11 Jan
Erfahrungsbericht von Charlotte B.

Vancouver Island University


Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geschichte
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Hannover U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester an der VIU war ein unbeschreibliches Erlebnis, an das ich mich wohl auf ewig erinnern werde! Im Folgenden versuche ich mal einige Tipps und Hinweise zu formulieren, damit ihr euch noch besser vorbereiten und drauf freuen könnt.

Ich habe im Dezember 2015 angefangen, mich um meinen Auslandsaufenthalt, welcher im WiSe 2016 stattfinden sollte, zu kümmern. Ich dachte, das wäre genug Vorlauf, doch ich kann euch nur empfehlen, so früh wie möglich mit den Planungen zu beginnen. Als ich mich dann aber erstmal für die VIU entschieden hatte, war alles nur noch halb so aufwändig, da die im Vergleich zu anderen kanadischen Unis kaum Dokumente von einem haben wollten. Bei mir hat es als Sprachnachweis sogar gereicht, mein Transcript of Records einzureichen, welches belegt, dass ich englischsprachige Kurse belegt habe. Im Januar habe ich dann meine Bewerbung mit Hilfe von CoCo abgeschickt. Daraufhin musste ich leider ganz schön lange auf meine Zusage warten, aber im April kam sie dann endlich. Nun wurde es langsam eng mit der Bewerbung fürs Wohnheim, aber auch da hatte ich nochmal Glück gehabt und ein Einzelzimmer im Arbutus-Haus bekommen, direkt auf dem Campus. Das war wirklich das Beste, was mir passieren konnte. Auf meinem Flur waren viele Kanadier, ein paar Deutsche, ein Australier und eine Amerikanerin. Wir sind in diesem Semester richtig zusammengewachsen. Wir haben zusammen gekocht, Filme geschaut und vor allem in der Residence-League eine Mannschaft angemeldet und mitgespielt. Das hat richtig viel Spaß gemacht und kann ich nur empfehlen.

Wenn man aber nicht das Glück hat im Wohnheim zu wohnen, gibt es trotzdem unendlich viele Möglichkeiten Anschluss zu finden und vor allem auch viele Kanadier kennenzulernen, wenn man sich zum Beispiel bei den Intramurals (Volleyball, Soccer, Curling, Badminton) anmeldet. Da spielt man dann mit einer zusammengewürfelten Mannschaft einmal die Woche in einem Turnier. Eine andere Möglichkeit, Leute kennenzulernen und gleichzeitig die Insel zu sehen, sind die zahlreichen Angebote des Outdoor Recreations, welche vom Gym organisiert werden. Die Anmeldung öffnet in der ersten Uni-Woche und da lohnt es sich schnell zu sein. Wir standen gleich um 8 Uhr an der Anmeldung im Gym an und haben dementsprechend noch viele Plätze ergattern können, aber ich habe auch von vielen gehört, die nicht so erfolgreich waren. Vor allem hat die Online-Anmeldung nicht funktioniert.

Außerdem kann ich die Orientierungstage eine Woche vor Uni-Beginn sehr empfehlen. Es lohnt sich also schon ein paar Tage vor Uni-Beginn in Kanada anzukommen. Dann gibt es noch die Ausflüge von den Cultural Connections, die waren im ersten Monat auch super, um die Umgebung kennenzulernen und neue Leute zu treffen. Man muss aber auch dazu sagen, dass auf diesen Ausflügen meistens mehr Deutsche als Kanadier dabei waren. Ich würde euch raten, euch mit diesen Ausflügen von den Cultural Connections und dem Outdoor Rec den ersten Monat schön vollzulegen und die Monate danach erstmal freizulassen, damit man noch flexibel ist, um eigene Ausflüge mit euren Freunden zu planen. Unsere Wohnheimsaktivitäten fanden dann meistens am Wochenende statt und dann ist es schade, wenn man daran nicht teilnehmen kann, weil man schon alles voll gelegt hat mit anderen Aktivitäten. Also keine Angst, wenn man sich am Anfang aktiv alles mitnimmt, bieten sich dadurch später noch genug Möglichkeiten eigene Ausflüge zu planen. Mein Highlight war unser Roadtrip in die Rocky Mountains. Aber auch der Roadtrip nach Whistler und die Rundfahrt über die Insel waren unvergesslich. Es ist dann doch noch schöner in einer kleineren Gruppe unterwegs zu sein, als in einem Bus mit festgelegtem Tagesprogramm.

Zum Studium kann ich sagen, dass ich auf jeden Fall überrascht war vom Umfang. Wir hatten alle sehr viele Assignments während des Semesters zu erledigen und mit 3 Kursen war man mehr als ausgelastet. Am Anfang dachte ich noch, ich könnte fünf Kurse belegen, aber einen habe ich dann gedropt und einen als Audit gemacht, das heißt nur zugehört. Die Benotung war dann aber nicht so streng im Nachhinein – also mehr Quantität als Qualität. Ich habe Geschichtskurse belegt und das war sehr interessant.

Ich kann euch empfehlen, euch die DKB Kreditkarte zu holen (damit könnt ihr überall kostenlos bezahlen, nur Geld abheben kostet immer bis zu 2 CAD Gebühr). Um kostenlos Bargeld abheben zu können, ist das Girokonto der Deutschen Bank zu empfehlen. Die haben eine Kooperation mit der Scotiabank, die in Nanaimo oft vertreten war und einen Automaten in jedem Seven Eleven hat. Das Konto ist auch kostenlos.

Außerdem ist eine kanadische Telefonnummer sinnvoll und sei es nur um von unterwegs ein Taxi rufen zu können. Ich habe mir von Virgin Mobile (die hatten einen Stand in der Woodgrove Mall) einen einfachen Prepaid Vertrag geholt, bei dem 100MB monatlich 10CAD gekostet haben und dann konnte man zusätzlich noch Geld für Anrufe und extra Datenvolumen drauf buchen. Da man aber überall an der Uni WLAN hat, haben mir die 100MB meistens gereicht.

Die Zeit in Kanada war wunderwunderschön und einzigartig. Die Insel ist der Hammer, egal, wohin man sieht, man hat immer die Berge und den Ozean irgendwo im Hintergrund. Die Kanadier sind unfassbar nette und hilfsbereite Menschen und wenn ihr in den ersten Wochen aktiv auf alle zugeht und alles mitnehmt, dann werdet ihr keine Probleme haben aus diesem Semester das Beste eures gesamten Studiums zu machen. So ging es mir zumindest :)