13 Jan
Erfahrungsbericht von anonym .

Universitat Autònoma de Barcelona

Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Es ist gut verständlich, wenn es viele Studenten aus Deutschland in diese wunderbare und doch sehr andersartige Stadt Barcelona verschlägt. Keine deutsche Stadt ist auch nur im Ansatz mit Barcelona zu vergleichen, ganz zu schweigen vom Wetter, der Nähe zum Meer und der Lebensfreude der Spanier, die man derart in Deutschland nicht unbedingt erlebt.

Nachdem ich nach meinem „Wintersemester“ von September 2010 bis Dezember 2010 nun aus Deutschalnd zurückblicke, kann ich jedem nur empfehlen, diese Stadt für ein Auslandssemester zu besuchen.

Der Bewerbungsprozess für das Auslandsemester wurde mir durch College-Contact sehr erleichtert. Selbst mit einer kurzfristigen Bewerbung, damit meine ich eine Vorlaufzeit von 3 Monaten, wurde diese noch angenommen und erfogreich umgesetzt. Die Informationen durch College-Contact sind gut, das Verfahren ist einfach und schnell, und die Kommunikation mit den hilfsbereiten Mitarbeitern könnte nicht besser sein.

Bei der Auswahl der Kurse sollte man allerdings auf folgendes achten: Zuerst einmal sollte man sich überlegen, ob man schon vor seinem Aufenthalt Spanisch lernen möchte oder erst in Barcelona und, ob man einen Spanischkurs an der UAB belegt oder eine andere Sprachschule besucht. Ich habe einen 2-wöchigen Kurs in Deutschland gemacht, um die Grundkenntnisse zu lernen und kann das jedem weiterempfehlen, da man sich zumindest ansatzweise verständigen kann (Für eine Wohnungssuche in Spanien sehr hilfreich). Viele Spanier sprechen lediglich ihre Muttersprache und vor allem mit der Wegbeschreibung für einen Taxifahrer kann es zu Problemen kommen. Andere aber, haben erst in Barcelona begonnen, Spanisch zu lernen.

Der Kurs, der von der UAB angeboten wird, ist allerdings überteuert und meiner Meinung nach nicht wert zu besuchen, da man im Kurs hauptsächlich mit Amerikanern oder Deutschen zusammen lernt und die Schüleranzahl zu hoch ist. Die bessere Alternative ist, sich in Barcelona eine Sprachschule zu suchen, die einem für die Hälfte des Preises des UAB-Kurses mit kleinen Gruppen besser Spanisch beibringen kann und sogar die Möglichkeit bietet, von der Universtät unabhängige Freunde zu finden. Da es hunderte Sprachschulen in Barcelona gibt, ist es nicht schwer eine zu finden. Allerdings empfehle ich, erst nach einer gefundenen Wohnung nach einer Sprachschule zu suchen (zur Wohnungssuche komme ich weiter unten), um größere Entfernungen zu vermeiden.

Nächster Punkt, auf den man achten sollte, ist die Auswahl der anderen Kurse, die man sich in Deutschland anrechenen lassen kann. Die Informationen, die die UAB gibt, sind vom Inhalt her gut und man kann sich darauf verlassen. Allerdings sollte man darauf achten, ob man Kurse wählt, die zwei Examen (midterm & final exam) zur Benotung haben, oder eine Abschlußarbeit in Form eines Papers und einer Präsentation. Letzeres wird in Teamwork bearbeitet, wobei den Amerikanern die besuchten Kurse in Barcelona nicht an ihren Heimuniversitäten angerechnet werden. Das führt dann meistens dazu, dass man mit unmotivierten und gelangweilten Teammitgliedern zusammen arbeitet, die noch dazu, aufgrund der vielen Wochenendtrips durch Europa, nur schwer erreichbar sind. Eine angemessene Note hat sich dadurch erledigt.

Ein weiterer Punkt auf den man achten sollte, ist, wie viel man arbeiten möchte. Bei Jorge in International Business mussten wir zum Beispeil 10 Assignments schreiben und eine Prüfung, die Zahlen aus einer Grafik abfragte, die aus einem 230-seitigen Skript herausgenommen wurde. Nicht unbedingt das, was man erwarten würde. Im Gengensatz dazu, war International Economics ein Kinderspiel. Am besten also, ihr fragt vorher nach, welcher Lehrer welchen Kurs übernimmt. Alle Kurse von Jorge würde ich an die Leute, die ein stressfreies Auslandssemester verbringen wollen, nicht weiterempfehlen.

