28 Jan
Erfahrungsbericht von Jan K.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2006 bis 12/2006

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einleitend kann ich nur sagen, dass die vier Monate des „Fall Semester 2006“ in San Diego der absolute Oberhammer waren und ich es nur jedem empfehlen kann an die SDSU zu gehen. Aus akademischer und persönlicher Sicht.

Warum?

San Diego..

..ist eine schöne, saubere und wirklich sichere Stadt! Sie hat ca. 1 Million Einwohner und ist somit nicht allzu groß, aber auch auf jeden Fall nicht zu klein. Durch die Trolley (Straßenbahn) und das Bussystem ist man gut an alle Teile der Stadt angebunden und benötigt, abgesehen von trips nach außerhalb, wenn man so wie ich auf dem Campus gewohnt hat, nicht zwingend ein Auto. Shoppen kann man richtig gut in Fashion Valley und in den etwas ausserhalb gelegenen Outlet Stores, sowie in Pacific Beach.. Einige Supermärkte haben ja 24/7 geöffnet, was richtig angenehm ist. Service wird bei den Amis in jedem Fall groß geschrieben. Zu den Hauptattraktionen in San Diego zählen der weltbekannte Zoo und Seaworld, die ihr Eintrittsgeld auch wert sind! Strände gibt es ja auch jede Menge. La Jolla (der schönste Strand von San Siego) ist zum Surfen und ruhig Sonnen zu empfehlen und Mission, Ocean sowie Pacific Beach, wenn man auf buntes Strandtreiben steht. Ein Tipp noch: Don’t mess with the police! Also nicht betrunken auf der Strasse rumlaufen und im Auto trinken ist auch nicht erlaubt..

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.. in San Diego sind kulturell sehr bunt gemischt. Von Südamerikanern über Afroamerikaner bis hin zu Asiaten und Europäern ist hier jeder Kontinent vertreten. Die Zahl unfreundlicher Menschen, die ich in den vier Monaten in San Diego kennen gelernt habe tendiert ungefähr gegen Null! Alle dort waren super Deutschen-freundlich! Für Amis ist es sowieso immer voll das Erlebnis jemanden aus Europa zu treffen und ebenso ein Traum von vielen mal herzukommen. Auffällig ist jedoch, dass viele nicht wirklich wissen, was overseas bei uns abgeht, weder politisch noch geografisch. Ich schätze, das ist dem herrlichen Wetter und der ausgeprägten Entertainment-Landschaft in Kalifornien geschuldet, die ernstere Themen leicht vergessen lässt, wie ich es auch an mir feststellen musste..;)


Der SDSU Campus..

..ist auch einfach nur beeindruckend und sehr modern und sauber gehalten. Da merkt man, warum man im Vergleich zu Deutschland „ein wenig“ mehr Studiengebühren (ca. $5100, Stand Herbst 2006) zahlen muss. Die Bibliothek is riesig (mit ordentlicher DVD-Sammlung..), es gibt zum Beispiel mehrere Food Corners, wo man Mittag essen kann und den riesigen Aztec Shop, wo es Unmengen an SDSU Merchandise Artikeln gibt. Das top moderne Gym verfügt über 4(!) Basketball-/Fussballfelder, 3 weitläufige Trainingsbereiche sowie Sauna, Kletterwand und bald sogar über eine Schwimmlandschaft! Im Hallenstadion, der Cox Arena, sind neben den College Basketball Games (unbedingt anschauen) auch immer mal nette Konzerte und Events, die unter anderem schon Britney, Gwen und Bob Dylan für einen Auftritt angelockt haben.


Kurse und Anrechnung.

Die SDSU verfügt über ein breit gefächertes Kursangebot (von nutrition bis surfing) mit den Schwerpunkten Business und Communication. Ich studiere Angewandte Medienwissenschaft und konnte aus beiden Poolen wählen. Die ersten zwei Uni-Wochen waren wegen des Kurse crashens (crashen=reinbetteln;) schon sehr stressig. Um euch mal einen kleinen Einblick zu geben: Ich hatte 14 Kurse auf meiner Crash-Liste, von denen ich am Ende dann, mit sehr viel Engagement, meine vier sehr guten Kurse bekommen habe (Marketing, International Cinema, Advanced Public Speaking und Sound Editing). In den Kursen herrscht meiner Meinung nach eine persönlichere Atmosphäre als an deutschen Unis, was einem mehr Spass am Fach verschafft. An der SDSU musste man aber auch weitaus mehr unter der Woche für die Uni machen. Es gibt schon sehr viele Hausaufgaben und 4 Kurse klingen im ersten Moment wenig, füllen aber die Freizeit gut aus. Im Gegensatz zu den mit einer Excel-Anrechnungstabelle gesegneten Münsteranern, fühlte ich mich eher wie der Kolumbus der TU Ilmenau, der nicht wusste, ob überhaupt etwas anerkannt wird. Aber, wenn ihr die Kurswahl mit den Inhalten eures curriculums abstimmt, dürftet ihr, wie ich auch, die meisten Leistungen angerechnet bekommen.


Wohnen..

