Studiengang ist kein Auslandssemester vorgesehen, dennoch wollte ich mir die Erfahrung nicht entgehen lassen und die Zeit nutzen. Über das Internet wurde ich auf College Contact aufmerksam und habe mir die verschiedenen Unis auf der Homepage angeschaut. Da ich von vornherein wusste, dass ich gerne in die USA möchte, war die Auswahl von Beginn an eingeschränkt und fiel letztendlich auf die University of California, Santa Barbara.
Wie schreibt man einen Erfahrungsbericht so, dass er am meisten bei der Reise hilft? Ich denke, dass es am meisten Sinn chronologisch vorzugehen.

Ich habe mich sehr früh entschieden, wo es hingehen soll (etwa 1 Jahr vor Semesterbeginn) und konnte mich dementsprechend früh über Voraussetzungen etc. informieren und alle nötigen Dokumente einholen. Die Dokumente für die Bewerbung sind schnell beisammen, man sollte lediglich daran denken, dass der Toffeltest gebucht und absolviert werden muss. 
Problemlos konnte ich dann alle notwendigen Unterlagen an College Contact schicken (etwa 10 Monate vor Studienbeginn) und bekam einige Wochen später bereits die Zusage. Somit hatte ich es schwarz auf weiß und brauchte mir keine Gedanken mehr darum machen.

Ich begann danach direkt damit, mich um Wohnung etc. zu kümmern: das war Quatsch! Man braucht sich frühestens 2 Monate vor Semesterbeginn um die Unterbringung zu kümmern, alles andere ist zu früh und kostet nur Nerven. Und man kann zu 100% sicher sein, dass man etwas findet. Ich kannte niemanden, der Probleme damit hatte. Manche sind ohne eine feste Bleibe nach Santa Barbara geflogen und haben vorerst im Motel gewohnt und sich vor Ort etwas gesucht.
An dieser Stelle kann ich wahrscheinlich gut auf die verschiedenen Möglichkeiten der Unterbringung kommen: es gibt grundsätzlich 3 verschiedene Arten: University Owned Housing, Unterbringung in Appartmentkomplexen oder private Unterbringung.
Zum University Owned Housing gehören zahlreiche Wohnheime, in denen ausschließlich UCSB Studenten wohnen. Alle Wohnheime sind definitiv zu empfehlen, eine Übersicht gibt es hier: http://www.housing.ucsb.edu/residences 
Wohnen können internationale Studenten in den Undergraduate Apartments und auf Anfrage hin auch in den Graduate Apartments.
Alle Apartments werden mit mehreren Studenten geteilt, es gibt Einzel- und Doppelzimmer. Die Apartments sind möbliert, je nachdem mit wem man zusammen wohnt muss man jedoch Dinge für die Küche etc. kaufen.

Neben den University Owned Apartments gibt es auch private Apartmentkomplexe wie z.B. das Capri, das Loop, Sweeps oder das Icon. Von Ausstattung und Einrichtung tut sich grundsätzlich nichts untereinander. Plätze werden über die Websites der Komplexe vergeben.

Außerdem gibt es zahlreiche private Unterkünfte. Diese werden, so wie fast alles in den USA, über Craigslist angeboten, also einfach mal reinschauen. Hierzu zählen auch Gastfamilien.

Ich selber könnte nicht sagen, welche Unterkunft am besten war. Es tut sich wirklich kaum etwas zwischen den einzelnen  Apartments und Wohnblöcken.
Empfehlen kann ich das die Westwinds Apartments und San Clemente Villages (University Owned). Leider nicht zu empfehlen sind die Capri Apartments. Die Mietverträge dort laufen seit 2014 über die Dauer des Quarter hinaus, man muss sich selbst um Nachmieter kümmern. Findet man keine, so muss man noch 2 Monate nach Quarterende zahlen. Findet man einen Nachmieter, zahlt man 300$ p.P. an das Management, nur dafür dass der Vertrag umgeschrieben wird. 
Diese Regelung gibt es erst seit diesem Jahr.
Zudem hab ich sehr schlechte Erfahrungen mit der Bewerbung dort gemacht.