Außerdem empfehle ich euch unbedingt, mehrere Learning-agreements (falls ihr solche überhaupt benötigt, um die in Barcelona absolvierten Kurse anrechnen zu lassen) von eurer Universität zu besorgen, als nötig sind. Habt ihr diese, könnt ihr eure Kurse in den ersten zwei Wochen noch wechseln. Dadurch könnt ihr euren Stundenplan, den ihr erst in Barcelona erfahren werdet, noch ändern und sehen ob ihr in einem der ersten, um 9 Uhr morgens beginnenden Kurse seid oder nicht. Das ist wichtig, weil die gestellten Prüfungen alle denselben Inahlt haben. Leider hatte ich das Pech in die 9 Uhr Kurse eingeteilt worden zu sein und konnte somit nicht von diesem Vorteil der gleich gestellten Prüfungen profitieren. Denn sobald die ersten mit der Bearbeitung fertig waren, kamen diese raus und gaben die Aufgabenstellungen und ihre Lösungen an die Nachfolgenden weiter. Habt ihr also einen 9 Uhr Kurs, so habt ihr durch mehrere verschiedene Learning-agreements die Möglichkeit die Kurse zu wechseln, einerseits um den Prüfungsvorteil auszunutzen und andererseits um auch etwas länger schlafen zu können.

Die Wohnunssuche für Barcelona ist die nächste Herausforderung. Es gibt die Möglichkeit über die UAB eine Wohnung zu finden, allerdings gibt es hier viel zu wenig Informationen und der Emailaustausch mit den Verantwortlichen in Spanien ist zu träge. Im Allgemeinen empfehle ich keine Suche aus Deutschland, sondern würde in Spanien selbst suchen. Ich habe mich die ersten 5 Tage in einen Jugendherberge eingemietet (http://www.hostaleden.net/ ; 25€ pro Übernachtung; zentral gelegen) und mir eine Wohnung gesucht. Das bringt den Vorteil mit sich, dass man zuerst die Stadt erkunden kann und sieht, wo man gerne wohnen möchte und andererseits seine Mitbewohner und die Wohnung mit eigenen Augen sieht und kennen lernt. Auf der Homepage von Loquo (http://www.loquo.com/es_es) kann man ein eigenes Inserat aufgeben oder die online gestellten Angebote durchsuchen. Für die Wohnungssuche sollte man aber schon ein bisschen Spanisch sprechen können, da es oft vorkommt, dass die Anbieter kein Wort Englisch sprechen können. Die Wohnungspreise in Barcelona sind nicht billig und man sollte mit 300-400€ in guter Lage rechnen.
Zu der Stadt Barcelona will ich noch den ein oder anderen Tipp geben. Bei eurer Ankunft auf dem Flughafen Barcelona empfehle ich euch den Airportbus zu nehmen, der direkt zur Stadtmitte, dem Placa Catalunya fährt oder aber, wenn ihr eure Wohnungsadresse schon kennt, dann einfach mit dem Taxi dorthin. Sollte so zwischen 25-30 € kosten und ist natürlich der sicherste Weg, denn man sollte immer immer auf der Hut vor etwaigen Taschendieben sein.

Angekommen in Barcelona empfehle ich daher auch, in seinem Gelbbeutel lediglich das nötigste aufzubewahren (Bankkarten, Personalausweis habe ich immer zu Hasuse gelassen). Keine Sorge, mir ist nie was passiert, allerdings habe ich auch immer mit allem gerechnet.
Für das Telefonieren empfehle ich, sich eine Karte von Happy móvil zu kaufen. Die gibt’s in jedem Phonehouse in Barcelona und kostet 10€. Für die öffentlichen Verkehrsmittel empfehle ich eine 3 Monatskarte für 115€. Auf die sollte man allerdings aufpassen, da es lediglich eine Papierkarte wie jede andere ist, und diese bei Verlust nicht mehr ersetzt wird. Damit kann man dann aber so viel fahren wie man möchte und es lohnt sich ein ständiges Umsteigen zwischen Bus und Metro.
Für Museen habe ich gleich zu Beginn eine Karte gekauft, mit der man eigentlich jedes wichtige Museum in Barcelona besuchen kann. Die ist auch in jedem Museum erhältlich.

Zum Essen war ich sehr gerne in der Casa Tejada (Tenor Viñas 3, 08021 Barcelona), die typisches spanisches Essen zubereitet und früher eines der angesagtesten Restaurants in Barcelona war. Zum wirklich authentischen mexiaknischen Essen empfehle ich das Coronella bei Barceloneta (http://www.lacoronela.es/). Dienstags und Sonntags gibt es hier zweierlei Tacos zum Preis von je 1 Euro. Das Essen ist sehr gut, allerdings außerhalb dieser zwei Tage auch sehr teuer.
Was das Weggehen anbetrifft, so würde ich einfach mal mehrere Clubs an der Diagonal oder eben an Vila Olympica ausprobieren. Da die aber sehr teuer sind, würde ich entweder nach Freikarten von herumlaufenen Promotern Ausschau halten, oder sich über Facebook bei den jeweiligen Clubs eintragen. Dort kann man sich dann auf eine Liste setzen lassen und hat dadurch freien Eintritt.
So, ich hoffe ich habe euch den ein oder anderen Tipp geben können und ihr habt einen ungefähren Einblick, was wichtig zu beachten ist.

Viel Spaß bei eurem Auslandssemester.