..ist nicht unbedingt kostengünstig in San Diego. Ich habe in den Piedra del Sol Apartments gewohnt ($645/Monat), was ich bis auf wenige Einschränkungen aber nur empfehlen kann. Sie liegen direkt auf dem Campus (inmitten der Fraternities), was erstens bedeutet, dass man nicht unbedingt ein Auto benötigt und man zweitens auch das Studentenleben abseits der Uni voll miterlebt. Die Apartments sind möbliert und bieten alles, was man braucht, jedoch sollte man sich sehr früh über college-contact bewerben. Nachteil der ganzen Piedra del Sol Geschichte: man kann als Ausländer dort nicht mit Amis zusammen wohnen. Gerade für die 4 Monate ist es meiner Meinung nach aber super wichtig, dass man viel Kontakt zu Amis hat, um sein Englisch auf Vordermann zu bringen. Ich habe mit zwei Deutschen und einem Italiener zusammengewohnt, mit denen ich mich aber riesig verstanden und angefreundet habe sowie viel von Cali gesehen habe. Die durchschnittlichen Mietpreise für ein Zimmer liegen in San Diego so zwischen $500-700. Unbedingt vorher schon eine Unterkunft klarmachen oder 2-3 Wochen vor Uni-Beginn dort sein und craigslist.com durchforsten!


Parties.

Da hat San Diego natürlich auch einiges zu bieten!! Donnerstag, Freitag, Samstag sind die Party days in der college area. Da heisst es nen ordentlichen Akzent aufsetzen und die Bouncer der Frat Häuser davon zu überzeugen ein paar coolen Deutschen eine noch coolere Party zu zeigen.;) Sollte man gesehen haben, was da abgeht (Kommt den Film-Vorlagen teilweise schon recht nahe..). Pacific Beach ist der Stadtteil, den ihr ansteuern solltet, wenn ihr auf Tanzen bei Surf-Atmosphäre steht. Hier reiht sich wirklich eine Bar an die andere und die Leute sind locker drauf! „Bar and Grill“ is hier der spot to go!
Downtown San Diego geht man eher chic aus. Im Gaslamp Quarter kann man schön essen gehen und dann 4th oder 5th street sehr gut weggehen. Zu den Top Clubs zählen das „On Broadway“, „Belo“ und „Aubergine“. Belo hat mir persönlich am besten gefallen. Hammer der Club! Ahso, der political correctness halber nich nach „Blackmusic“ fragen..wurde da ein paar Mal von Ami-Freunden belächelt..es heisst Hip Hop, Rap oder R’n’B. Frank Sinatra fällt ja schliesslich auch nicht unter „White Music“, wurde ich aufgeklärt..


Die Kosten..

..sind ja der ausschlaggebende Punkt, ob man ein Semester im Ausland machen kann oder nicht. Für die Fördermöglichkeiten von DAAD bis hin zum Auslandsbafög (im Gegensatz zum Inlandsbafög muss hier nichts zurückbezahlt werden und die Etat-Grenzen der Eltern werden weiter gefasst) sollte man sich auf alle Fälle bewerben und sehen, ob man finanzielle Unterstützung erhält.
Obwohl ein Semester an der San Diego State University als „Best Buy“ angepriesen wird, sollte man aber schon mit einem Kostenumfang von insgesamt ca. 10.000eur für das Semester rechnen. Meine monatlichen Augaben (für Verpflegung, Tripps, Parties, Klamotten) beliefen sich ca. zwischen $500-800. Ok, allein in San Diego zu wohnen und zur Uni zu gehen, würde vielleicht insgesamt nur 8.000eur kosten, aber man will ja auch was unternehmen und von Cali sehen..
Wenn der Dollar Kurs (1: 1,30, Stand Dezember 2006) aber weiterhin fallen sollte, wird ein Semester natürlich immer günstiger.


Fazit.

Alles in Allem kann ich nur sagen, dass es eine mega geile Erfahrung war für ein Auslandssemester nach San Diego gegangen zu sein. Ganz zu Schweigen vom Wetter und den Reise-, Unterhaltungs-, und Einkaufsmöglichkeiten die einem Kalifornien bietet! Ich hatte zudem die Möglichkeit L.A., Las Vegas, San Fran, dem Yosemite Park, Santa Barbara und das mexikanische Tijuana gemacht zu sehen. Das einzige, was mir ein wenig negativ in Erinnerung geblieben ist, war die etwas hohe Deutschenkonzentration an der Uni und natürlich die im Vergleich zu Deutschland extrem hohen Studiengebühren.. Ich habe in den 4 Monaten super nette Amis (und Deutsche, Italiener, Kroaten, Mexikaner, Kambodschaner etc.) kennen gelernt und ich habe das Gefühl, dass das Klischee von der Oberflächlichkeit der Amis nicht selten mit einer die deutsche Freundlichkeit weit übersteigenden fehlinterpretiert wird.
Also, wenn Ihr überlegen solltet, ob sich der Aufwand und die Mühen für ein Semester an der San Diego State University lohnen, kann ich nur sagen: Yes, definitely!

- Jan