27 Jan
Erfahrungsbericht von Thomas P.

University of the Sunshine Coast

Stadt: Sippy Downs
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Semester an der University of the Sunshine Coast,

ich habe mich im Juli 2011 auf an die Sunshine Coast gemacht um dort zu studieren. Ich will euch hiermit einfach meine Erfahrungen und Erlebnisse die ich dort gemach habe schildern und meine Meinung dazu sagen. Andere haben vielleicht nicht die gleiche Meinung, aber dies soll ja nur ein subjektiver Bericht sein :-).

Ich studiere Handels- und Dienstleistungsmanagement und habe vor Australien schon alle meine nötigen Prüfungen und meine Praxisphase abgelegt, daher war mein Ziel in Australien meine Englischkenntnisse zu vertiefen und Fächer zu belegen um ein Wissen zu erweitern und damit meine künftige Masterwahl zu erleichtern. Aber vor allem wollte ich die Zeit in Australien genießen:-).

Bereits im Vorfeld meines Auslandssemesters würde ich mich an der deutschen Hochschule um die Anerkennung der Kurse, welche man in Australien belegen wollte, bemühen. Es waren zwar nur Wahlkurse in meinen Fall, aber ich wollte diese trotzdem in meinem endgültigen Notenblatt aufnehmen. Unbedingt im Vorfeld abklären und absichern lassen, erspart enorme Arbeit im nach hinein! Hierbei hilft die USC mit einer detaillierten Ansicht der Kurse und man kann ebenso auf die Hilfe von College Contact hierbei zählen. Die Bezahlung hab ich durch eine Überweisung gemacht, ist die billigere Alternative zur Kreditkarte. Ebenso habe ich mir im Vorfeld ein Airport Shuttle gebucht, leider habe ich mich auf die Angaben der Uni verlassen und ein überteuertes Unternehmen gewählt. Also lieber selber nach billigeren Alternativen suchen:-).

Die Reise verlief problemlos und mein Shuttle brachte mich auch zügig zu meinen Hostel nach Mooloolaba (Ist ein Küstenort, da die Uni im Landesinneren liegt). Gleich an diesem Montag hat dann auch die Orientation-Week an der USC begonnen. Dort hat man jede Menge Infos über das Semester, das Studium in Australien an sich und speziell an der USC sowie jede Menge Werbegeschenke erhalten. Es gab Führungen durch die Bibliothek usw. Ebenso habe ich am internationalen Abend teilgenommen, da gab es ein paar Vorträge zum Beispiel von einem Aborigine, leckeres Essen, paar kleine Spiele und vor allem konnte man viele neue Leute kennenlernen. Erst am Montag der nächsten Woche fingen dann die Vorlesungen und Tutorien an. Also bis dahin sollte man die Orientation-Week nutzen um sich alles anzusehen und vor allem die vielen freien BBQ’s zu genießen ;-)

Zur Wohnungssuche, ich bin im Nachhinein sehr froh, dass ich mich für eine Wohnung am Strand entschieden habe. Es waren alle Vorteile des Strandes für uns da, öffentliche BBQ-Stations in Strandnähe, zum Feiern war es auch nicht zu weit, so konnten wir alles zu Fuß gehen bzw. unsere gute Busanbindung nutzen. Die Studentenwohnheim in der Nähe der Uni waren meiner Meinung nach einfach zu weit ab vom Schuss und es herrschten auch teilweise sehr strenge Sicherheitsauflagen (Nachtruhe, Besuch angeben etc.) und die Wohnheime waren mit ca. 180 Dollar die Woche auch genauso teuer, wie mein Zimmer in einer Ferienwohnung.

Zum Lernen, gleich am Anfang gab’s es die Course-Outlines also einfach die Bezeichnung des Kurses mit den genauen Inhalten und Lernzielen. Die sollte man sorgfältig lesen und man kann seine Prüfungen so auch schon gut im vornherein planen. Ebenfalls sollte man gleich das richtige zitieren üben, an der USC benutzen sie das Harvard System und darauf wird auch sehr acht genommen. Ebenso sollte man aufpassen nicht einfach seine Hausarbeiten usw. von anderen zu kopieren, da sie eine gute Onlinesoftware haben um auf Plagiate prüfen zu können. Man hat meistens Vorlesungen für die Theorie (Lectures) und dazu ein Tutorium (Tutorials) in dem die Theorie dann praktisch angewendet wird, dies dann meistens in Form von Präsentationen, Filmen, Diskussionen etc. Insgesamt ist das ganze Personal an der Uni sehr nett und diese haben auch viel Zeit für einen! Man sollte ich im Allgemeinen anfangs nicht zu stressen, da es immer Kurse oder spezielle Stellen gibt die einem was erklären und man mehrmals nachfragen kann. Wegen der Kursanzahl, drei Kurse sollten genügen. Ich hatte vier Kurse, was auch kein Stress war aber wenn man wirklich 1,…Noten erzielen will dann muss man schon mehr tun! Die Kurse sind so gegliedert 1xx Kurse sind die einfachsten, die sich dann steigern über 2xx und 3xx Kurse.

