21 Mär
Erfahrungsbericht von Stefan A.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2004 bis 05/2004

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Der Campus der SDSU ist mit deutschen Campussen nicht wirklich zu vergleichen, hier ist alles viel groesser und das angenehme Wetter, selbst im Winter, hat natuerlich auch seine Vorzuege ;). Im Gegensatz zu meinen Erfahrungen an der Uni Paderborn ist auch das Studieren an sich wesentlich reizvoller: kleine Kurse mit ca. 30 Studenten (ausser die ganz grossen wie Accounting 101 etc. die fast jeder belegt), Orientierung am (sehr teuren, aber auch sehr guten) Textbook und sehr nette Professoren. Anders als in Deutschland muss man hier nicht erst die Sekretaerin um einen Termin in 2 Wochen anflehen, sondern die Tuer zum Buero ist immer offen und wenn die Buerozeiten nicht passten waren meine Professoren bereit einen individuellen Termin zu vereinbaren. Mir kam ausserdem sehr entgegen dass es nicht eine grosse Klausur am Semesterende gibt, sondern zumindest 2 mid-terms + evtl kleinere Quizzes oder Gruppenpraesentationen. Hier bekommt man zwar nichts geschenkt, wenn man ausreichend lernt und sich am Textbook orienbtiert sind As oder Bs aber normalerweise kein Problem.

Das angenehme Wetter habe ich ja schon angesprochen, obwohl es teilweise nachts sehr sehr kalt werden kann und manchmal windig ist. In San Diego selbst gibt es nicht sooo viel zu sehen, SeaWorld, die Straende und Downtown mal ausgenommen. Aber L.A., San Francisco, Vegas oder Mexico sind ja nicht weit. Es empfiehlt sich uebrigens sehr ein Auto zu mieten, falls man das noetige Kleingeld hat. Hier gibt es ueberall spezielle Studententarife und falls man vorhat laenger zu bleiben kann man sich auch ein guenstiges Gebrauchtauto kaufen. Die Benzinpreise spielen hier ja sowieso keine Rolle (obwohl San Diego die Stadt mit den hoechsten Preisen in den USA ist). Die Busverbindung ist hier jedenfalls, vor allem am Wochenende, teilweise katastrophal. Manchmal komme ich mir vor wie mitten in einem 3.Welt-Land statt in einem fortschrittlichen Land wie den USA was Puenktlichkeit und Zuverlaessigkeit angeht. Die Straende sind uebrigens ein gutes Stueck von der SDSU entfernt, dauert ca. 1 Stunde per Bus, also ein weiterer Grund fuer ein Auto.

Als ALI-Student musste ich die Kurse "crashen", ich konnte aber fast lle meine Wunschkurse belegen, wie auch alle anderen ALI-Studenten, die ich hier kennengelernt habe. "Crachen" bedeutet man geht einfach zum zustandigen Professor und fragt ob noch Platz frei ist und ob man die noetigen Vorkenntisse besitzt. Normalerweise ist das auch kein Problem nur im Bereich Marketing/Business etc. muss man etwas Ausdauer zeigen. Aber sofern man bereit ist zu den 8 Uhr Sections zu kommen findet sich eigentlich immer Platz, die Amis bevorzugen eher die Kurse am Nachmittag. Ein Tipp am Rande: Es empfiehlt sich den TEOFL Test schon in Deutschland zu machen. Einige Leute, die ich hier kennengelernt habe, haben den Test hier gemacht und trotz (meiner Meinung nach) ziemlich guter Englisch-Kenntnisse die erforderliche Punktzahl nicht erreicht. Die Folge: Man MUSS Englisch Kurse am ALI belegen und kann dadurch wiederum weniger Classes an der SDSU crashen. Falls man den Test in Deutschland macht hat man evtl noch ausreichend Zeit einen zweiten Test mit hoffentlich besserem Ergebnis abzulegen. Insgesamt kann man als ALI Student 12 Units belegen, das sind ueblicherweise 4 Kurse a 3 units. Nur einige spezielle Kurse und die meisten Marketing classes nehmen 4 units in Anspruch. Falls man ueber das Limit von 12 units kommen sollte, muss man extra zahlen (um die $175 per unit).

Ich kann nur empfehlen sich ein Zimmer in den Dorms zu suchen, da hier das Kontakte knuepfen wesentlich leichter faellt. Ich bin mit meinem in den University Towers jedenfalls sehr zufrieden. Zwar ist es nicht gerade luxurioes, aber wenigstens muss ich mich nicht um Essen, Staubsaugen etc. kuemmern. Vor allem die Studenten in den Homestay-Familien jammern immer, dass es so schwer ist Leute kennenzulernen. Die Piedra del Sol-Appartments sollen auch nicht schlecht sein, dort ist man etwas unabhaengiger. Ach ja, ich habe durch mein Zimmer in den UT kostenlose Mitgliedschaft im wirklich sehr sehr gut ausgestatteten Gym, die ich auch ausgiebig nutze ;). Allerdings ist es hier in den UT auch nicht gerade billig, pro Monat werden um die $1000 faellig, und soweit ich weiss werden die Preise weiter angehoben im naechsten Semester. Die Zimmer sind relatiuv triste 2er-Zimmer, aber immerhin mit kostenlosem Internet Anschluss. Aus welchen Gruenden auch immer werden die Amis separat aufgeteilt und Europaer und Asiaten vermischt, d.h. die Chancen stehen ziemlich gut dass ihr einen Zimmergenossen aus Japan, Korea etc. bekommt.

Tja, mir hats hier sehr gut gefallen, und ich werde den einen Monat der mir noch bleibt geniessen. Ich kann jedem nur empfehelen diese Erfahrung zu machen. Ist zwar nicht gerade billig, aber meiner Meinung nach das Geld auf jeden Fall wert.