21 Mär
Erfahrungsbericht von Jörg H.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2003 bis 12/2003

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Uni bietet wohl so ziemlich jedes Studienfach, das man sich vorstellen kann. Die Business Fakultät soll eine der zwanzig besten in den USA sein, als Ziel haben sie sich wohl einen Platz unter den besten zehn vorgenommen. Meine Erfahrungen mit den Professoren sind ziemlich gut, bis auf einen hatte ich wirklich gute Dozenten, und der eine war auch nicht schlecht sondern nur faul...;-) Wie wohl allgemein in den USA üblich ist der Kontakt zu den Professoren äußerst unkompliziert. Anrede meist mit Vornamen, emails werden innerhalb maximal eines Tages persönlich beantwortet, Sprechstunden sind immer offen und die meisten sehen es glaube ich sogar ganz gerne, wenn Sie ein paar ausländische Studenten in Ihren Kursen haben. Fazit: Studienbedingungen nahe an optimal. Dazu kommt ein wirklich schöner Campus, top-gepflegt und bald sogar mit S-Bahn Verbindung nach Downtown San Diego (die Uni liegt so zehn bis 15 meilen östlich von Downtown). Das ist auch der Grund, warum man sich auf jeden Fall Gedanken über die Anschaffung eines Autos machen sollte!

San Diego ist ein Traum! Nicht umsonst ist es eine der am schnellsten wachsenden Städte der USA, es ist (fast) immer warm, immer sonnig und alles ist easy going. Southern California eben... Neben zahlreichen Stränden (an denen man hervorragend surfen kann!) bietet San Diego von Museen über einen weltbekannten Zoo (und Sea world) bis zu schönen Parks und großen Einkaufscentern alles was man sich zur Unterhaltung wünschen kann. Trotz der Nähe zu Mexiko, oder vielleicht gerade deswegen, ist die Stadt sehr sicher. Die Polizei ist wahnsinnig stark vertreten und ich hätte in den meisten Vierteln keinerlei Bedenken abends alleine durch die Straßen zu gehen. Nicht zu verachten ist auch das Nachtleben, das allerdings (zumindest in den besseren Clubs) auch kein billiger Spaß ist. 20 Dollar Eintritt für die Disco ist in Downtown normal und ein Bier wird man unter 5 Dollar kaum bekommen. Aber natürlich gibt es auch Viertel, wo alles billiger ist, z.B. die Surfergegend Pacific Beach ("PB"), wo der Eintritt 5 Dollar und das Bier 2 Dollar kostet und man sogar in Jeans gerne gesehen wird.

Es ist heiß, viele Amerikanerinnen tragen Ihre (teilweise künstlichen) Körper zur Schau und man kann sich über mangelnde "Einblicke" nicht beklagen... Nein, ganz so ist es natürlich nicht, aber das ist schon ein Gedanke der einem in den ersten Tagen im Sommer auf dem Campus kommt. Ansonsten habe ich persönlich vom Leben auf dem Campus nicht wirklich so viel mitbekommen, ich war eher nach Downtown oder an den Strand orientiert. Aber die Verbindungspartys bei den frats und sororities sind wohl legendär und wer mit dem Trinkverhalten amerikanischer College-Kids klar kommt wird sich da bestimmt wohl fühlen. Auch hier kann man sagen: Ausländer (zumindest Europäer) sind durchaus gerne gesehen. Nicht nur einmal habe ich von den Mädels Sätze wie "I like your accent..." gehört...*g*

Ich war in den University Towers, einem Wohnheim on campus, im Doppelzimmer untergebracht (Doppelzimmer sind in den USA total normal, im dorm wohnt praktisch niemand alleine, das kostet dann nämlich genau das doppelte und dann werden die Beträge langsam fünfstellig...). Kein Kommentar dazu, tut es nicht! Meine Bewertung bezieht sich auch nur auf die Wohnheime! Wohnungen sind in San Diego auch in Campus-Nähe gut zu bekommen. Mein Tip: Zehn Tage vor Uni-Beginn anreisen, ein billiges Motel am Strand buchen, tagsüber auf Wohnungssuche in Campus-Nähe gehen (oder gleich nen Wagen kaufen und die Wohnung am Beach nehmen - ist cooler!) und abends die Athmosphäre in Pacific Beach und Ocean Beach auf sich wirken lassen. Billig ist das Leben aber in der Stadt nicht, so um die 600 Dollar pro Monat sollte man für ein vernünftiges WG-Zimmer wohl kalkulieren. Und auch die Supermärkte sind um einiges teurer als hier...

Ein perfektes Semester! Obwohl ich wirklich viel von California und den angrenzenden Staaten gesehen habe habe ich es sogar noch geschafft, an der Uni vernünftige Noten zu bekommen. Das ist aber als durchschnittlicher deutscher Student auch gar nicht so schwer, irgendwie scheinen unsere Unis (im Vergleich zu den amerikanischen) doch wohl deutlich besser als Ihr Ruf zu sein, so gut wie die Deutschen im Verhältnis zu den Amis in den classes abschneiden... Ich kann San Diego nur empfehlen, Ihr werdet eine geniale Zeit dort haben! Natürlich gibt es immer mal Kleinigkeiten, die einem nicht gefallen oder einen nerven, aber in der Rückschau (jetzt, vier Wochen später) war es super!