30 Jan
Erfahrungsbericht von Sören K.

Vancouver Island University


Stadt: Nanaimo
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2017 bis 12/2017

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Es ist nun etwa einen Monat her, dass ich mein Auslandssemester an der Vancouver Island University in Kanada beendet habe. Und rückblickend kann ich sagen: Kanada war der Wahnsinn.

Land und Leute

Zunächst ein paar Worte zu dem Land und zu den Leuten: Kanadas Schönheit ist nur schwer zu beschreiben. Die Natur ist so überwältigend, dass man sich selbst als klein empfindet. Nicht in einem negativen Sinne, sondern wortwörtlich. British Columbia hat mir wirklich den Atem verschlagen. Überall gibt es Berge zu besteigen, Seen zu erkunden und menschenleere Strände zu besuchen, die den überlaufenen Stränden in den üblichen Urlaubszielen in nichts nachstehen. Dazu begegnet einem der Großteil der Kanadier mit einer Freundlichkeit, die ich anfangs fast schon als belästigend empfunden habe. Man bedankt sich beim Busfahrer, wenn man aussteigt, ständig wird man gefragt, wie es einem geht und permanent hat man das Gefühl, dass sich die Person, mit der man sich unterhält, auch wirklich für einen interessiert. Das bin ich aus Deutschland nicht gewöhnt, wollte es aber schon nach kürzester Zeit nicht mehr missen, beziehungsweise vermisse es schon jetzt sehr. Und das gilt nicht nur für das Festland, sondern auch für die Insel.

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Vancouver Island

Die Insel selbst ist auch wunderschön. Es gibt zahllose Aktivitäten in und um Nanaimo. Der Westwood Lake ist etwa 20 Minuten mit dem Bus entfernt, hat einen Strand, glasklares Wasser und lohnt sich immer. Der See ist wunderschön gelegen. Ich kann jedem nur empfehlen, bei gutem Wetter die Wanderschuhe einzupacken und den Mt. Benson zu besteigen. Auch hierfür ist der Westwood Lake der Startpunkt. Es ist zwar eine anstrengende Wanderung, aber die Aussicht ist jeden Schritt wert. In Nanaimo selbst gibt es viele Möglichkeiten, um Essen zu gehen, in einer Bar rumzuhängen und sogar Nachtclubs sind vorhanden, auch wenn man hier bedenken muss, dass diese um 2.00 Uhr schließen. Auf dem Campus selbst ist ein Pub, welcher von der Student Union betrieben wird. Hier kann man mittags gut essen und jeden Donnerstag wird dort eine Open-Mic Nacht veranstaltet. Für meine Freunde und mich war das eine Art feste Institution, da sich dort jede Menge Leute tummeln.


Unterkunft

Ich hatte Glück und habe eines der begehrten Zimmer in der VIU Residence ergattern können, allerdings muss man sich hier je nach Wohnhaus und Art des Zimmers auf ein Zusammenleben auf kleinstem Raum einstellen. Ich habe ein Modern Double bewohnt, was so viel heißt, wie dass man sich einen Schuhkarton mit einer Person und das Badezimmer mit einer dritten Person teilt. Hier heißt es gegenseitige Rücksichtnahme und nicht allzu penibel sein, dann kann man sich mit der Situation arrangieren. Mein Wohnhaus besaß einen Gemeinschaftsraum mit großer Küche, diversen Sitzmöglichkeiten und einem Fernseher. Hier konnte man in der Regel immer irgendjemanden antreffen, reden und beisammensitzen. Die Residence ist direkt gegenüber vom Campus, d.h. sie ist ideal gelegen. Von Freunden, die außerhalb der Residence untergekommen sind, habe ich aber gehört, dass die Wohnungssuche – wenn man sich frühzeitig damit beschäftigt – relativ leicht ist und es überall in der Stadt gute Alternativen gibt.


Studium

Der Campus selbst ist recht weitläufig und an einem Hang gebaut. Jeden Tag hat man ziemlich viele Treppenstufen zu bewältigen, aber auch hier gibt es einen Silberstreif am Horizont: Die Aussicht. Je nach Stelle auf dem Campus kann man bis zu den Bergen auf dem Festland blicken. Gelegentlich führt das dazu, dass man sich in der Library für einen Sitzplatz in der Mitte entscheidet, da man sonst deutlich zu viel Zeit damit verbringt, aus dem Fenster zu starren.

Überhaupt habe ich viel Zeit in der Library verbracht. Den Stoff in der Uni habe ich nicht als besonders anspruchsvoll empfunden, allerdings hatte ich in jedem Kurs einen ganzen Haufen an Prüfungsleistungen zu erbringen. Die Vorlesungen sind größtenteils recht spannend gestaltet, jedenfalls soweit das möglich ist. Die Professoren sind super hilfsbereit, hier gilt aber: Nur wer fragt, dem wird geholfen.

Es gibt mehr oder weniger jede Woche Tests, Assignments, Gruppenarbeiten und Midterms. Ich hatte nie das Gefühl, dass mich das um meine Freizeit bringen würde oder mich sonst irgendwie einschränkt, allerdings sollte man sich von vornherein darüber im Klaren sein, dass durchaus Arbeit auf einen wartet.


Kosten

Noch ein Wort zu den Kosten. Die VIU ist sicher nicht die günstigste Variante und vor allem vor Ort kommen noch einige Kosten auf euch zu. Die Pflichtbücher der Kurse liegen teilweise bei über 250,00 CAD (!!) und sich dort gesund zu ernähren ist auch recht kostspielig. Auf der Habenseite steht dafür ein Gutschein über 40% International Student Rabatt bei Dominos, den man zusammen mit dem Willkommenspaket überreicht bekommt.


Fazit

Generell kann ich sagen, dass ich in Kanada Freunde fürs Leben gefunden habe, das Land und die Leute in mein Herz geschlossen habe und so schnell wie möglich zurück möchte. Jedem, der mit dem Gedanken spielt, sein Auslandssemester an der VIU zu machen, kann ich frohen Mutes empfehlen, es zu tun. Ihr werdet die Zeit eures Lebens haben und wenn ihr die Natur so liebt wie ich, dann findet ihr ein Paradies auf Erden.