Zurück zu den Vorbereitungen: etwa 3 Monate vor Beginn des Quarters hatte ich meinen Visumstermin in Frankfurt. Solange man alle Unterlagen beisammen hat und etwas Zeit und Geduld mitbringt, ist das aber auch kein Thema. 3 Tage später hatte ich meinen Pass inklusive Visum wieder im Briefkasten.
Online konnte man dann die Kurse für die Uni wählen. Dazu bekommt man von der Uni tausende von Mails und wird wirklich gut informiert. Auch vor Ort kann man immer noch Kurse buchen und wieder abwählen, es war bei keinem ein Problem.
Nachdem ich etwa 2 Monate vor Abreise auch den Flug gebucht hatte (das war etwas spät) konnte es dann losgehen.
Ich bin von Düsseldorf nach Los Angeles geflogen und von dort aus mit dem Santa Barbara Airbus (http://www.sbairbus.com) nach Goleta gefahren. Das ist die Stadt, in der die Uni ist und zu der auch Isla Vista gehört, der Stadtteil direkt neben dem Campus in dem so ziemlich jeder Student wohnt und in dem auch alle Apartmentkomplexe etc. liegen. Goleta gehört zu Santa Barbara.
Die erste Nacht habe ich im Super 8 Motel verbracht und konnte am nächsten Morgen mein Apartment beziehen. Wir hatten ein 4er Apartment im Westwinds mit 2 Zimmern, 2 Bädern, Wohnzimmer und Küche.
Das man sich ein Zimmer teilt ist in Amerika normal und hat auch bei allen gut funktioniert!
Als kurze Info zu Isla Vista: IV liegt direkt neben dem Campus und wird so gut wie ausschließlich von Studenten bewohnt! Es ist durchgehend etwas los, es war nie langweilig. Besser kann es wirklich nicht sein! So ziemlich das gesamte Leben spielt sich dort ab während der Zeit an der UCSB.

Für die Internationals startet das Quarter mit einer Orientierungsveranstaltung. Man kriegt dort einige Infos über die Uni, über die Visumsbestimmungen etc. In dieser Woche war noch Spring Break und es war kaum was los in der Uni. Die Woche darauf ging es dann richtig los.
Ich selbst hatte 4 Extension Kurse. Das sind die Kurse, die für die internationalen Studenten aufgebaut sind und auch (fast) nur von diesen besucht werden. Auf der anderen Seite gibt es die Open University Kurse, das sind die regulären Kurse die auch von den Amerikanern besucht werden. Dort sind Plätze jedoch nicht garantiert.
Wenn ihr die Extension Kurse bucht dürft ihr euch nicht wundern, diese sind so gut wie alle abends! Das war manchmal etwas nervig, aber so hatte man zumindest den ganzen Tag über frei.

Man ist fast durchgehend beschäftigt, das Langeweile aufkommt ist wirklich die Ausnahme.
Es gibt auf dem Campus ein Recreation Center. Zu diesem gehören 2 große Fitnesscenter, ein Pool mit Wettkampfmaßen, ein 25m-Pool, ein Whirlpool, Squashhallen, Tennis-, Fußball- und Basketballplätze, Beachvolleyball- und Baseballfelder. Zudem gibt es auf dem Campus ein Fußballstadion. Um Mitglied im Recreation Center zu werden zahlt man pro Quarter 60$; was mehr als angemessen war.
Man kann zudem surfen, Kayak fahren, zum Strand gehen und tausende andere Sachen machen.

Auch der Campus der UCSB ist komplett anders als jeder Campus in Deutschland. Er ist von zwei Seiten von Wasser umgeben, sehr gepflegt und riesig.

Die 3 Monate in Kalifornien sind vergangen wie im Flug. Ich kann nur raten, an den Wochenenden viele Ausflüge zu machen, vor allem Las Vegas lohnt sich!
Den Rest sollte man einfach auf sich zukommen lassen.
Abschließend kann ich sagen, dass ich alles genau so wieder machen würde und in Santa Barbara eine tolle Zeit hatte. Hier noch einige Punkte, die vielleicht wichtig sind oder helfen könnten:

 

  • man darf sich vorher nicht verrückt machen lassen, notfalls kann man spätestens vor Ort alles noch regeln was man zuhause nicht gemacht hat; solange der Flug gebucht ist und man ein Visum hat ist alles in Ordnung!
  • man sollte wissen, dass das Quarter sehr teuer ist; die Uni kalkuliert die gesamten Kosten mit 10.740$ und das kommt etwa hin, wenn es nicht sogar etwas knapp ist. Hinzu kommen noch Ausflüge und natürlich Reisen vor oder nach dem Quarter
  • zu den Reisen: auch das kann man alles vor Ort fest machen, man findet genug Leute mit denen man nach und während des Quarters reisen kann
  • die UCSB hat einen sehr guten Ruf in Amerika und soll eine der besten Unis in Kalifornien sein
  • wenn man eine Wohnung sucht sollte man diese nicht unbedingt auf Del Playa haben (die Straße direkt am Meer): die Häuser hier sind unglaublich dreckig und runtergekommen, weil so ziemlich jeden Abend Partys sind; es sei denn man wünscht sich so etwas
  • man sollte 21 Jahre alt sein, sonst muss man manchmal zurückstecken wenn es um Feiern gehen etc. geht