19 Feb
Erfahrungsbericht von Carina H.

California State University East Bay

Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Gesundheitsökonomie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Neu-Ulm HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Planung Auslandssemester

Für mich stand bereits seit Beginn meines Studiums fest, dass ich ein Auslandssemester im englischsprachigen Raum absolvieren möchte. Ich habe daher bereits ab dem 2. Semester begonnen meine Wunschuniversitäten rauszusuchen und die Kurse zu vergleichen. Ein kleiner Tipp, um die richtige Universität zu finden und eine Enttäuschung zu vermeiden: Macht euch Gedanken was euch im Auslandssemester am wichtigsten ist und vergleicht dann die Erfahrungsberichte mit euren Zielen. Für mich war es am wichtigsten, meine Englischkenntnisse zu verbessern, viele amerikanische/internationale Studenten und das typische amerikanische Studentenleben kennenzulernen.

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Bewerbung

Über den Bewerbungsprozess für einen Selbstzahlerplatz über die kostenlose Vermittlungsorganisation College Contact kann ich nur Positives berichten. Die Mitarbeiter dort sind super nett und sobald ihr euch für eine Universität entschieden habt, schicken sie die entsprechenden Bewerbungsunterlagen zu. Der Aufwand ist wirklich nicht hoch und die Bewerbungsunterlagen könnt ihr innerhalb kürzester Zeit fertigstellen. Wenn ihr Fragen habt, unterstützt euch College Contact wirklich prima.


California State University East Bay

Die California State University East Bay ist eine kleine und keine typische amerikanische Universität. Sie ist eine der günstigsten Universitäten und eine Pendleruniversität. Die meisten amerikanischen Studenten besuchen die Universität nur zu den Kursen. An der Uni selbst ist daher wirklich nichts geboten und es gibt dort kein typisches amerikanisches Studentenleben mit Footballteams, Partys etc. Auf dem Campus befindet sich ein Fitnessstudio und mehrere Restaurants (Panda Express, Subway…). Es studieren sehr viele deutsche Studenten an der East Bay. Der Kontakt zu amerikanischen Studenten gestaltete sich somit als extrem schwierig. Ich durfte als „Selbstzahlerstudent für ein Semester“ weder bei Gruppensportaktivitäten wie „Cheerleading“ noch bei Studentenverbindungen mitmachen. Dadurch wuchs die Enttäuschung und wir waren die ersten Wochen teilweise wirklich sehr gefrustet. Zusätzlich machte die Universität extreme Unterschiede zwischen Studenten, die von einer Partneruniversität kamen und den „Selbstzahlerstudenten“. Für die Partnerstudenten wurden tolle Ausflüge organisiert und sie durften im Wohnheim der amerikanischen Studenten wohnen, während wir keine Chance hatten, dort einen Wohnplatz zu erhalten.

Wir haben deshalb nochmal an der Uni nachgefragt welche Möglichkeiten es gibt, unser Englisch dort zu verbessern. Wir haben dann von einem „Speaking Buddy“-Programm erfahren und uns dann dort beworben. 4 Wochen nach Beginn habe ich dann eine Studentin der CSUEB zugeordnet bekommen, mit welcher ich mich mind. 1h pro Woche treffen sollte. Ich hatte sehr viel Glück und eine super nette „Spanierin“ als Partnerin bekommen. Wir hatten immer sehr viel Spaß und es ist eine tolle Freundschaft entstanden.


Kurse

Das sogenannte „class crashing“ war sehr nervenaufreibend und ich habe keinen meiner gewünschten Kurse bekommen. Die ersten 2 Wochen besuchte ich daher jeden Tag um die 5 Kurse, um davon später 3 zu erhalten. Viele der Austauschstudenten besuchen spezielle Kurse für „internationale Studenten“. Da diese Kurse hauptsächlich nur deutsche Studenten besuchen, habe ich diese Kurse jedoch gemieden. Sie sind allerdings eine gute Möglichkeit um sicher 3 BWL-Kurse zu bekommen. Ein Vorteil der CSUEB ist, dass ihr auch als Bachelorstudent einen Masterkurs wählen könnt. Dies habe ich getan und dann 3 tolle und spannende Kurse erhalten. Vor allem die Kurs „Executive Leadership“ (Prof. Martin) und „Health Economics“ (Prof. Sabetan) kann ich empfehlen. In diesen Kursen habe ich viel über die Unterschiede im Gesundheitssystem, Werte und Führungsverhalten zwischen unseren Ländern erfahren und sehr viel mitgenommen. Es fanden in beiden Kursen auch viele Diskussionen statt und es war sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Studenten verschiedenster Länder denken. Oft wird den amerikanischen Universitäten nachgesagt, dass das Niveau sehr niedrig ist und es total einfach ist, sehr gute Noten zu erhalten. Dem kann ich nicht zustimmen. Meine Kurse waren vom Niveau anspruchsvoll und sehr interessant, der Arbeitsaufwand allerdings sehr hoch. In einem Kurs musste ich beispielsweise 2 Klausuren, eine Seminararbeit, wöchentlich Tests und Diskussionen absolvieren.


