6 Feb
Erfahrungsbericht von Boris K.

University of California, Davis

Stadt: Davis
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Elektrotechnik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2006 bis 12/2006

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Während des Fall Quarters besuchte ich vier Vorlesungen an der UC Davis. Die Stadt Davis ist eine durchaus typische US-Kleinstadt mit ca. 65 000 Einwohnern. Bemerkenswert ist, dass die Hälfte davon Studierende und Universitätsmitarbeiter sind. Das prägt die Stadt und das Leben in Davis. Davis selber hat ein überschaubares Freizeitangebot: Es gibt drei Kinos, etliche Bars und die verschiedensten Restaurants. Es ist gut möglich, sich dort mit Leuten abends oder am Wochenende zu treffen und gemeinsam etwas Zeit zu verbringen.
Durch die Nähe zu Sacramento kann man dort mit Bus oder auch der Bahn (Amtrak) in 20 Minuten sein. Auch San Francisco ist unkompliziert in 90 Minuten zu erreichen. So hat man die Möglichkeit, die interessante und vielseitige Stadt San Francisco mal am Wochenende zu besuchen, was eine gute Ergänzung zum Leben in Davis darstellt.

Bei der Wohnungssuche sollte man sich auf die doch recht hohen Immobilienpreise in Kalifornien einstellen. Der Standard-Mietvertrag in Davis hat übrigens eine Dauer von 12 Monaten. Es gibt allerdings genügend Möglichkeiten, auch für einen kürzeren Zeitraum eine Unterkunft zu bekommen. Man kann in eine WG einziehen, die gerade einen Roommate sucht. Sehr hilfreich dabei ist die Internetseite Craigslist.com. Dort kann man übrigens auch andere Dinge günstig bekommen, wie beispielsweise Einrichtungsgegenstände, Schreibtischlampe, Drucker, Fahrrad usw.
Eine Alternative ist eine Gastfamilie, bei der man wohnen kann. Diesbezüglich hilft auch die Uni weiter.
Nach etwas Suchen habe ich ein Zimmer in einer WG gefunden. Es war wirklich gut, da man auf diese Weise schon mal einige Leute kennenlernt. Ich habe mich mit meinen Roommates sehr gut verstanden und wir haben auch hin und wieder gemeinsam etwas unternommen. Ich hatte nicht nur amerikanische Mitbewohner, sondern auch Studenten aus Korea. Es war interessant, etwas über diese Kultur zu erfahren.

Der Campus der UC Davis ist wirklich sehr schön. Das Gelände ist ziemlich groß und immer wieder finden sich Grünflächen. Direkt gegenüber der Bibliothek gibt es einen kleinen Park, wo man gut lernen oder sich einfach ein wenig erholen kann. Die Bibliothek hält eine große Auswahl an Büchern bereit, die man sich ausleihen kann, nachdem man seinen Studierendenausweis bekommen hat. Manche Bücher lassen sich nur für einige Stunden ausleihen, das hat aber den großen Vorteil, dass diese Bücher meistens verfügbar sind.

Das Bridge Program, was man dort auch unter dem Namen Open Campus Program kennt, ist wirklich sehr zu empfehlen. Im Prinzip kann man sich seinen Stundenplan nach Belieben zusammenstellen. Es lassen sich somit alle im Vorlesungsverzeichnis angebotenen Vorlesungen und Kurse wählen. Dazu ist es allerdings notwendig, die Einwilligung des jeweiligen Professors zu bekommen. Im ungünstigen Fall muß man etwa drei Wochen warten, bis die regulären Studierenden ihre Kurswahl beendet haben.
Ich habe im Rahmen meines Elektrotechnik Studiums meine Wahlfächer an der UC Davis absolviert. Bei den Vorlesungen im Ingenieursbereich hatte ich überhaupt keine Probleme die notwendigen Unterschriften von den Professoren zu bekommen. Diese zeigten sich aufgeschlossen und wollten kurz etwas über meine Vorkenntnisse wissen. Auch andere Studierende des Open Campus Program hatten im Allgemeinen keine Probleme in die gewünschten Kurse zu kommen. Zudem gibt es ein sehr reichhaltiges Angebot an Vorlesungen.
Beim Erstellen des Stundenplans trifft man einige wesentliche Entscheidungen. Man sollte darauf achten, dass man die Vorkenntnisse für die jeweiligen Veranstaltungen weitgehend erfüllt. Im Zweifel stehen hier die Professoren eventuellen Fragen aufgeschlossen gegenüber.
Wenn man Vollzeit studiert, sind mindestens 12 Units zu belegen, ansonsten muß man noch Englischkurse nehmen. Eine Vorlesung hat meistens 4 Units, ich hatte insgesamt 15 Units. Das Studium ist doch ziemlich intensiv und zeitaufwendig. Wenn man allerdings von Anfang an voll dabei ist, kann man gut mitkommen. Ich hatte für alle Fächer viel in Büchern zu lesen. Hausaufgaben werden meistens eingesammelt und bewertet. Zusätzlich gibt es etwa drei Quizzes pro Fach. Hier hat man die Chance, schon mal einige Punkte für die Gesamtnote zu sammeln. Zudem gibt es nach einigen Wochen die Midterm-Exams und zum Schluß die Final-Exams.
In den Vorlesungen waren zwischen 22 und etwa 100 Studierende. Die Professoren waren im Allgemeinen sehr aufgeschlossen, egal ob während ihrer Sprechstunden oder auch einfach direkt nach der Vorlesung.
In einer meiner Vorlesungen mit dem Titel Marketing Management wurde zudem noch eine Hausarbeit in einem kleinen Team angefertigt. Es war dabei interessant für mich, mit Leuten sowohl aus den USA als auch aus Korea zusammenzuarbeiten.

Kalifornien ist in der Tat sehr schön und abwechslungsreich. Das beständig gute Wetter motiviert und ermöglicht zahlreiche Freizeitaktivitäten. In Davis selber kann man beispielsweise gut Fahrrad fahren oder eine der vielen Sportarten wählen, die angeboten werden. Einen guten Kontrast zu Davis ist sicher ein Trip nach Los Angeles. Downtown L. A., Hollywood und Venice Beach haben mir sehr gut gefallen.

Insgesamt habe ich sehr positive Erfahrungen während meiner Zeit in Davis gemacht. Das Studium war interessant und das kalifornische Lebensgefühl ist inspirierend.