28 Dez 2018
Hochschule des Monats

Academic Gap Year Studentin Patrizia an der Vancouver Island University

Wenn ihr an der Vancouver Island University studiert, solltet ihr drei Dinge mögen: Wasser, Natur und Spaß!

Ein Academic Gap Year an der Vancouver Island University (VIU) ist nicht genug - findet zumindest Patrizia. Deswegen plant die Abiturientin dort zu bleiben und ihren Bachelorabschluss zu machen. Wie unsere Hochschule des Monats Dezember sie so schnell überzeugt hat und welchen Anteil auch die Region und Kanada als Ganzes daran hatte, hat sie uns im Interview verraten.


College Contact:
Hallo Patrizia! Wie ist es an der Vancouver Island University? Welchen ersten Eindruck hast du von der Uni?

Patrizia:
Die Lage ist richtig schön! Es ist total grün, ich kann hier eine Viertelstunde laufen und bin bei einem Wasserfall an einem riesigen See. Es gibt hier generell viel Natur, das gefällt mir ganz gut. Der Campus liegt zwar in Nanaimo, aber nicht direkt in Downtown, sondern etwas außerhalb. Wir sind ein bisschen im Berg drin, das heißt, ich muss auch viele Treppen an der Uni laufen. Dafür sehe ich, wenn ich hier an meinem Fenster sitze und lerne, manchmal morgens Rehe oder auch schon mal einen Bären.


College Contact:
Du hast ja dieses Jahr erst dein Abitur gemacht, die VIU ist also deine erste Studienerfahrung. Wie kommst du damit klar?

Patrizia:
Es erinnert mich schon ein bisschen an meine Schulzeit. Die Klassenräume sind sehr klein, wir sind nur 15 bis 33 Leute pro Kurs. Ich kann es natürlich noch nicht mit deutschen Unis vergleichen, aber das Konzept hier gefällt mir persönlich sehr gut. Wir haben nicht nur eine Abschlussklausur, sondern auch Mid-Terms und eine Website namens VIU-Learn, auf der wir immer wieder mal ein Quiz oder ein Assignment machen müssen. Für Geologie hatte ich zum Beispiel alle zwei Wochen ein Quiz übers Wochenende und alle Quizzes zusammen ergeben 30 bis 40 Prozent meiner finalen Note. Bei meinem Chinesischkurs zählt die Klausurnote am Ende zum Beispiel auch nur 10 Prozent.


Auf dem Campus zu wohnen, findet Patrizia ganz schön praktisch: In zwei Minuten ist sie in der Vorlesung und neue Freunde hat sie in ihrer Residence auch sofort gefunden.

College Contact:
Es ist ja dein erster längerer Aufenthalt im Ausland. Gab es eine Einführungsveranstaltung an der Uni, die dir den Einstieg etwas erleichtert hat?

Patrizia:
Die Uni und die Wohnheime haben eine ganz schöne Orientation veranstaltet. Am Wochenende habe ich dabei die anderen International Students kennengelernt. Generell sind sehr viele Deutsche hier, gefühlt 100 oder mehr, und viele Asiaten. Wir haben einen Ausflug zum nahe gelegenen Westwood Lake gemacht und Aktivitäten auf dem Campus, um das Gelände besser kennenzulernen. In meinem Haus habe ich dann auch schnell Freunde gefunden, weil wir oft gemeinsam in der Küche gekocht haben.


College Contact:
Wie würdest du denn die Atmosphäre auf dem Campus beschreiben? Ist es leicht, Leute kennenzulernen?

Patrizia:
Die Leute sind hier wirklich alle super nett und hilfsbereit. Das hört man ja auch immer wieder über Kanada, aber es stimmt einfach! Wer Leute kennenlernen möchte, sollte ins Studentenwohnheim gehen. Zum einen ist man in 2 Minuten in der Vorlesung, zum anderen gefällt mir auch die Atmosphäre in meiner Residence. Wir sind 30 Bewohner im Haus, davon sind vier Deutsche, ein Mexikaner und der Rest Kanadier. Wir haben einen Common Room, wo wir abends zusammen chillen oder Hausaufgaben machen. So lernt man sich schnell kennen. Aber ich muss auch dazu sagen, dass die Wände im Wohnheim leider sehr dünn sind - manchmal kann ich meiner Zimmernachbarin beim Telefonieren zuhören. Und man muss aufpassen, da es verschiedene Zimmertypen gibt: Auf der Website des Wohnheims sind beim Doppelzimmer zum Beispiel Betten nebeneinander abgebildet, mein Zimmer hat aber Stockbetten. Wen das stört, der sollte sich vielleicht doch eine Unterkunft außerhalb der Uni suchen. Aber sonst ist das Wohnheim toll, besonders, um während eines Gap Years schnell Anschluss zu finden.