Wohnen

Auch die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich echt schwierig. Da ich durch die Absage des Freiplatzes sehr spät dran war, bekam ich kein Zimmer mehr im Wohnheim für internationale Studenten. Bewerbt euch daher sehr früh für das Wohnheim oder sucht vor Ort nach einer WG mit amerikanischen Studenten. Wir haben uns zu 6 ein 2-Bedroom-Apartment in den City-View-Apartments geteilt. Die City-View-Apartments befinden sich 15min von der Uni entfernt und es gibt sogar einen Pool smiley und ein Fitnessstudio.


Freizeit/Lage

Wie bereits erwähnt hat die Uni, außer Sportkurse, an Freizeitaktivitäten sehr wenig zu bieten. Die Uni liegt zudem sehr abgelegen und befindet sich mitten auf einem Berg. Um in die Stadt Hayward oder zur BART-Station zu kommen, müsst ihr daher mit dem Shuttle Bus fahren. Hayward selbst bietet wenig, es gibt wenig Bars und „Weggehmöglichkeiten“. Allerdings befindet sich in Hayward eine BART-Station. Mit der BART seid ihr dann in ca. 1h in San Francisco. Und San Francisco ist wirklich ein Traum. Versucht so oft wie möglich in die Stadt zu fahren. Da die letzte BART zurück bereits um ca. 23 Uhr fährt, ist es schwierig ohne Auto in San Francisco wegzugehen und das Taxi kostet ca.60 Dollar. Daher wäre es am besten, wenn man sich als WG ein Auto besorgt.

Die Stadt Hayward liegt als Startpunkt für Ausflüge jedoch sehr gut und man ist schnell in San Francisco, Santa Cruz, Palo Alto (Stanford University), Berkeley, Yosemite Park... Wir haben beispielsweise ein Footballspiel in Stanford besucht und es war der Wahnsinn wie die ganze Universität ihr Team anschließend gefeiert hat. Die Ausflüge waren traumhaft und haben das Auslandssemester sehr positiv geprägt. Es gibt auch tolle und günstige Angebote vom Flughafen in Oakland/San Francisco nach San Diego und Las Vegas. Schaut früh und ihr könnt ein tolles Wochenende in den wunderschönen Städten verbringen. Die USA sind wirklich ein tolles Land und ihr könnt sehr viel erleben.


Zusammenfassung

Mein Auslandssemester an der CSUEB war leider nicht so wie ich es mir vorgestellt habe und überlegt euch gut, ob ihr euch für die Uni entscheidet. Viele Studenten waren nach wenigen Wochen dort enttäuscht. Da ich einige Freunde hatte, die zeitgleich ein Auslandssemester an einer anderen amerikanischen Universität absolviert haben, habe ich die starken Unterschiede gesehen. Ich habe in meinem anschließenden 4-wöchigen Trip durch die USA und Hawaii mehr Englisch gesprochen als im ganzen Semester an der CSUEB. Daher nimmt euch Zeit und überlegt euch die Entscheidung gut. Ich bin mit einer positiven Einstellung hingegangen und denke ich habe das Beste daraus gemacht, durch Ausflüge etc. trotz allem eine super schöne Zeit gehabt und viele Freundschaften geschlossen. Die Erfahrungen in einem fremden Land prägen einen, man wächst durch die Herausforderungen und die schönen Erinnerungen kann euch niemand mehr nehmen. Man sieht viele Dinge viel positiver als vorher und weiß einiges im Heimatland besser zu schätzen.wink