San Diego State University
Meine Zeit in San Diego begann bereits Anfang August 2006, denn ich wollte nach der Münsteraner Klausurenphase erstmal Urlaub machen bevor mein Semester an der San Diego State University startete. Da Südkalifornien natürlich auch der perfekte Ort für Strand, Sport und Freizeit ist, bin ich einfach 3 Wochen vor Uni-Start nach San Diego geflogen, um den Sommer zu genießen und in Ruhe alle nötigen Dinge fürs Auslandssemester zu organisieren.
Direkt vom Airport bin ich erstmal mit dem Mietwagen zum Campus gefahren, um kurz einen ersten Blick auf die SDSU zu werfen. Dann ging es natürlich erstmal zum Strand und ich hab mich im Ocean Beach Hostel einquartiert. Dieses Hostel ist für die ersten Tage sehr zu empfehlen, da es direkt am Strand liegt und viele Studenten hier vor Uni Start einziehen. Man trifft also schnell zukünftige SDSU Kommilitonen und kann gemeinsam auf Wohnungssuche gehen. Für viele von uns war die Zeit im Hostel sehr lustig und es wären bestimmt auch einige Studenten das ganze Semester dort geblieben, wenn man nicht so weit zum Campus fahren müsste.
Die Wohnungssuche in San Diego war für mich überhaupt kein Problem, da ich mit einem Münsteraner Kumpel am ersten Tag auf dem Campus von einem koreanischen Studenten angesprochen wurde, der uns mit zu einer Hausbesichtigung genommen hat. Das Haus lag direkt in Laufweite neben dem Campus und so war die Entscheidung nicht schwer und wir hatten sofort eine Unterkunft. Die Suche hat also auch viel mit Glück zu tun, denn in unmittelbarer Uni-Nähe sind die Zimmer sehr gefragt. Viele Studenten wollen gerne am Strand wohnen und ziehen nach Pacific Beach. Dieser Strand-Stadtteil ist ungefähr 20 Minuten von der SDSU entfernt und bietet abends super viele Bars und tagsüber schöne Wellen zum Surfen. Ich kann keinen perfekten Tipp geben, wo man besser nach einer Wohnung schauen sollte, denn Strand- und Uni-Nähe haben beide Vor- und Nachteile und es ist jedem selbst überlassen, sich zu entscheiden.
Für mich war es super, so nah am Campus zu wohnen, denn man lebt direkt mit vielen anderen Studenten in der University-area und kann zu Fuß zu Vorlesungen, ins Aztec Gym und zu allen anderen Uni-Veranstaltungen gehen. Allerdings geht auch in unmittelbarer Campus Nähe ohne Auto gar nichts. In San Diego braucht man wirklich einen Wagen, um die Stadt richtig zu erleben und viel unternehmen zu können. Es gibt zwar eine moderne Strassenbahn, die auch direkt den Campus mit diversen Shopping Malls und Downtown verbindet, allerdings fährt diese Trolley erstens nicht zum Strand und zweitens kommt man nie spät abends wieder zurück zum Uni-Gebiet. Meinen ersten Mietwagen habe ich nur für die Wohnungssuche teuer am Flughafen gemietet, aber es gibt auf dem Kettner Boulevard eine Autovermietung neben der anderen und dort lassen sich gute Deals für Studenten finden.
Ich habe mir mit 2 anderen Studenten zusammen ein Auto für das ganze Semester gemietet, aber auch ein Autokauf ist kein Problem, denn über www.craigslist.com bekommt man viele Angebote und kann den Wagen auch schnell wieder verkaufen.
Der Uni Start verlief für mich nicht so reibungslos wie erwartet. Da ich für das Business Certificate Program angemeldet war, hatte ich meine Kurse schon aus Deutschland gewählt und war sicher, dass ich direkt registriert bin. Leider gab es wohl eine organisatorische Panne und ich musste meine Kurse in den ersten 2 Semesterwochen crashen. Diese erste Zeit ist für alle international students ziemlich stressig, weil viel zu viele Leute in die Kurse wollen und man erstmal gar nicht weiss, ob man mitmachen darf oder nicht. Oft entscheiden die Professoren per Losverfahren, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen. Für mich lief im Endeffekt doch noch alles ganz gut und ich habe Kurse bekommen, die interessant waren und die ich in Münster gut gebrauchen kann.
Im Rahmen des BCP-Programs habe ich neben der Uni auch noch ein Praktikum in San Diego gemacht. Die Unterstützung der SDSU bei der Praktikumssuche hatte ich mir aber viel besser vorgestellt. Ich habe mich schließlich selbst ohne viel Unterstützung der Uni um einen Platz gekümmert und habe dann doch noch ein interessantes Praktikum gemacht. Das Programm kann ich empfehlen, da man neben den Vorlesungen einen Blick in ein amerikanisches Unternehmen werfen kann und so auch außerhalb der Uni viele Leute kennenlernt.
Die Attraktivität und das Niveau der SDSU Kurse hängt stark vom Professor ab, denn zu jedem Kurs wird ein Textbook durchgearbeitet und es liegt natürlich am Prof, ob man sich nur auf das Buch beschränkt und am besten nur daraus vorliest oder ob man einen Unterricht gestaltet, der über das Textbook hinausgeht und zusätzliche Beispiele und aktuelle Entwicklungen mit einbezieht. Die Anforderungen an die Studenten sind dementsprechend unterschiedlich. Das Studieren in den USA ist aber anders als in Deutschland, denn es gibt viel mehr Tests, Präsentationen und Paper, die man schreiben muss und so ist man im Semester eigentlich jede Woche beschäftigt, sich für eine Klausur vorzubereiten. Aber keine Angst: Es bleibt auf jeden Fall genug Freizeit und San Diego bietet jede Menge Fun und Action!
Feiern kann man in San Diego am besten downtown in vielen Clubs, am Pacific Beach in den Bars oder in der Uni-area auf privaten Partys. Jeder muss selber testen, was ihm am besten gefällt. Tagsüber steht absolut der Sport und der Strand im Vordergrund. Die Sportanlagen der SDSU sind wirklich super und man braucht gar nicht unbedingt offizielle Sportkurse zu belegen, denn das Aztec Recreation Center bietet sehr viele Sportarten an. Das Gym ist immer sehr gut besucht und besonders die Kletterwall und die Tennisplätze sind klasse.
Südkalifornien ist ja bekannt für viele Strände und die sollte man auf jeden Fall alle anschauen. Für Surfer ist es absolut traumhaft und es gibt nichts Besseres als nach einem Uni Tag noch in La Jolla surfen zu gehen!
Insgesamt hab ich in San Diego super viel erlebt, viel gelernt, viele nette Leute kennengelernt und eine schöne zeit gehabt!
Ich wünsch euch allen viel Spass in San Diego!