Zum Thema Geld in Australien, das einfachste ist die Kreditkarte von der DKB (Deutsche Kreditbank), hier muss man beim Bargeld abheben weltweilt keine Gebühren zahlen. Mein Kumpel war bei der deutschen Bank, da konnte man nur bei Westpac abheben…auch wenn es eine der größten Banken dort ist, die Suche immer nach einem Geldautomaten war nervig! Allerdings werden in beiden Fällen beim Zahlen mit Kreditkarte Auslandseinsatzgebühren fällig. Also immer Geld in abheben und dann alles in Bar zahlen!

Zur Uni selbst, die Gebäude sind alle sehr neu und in sehr gutem Zustand. Auch die Ausstattung ist einwandfrei. In der Orientation Week wurden alle neuen Studenten dann mit der Nutzung aller notwendigen Einrichtungen, sowie den besonderen Ansprüchen an schriftliche Hausarbeiten, bekannt gemacht. Zu den australischen Vorlesungen und dem Lernlevel selbst, leider hatte ich hier recht schnell ein Gefühl der Ernüchterung. Die Vorlesungen sind genauso wie in Deutschland, manchmal sogar schlechter. Die meisten Professoren haben einfach nur 90 Minuten PowerPoint Folien vorgelesen. Zwar sind die Tutorien, die fast jede Vorlesung begleiten, meist informativer als die eigentliche Vorlesung aber teilweise auch nur verschwendete Zeit und ich verbrachte diese Zeit lieber am Strand. Gesamt würde ich die USC vom Anspruch und der Umsetzung her durchaus mit einer deutschen Universität vergleichen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Uni selbst wurde auf einem ehemaligen Sumpfgelände errichtet, ebenso wie der angrenzende Stadtteil Sippy Downs wo die Studentenapartments liegen. Zur näheren Umgebung kann ich leider nichts genaueres sagen, nur Bekannte die dort gewohnt haben meinten das es keine Möglichkeit gab zum Weggehen und einfach nur Vorstadteinöde war. Die einzige Möglichkeit außerhalb der Wohnanlagen etwas essen oder trinken zu gehen ist in der Nähe des einzigen Supermarktes, welcher etwa 20 Minuten zu Fuß entfernt liegt. Möchte man im Meer schwimmen oder einfach nur am Strand entspannen, kommt man um die Benutzung des öffentlichen Busverkehrs nicht herum. Die Busfahrt zum nächsten Strand dauert etwa 30-45 Minuten pro Strecke.

Zum Nahverkehrsnetz, die Preise sind angemessen und man kann sich eine aufladbare Busfahrkarte kaufen, mit der man weitere Vergünstigungen bekommt. Dies ist sehr empfehlenswert, da man ohne die Busse relativ aufgeschmissen ist. In meiner Zeit haben die Busfahrer einen Monat gestreikt…das war sehr nervig! Im Nachhinein hätte ich mir gleich am Anfang ein billiges Auto kaufen sollen, das hätte auch viele Ausflüge z.B. nach Brisbane, Gold Coast, Byron Bay usw. sehr erleichtert! Meine Empfehlung, tut euch mit paar Leuten zusammen und kauft euch ein billiges Auto! Insgesamt würde ich empfehlen reist rum was ihr könnt, es gibt so viele schöne Ecken in Australien :-)

Zusammenfassend würde ich mein Semester an der University of the Sunshine Coast als eine sehr schöne Zeit bezeichnen. Australien ist allgemein ein tolles Land und die Gegend um die Sunshine Coast ist einer der angenehmsten im Land – klimatisch wie auch landschaftlich. Die Menschen dort sind alle sehr freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit und auch die Gemeinschaft unter den Studenten ist ausgezeichnet. Nur ist halt etwas wenig los, daher hätte mich im Nachhinein die Gold Coast mehr gereizt, die landschaftlich und klimatisch der Sunshine Coast sehr ähnlich ist und dort um ein vielfaches mehr geboten ist. Aber das ist nur meine allgemeine Meinung und jeder selbst hat seine eigenen Wünsche an sein Auslandssemester. Auch darf man von der Uni keine Wunder erwarten, man kann sich aber auf ein solides und gut organisiertes Semester in einem der schönsten und lebenswertesten Länder der Welt freuen.

Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Erfahrungsbericht in eurer Entscheidung weiterhelfen und stehe bei weiteren Fragen gerne zu Verfügung!