Man kann übrigens auch in der Cafeteria neue Leute kennenlernen. Einfach zu anderen an den Tisch setzen und ein Gespräch anfangen. Schon hat man neue Bekanntschaften geschlossen. Das geht echt super leicht hier, auch in den Seminaren. In meinen Geologie-Kursen bin ich die einzige internationale Studentin. Alle sind hier immer extrem hilfsbereit und erklären mir Begriffe, die ich nicht verstehe.


Kanada ist der perfekte Studienort für alle Geologen. Gerade die Westküste mit ihren vielen Inseln wie Vancouver Island oder auch die Rocky Mountains machen die Gegend zu einem Paradies für Geowissenschaftler

College Contact:
War dir schon vor deinem Gap Year klar, was du später einmal studieren möchtest?

Patrizia:
Das ist mir erst durch das Gap Year klar geworden. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen möchte und habe dann hier fünf Fächer ausgewählt: Philosophie, Anthropologie, Chinesisch, Psychologie und Geologie. Das war mir dann aber zu viel und ich habe Philosophie und Anthropologie abgewählt. Mein Jahr hier soll ja auch Spaß machen. Eigentlich hatte ich Geologie eher aus Spaß gewählt, aber dann hat mich der Professor so überzeugt und auch generell spricht mich das Fach an, sodass ich mir jetzt richtig vorstellen kann, das zu studieren. Daher habe ich nächstes Semester noch einmal drei Geologiekurse gewählt, um zu schauen, ob es auch wirklich das Richtige für mich ist. Wenn ich den Bachelor hier mache, könnte ich mir auch schon die belegten Kurse anrechnen lassen.


College Contact:
Was hat dich in so kurzer Zeit von der Uni überzeugt?

Patrizia:
Zum einen finde ich meine Professoren und ihre Art, die Kurse aufzuziehen, super toll. Mein Geologie-Dozent ist immer gut vorbereitet und hat eine Leidenschaft für Geologie, die einen so richtig mitreißt. Außerdem haben wir jeden Montag 2 Stunden Lab-Time, wo wir viel mit Steinen arbeiten. Nächstes Jahr werden wir in einem dreistündigen Kurs auch immer raus in die Natur gehen. Wenn ich bleibe und mein ganzes Studium hier absolviere, dann kann ich eine einwöchige Exkursion mitmachen.

Außerdem macht mir das Studieren auf Englisch viel Spaß. Selbst wenn ich nicht hier bleibe, möchte ich in Europa auf Englisch studieren. Mir gefällt das Konzept der Uni mit diesen ganzen Online-Sachen, Quizzes und Assignments, bei dem nicht alles auf diese eine End-Arbeit fokussiert ist. Und die Uni hat eine super Bibliothek mit einem Helpcenter, bei dem man seine geschriebenen Assignments abgeben und Korrekturlesen lassen kann.


Vancouver hat es Patrizia besonders angetan. Mit der Fähre erreicht man die kanadische Westküstenmetropole von der VIU aus in kürzester Zeit.

College Contact:
Wenn du dich doch gegen ein Bachelorstudium in Kanada entscheiden solltest, was würdest du dennoch aus deinem Academic Gap Year mitnehmen?

Patrizia:
Auf jeden Fall schon einmal mein besseres Englisch. Das konnte ich üben und aktiv sprechen. Hier habe ich viel Neues hinzugelernt, allein für die Aussprache und den Slang, den man in der Schule nicht so hat. Außerdem macht es sich sehr gut im Lebenslauf, wenn man sagen kann, man hat acht Monate lang in Kanada studiert. Und auch die Bedingungen für meinen Sport sind hier sehr gut.


College Contact:
Du machst also Sport an der Uni?

Patrizia:
Der Fokus der Uni liegt leider eher auf den Ballsportarten wie Fußball, Football, Basketball, Volleyball. Ich bin Leistungsschwimmerin, das ist hier eher unbekannt, daher bietet es die Uni nicht an. Aber gleich neben dem Campus ist das Aquatic Center mit eigenem Schwimmverein, bei dem bin ich Mitglied. Da kann ich sieben bis acht Mal die Woche trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen. Das war auch ein Grund, warum ich mich für Vancouver Island entschieden hatte. Mir war aber wichtig, dass ich den Trainingsort schnell zu Fuß erreichen kann, weil ich hier ja auch kein Auto habe.


College Contact:
Hast du da neben dem Sport überhaupt noch Zeit für andere Dinge und Erlebnisse mit Freunden?

Patrizia:
In den letzten Wochen bin ich ehrlich gesagt nicht mehr so oft zum Training gegangen, weil ich einfach auch Zeit mit meinen Freunden verbringen wollte. Ab einem gewissen Punkt war es mir wichtiger, Kontakt mit ihnen zu haben, gemeinsam Abend zu essen, Fernsehen zu schauen oder im Common Room zu lernen. Deswegen gehe ich nur noch drei Mal die Woche zum Training.

An den Wochenenden bin ich viel unterwegs. Man kann zum Beispiel für einen Tagesausflug nach Victoria, das ist nur 2 Stunden entfernt, oder mit der Fähre nach Vancouver rüberfahren, eine extrem schöne Stadt. Sie gefällt mir super gut, da war ich jetzt schon ein paar Mal. Außerdem bietet die Uni einige Aktivitäten an, die günstiger sind, als wenn ich sie selbst buchen müsste. Ich war zum Beispiel schon Surfen oder auch Kajaken, um auch ein bisschen die Natur zu sehen. Da waren wir jedes Wochenende für einen Tag unterwegs. Die Uni bietet auch jeden Freitag für 2 Dollar eine Wanderung an, da kann man immer in 4 bis 5 Stunden die Umgebung erkunden. Nächstes Jahr habe ich mir freitags extra frei gehalten, damit ich noch mehr Wanderungen mitmachen kann.


Bären, Rehe, Kajaken mit Delfinen, unzählige Wanderwege durch die wilde Natur und surfen vor dem Panorama des kanadischen Regenwaldes - wen packt da nicht die Abenteuerlust?

College Contact:
Und hast du schon schöne Erlebnisse in der Natur gehabt und wilde Tiere gesehen?

Patrizia:
Wie gesagt, ab und an sehe ich ein paar Rehe oder auch schon einmal einen Bären. Aber als ich Kajaken war, da haben wir eine relativ große Delfingruppe mit 30 oder 40 Tieren gesehen. Die haben wir von weiter weg beobachtet, da es ja wilde Tiere sind und wir da nicht reinfahren wollten. Als wir zurückgefahren sind, waren die Tiere nicht mehr da – dachten wir zumindest. Denn plötzlich sind sie unter uns hochgekommen und wir waren mitten in ihrem Schwarm. Das war natürlich gar nicht unsere Absicht, da wir ja erst zwei Stunden später zurückgefahren waren und dachten, sie sind schon weitergezogen. Dann mussten wir alle unsere Paddel reinziehen, damit wir sie nicht verletzen und standen dann für eine Viertelstunde in der Gruppe.


College Contact:
Gibt es noch etwas, das du zukünftigen Studierenden an der VIU mitgeben möchtest?

Patrizia:
Geht auf jeden Fall wandern hier! Es gibt viele Wege, die nicht in den Führern stehen, da muss man meistens auch ein wenig suchen. Man kann hier viele Dinge machen und ich weiß, dass viele Studierende, die hier sind, die Angebote gar nicht nutzen. Auch das Kajaken war voll schön, weil wir auch um Teile der Insel gefahren sind. Oder man kann auch im Winter hier coole Sachen machen, einen Snowshoe-Walk in Vancouver zum Beispiel.

College Contact:
Vielen Dank, Patrizia!

Patrizias Academic Gap Year ist zu einem vollen Erfolg geworden. Wir unterstützen sie auch bei einem Wechsel zum Bachelorstudium und unsere Beraterinnen sind während ihrer ganzen Zeit an der Vancouver Island University kompetente und hilfsbereite Ansprechpartnerinnen. Du möchtest auch einmal Probe-studieren oder weißt schon, dass ein Studium im Ausland das richtige für dich ist? Dann kontaktiere uns kostenlos und unverbindlich für eine Beratung!

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