12 Feb
Erfahrungsbericht von N. N.

Vancouver Island University

Stadt: Nanaimo
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Philosophie, Theaterwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Den Wunsch ein Auslandssemester zu absolvieren, hatte ich bereits nach dem Abitur und da kam es mir sogar gelegen, dass laut Studienordnung ein Auslandsaufenthalt für meinen Studiengang (Anglistik/Amerikanistik) obligatorisch ist. Doch statt nur für zwölf Wochen ins Ausland zu gehen, entschied ich mich direkt für ein komplettes Semester in Kanada (mein Wunschziel!!). Nun stand das Organisatorische bevor: „Wie setze ich das ganze um? Welche Universität kommt überhaupt in Frage? Wie kontaktiere ich die Uni? Und vor allem welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?“

…so, das Erste, was vermutlich jeder an dieser Stelle machen würde, ist, sich in unzähligen Foren zu informieren und hoffen, dass man irgendwie eine grobe Planung für die Herangehensweise bekommt. Dabei stieß ich auf College Contact! Jetzt kam der Stein ins Rollen. Die Mitarbeiter von College Contact halfen mir dabei, den Kontakt zur Uni herzustellen, alle notwendigen Unterlagen zusammenzustellen und diese auch rechtzeitig einzureichen. Auch sonst standen mir die Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite.

Zunächst ging es darum, einen Flug zu buchen, eine Unterkunft zu finden und meine Kurse zu belegen. Ich kontaktierte über Craigslist eine Immobilienmaklerin, die in Nanaimo möblierte Zimmer in Uninähe anbot. Da ich mit meiner Freundin nach Kanada wollte und wir natürlich gerne zusammen wohnen wollten, fiel die Entscheidung für die Angebote der Uni (z.B. Gastfamilie) leider aus. Nichtsdestotrotz kann ich jedem empfehlen, diese wahrzunehmen, sofern man nicht zu zweit reist. Nachdem die ersten zwei Punkte abgearbeitet waren, stellte ich meine Kurse online zusammen. Ich hatte die freie Wahl, was die Kurse und die Studiengänge anging. Somit entschied ich mich in erster Linie für Kurse aus Studiengängen, welche mich interessierten. In einem Kurs befand ich mich auf der Warteliste und hatte die Befürchtung, dass ich diesen nicht bekomme. Doch bereits in der Infoveranstaltung für die Austauschstudenten, wurde betont, dass man dennoch oft die Möglichkeit hat, die Kurse zu besuchen, die schon voll sind, nachdem man mit den Dozenten persönlich spricht.

Die Zeit an der Universität war einfach nur super. Die Beziehung zu den Dozenten war total freundschaftlich. Zunächst etwas befremdlich war es für mich, dass man die Dozenten mit Vornamen ansprach, doch gerade das lockerte die Lehratmosphäre bereits zu Beginn auf. Hinzu kam, dass die Dozenten wirklich sichtlich engagiert waren und sich immer Zeit nahmen, um einem zu helfen oder offene Fragen zu beantworten. Doch achtet immer darauf, pünktlich zu sein. Die Dozenten legen sehr viel Wert darauf und in Anbetracht dessen, dass sich Verspätungen extrem auf eure Endnoten auswirken, solltet ihr immer pünktlich sein. Eine weitere Empfehlung von mir ist, euch direkt zu erkundigen, ob die Bücher für eure Kurse an der Unibibliothek ausgeliehen werden können. Diese sind nämlich meist sehr teuer und bei ungefähr fünf Kursen kann das schnell sehr kostspielig werden. Zwar besteht die Möglichkeit die Bücher am Ende des Semesters an die Uni wiederzuverkaufen, doch hängt dies davon ab, ob die Kurse auch im darauffolgenden Semester wieder angeboten werden oder nicht. Im schlimmsten Fall bleibt ihr den Kosten sitzen. Von den Anforderungen her muss ich sagen, dass die Menge an Prüfungsleistungen (mehrere Referate, Essays und Klausuren) pro Kurs zwar ungewohnt viel war, doch wenn man am Ball bleibt, besteht man diese mit Leichtigkeit.

Die Uni hat unzählige Freizeitangebote, die man preisgünstig wahrnehmen kann (Meldet euch bloß rechtzeitig an, da pro Veranstaltung durchschnittlich nur 25 Plätze frei sind!!!). Ihr bekommt direkt eine Broschüre über die Angebote während der Infoveranstaltung. Egal ob Tracking-Touren, Stand Up Paddling oder Kayaking…man hat die Qual der Wahl. Zudem verfügt die Uni über ein eigenes Fitnessstudio, welches ihr kostenlos besuchen könnt. Doch auch alleine oder mit neugewonnenen Freunden hat man die Möglichkeit, Kanada auf eigene Faust zu entdecken. Ein einzigartiges Erlebnis ist auch das Whale-Watching. In der Hinsicht ist Kanada wirklich nur ein Traum für jeden Naturfreund. Meine Erwartungen wurden um Längen übertroffen. Ich würde euch sehr ans Herz legen, vielleicht an den Wochenenden die Zeit zu nutzen, um so viele Provincial-Parks wie möglich aufzusuchen und auch je nach Möglichkeit zu campen. In Nanaimo könnt ihr auch, je nachdem wo ihr wohnt, in ein paar Minuten zu Fuß zur Promenade gehen. Allein für den Anblick lohnt es sich!!! Doch mit etwas Glück und je nach Tageszeit trifft ihr auf Robben während der Jagd oder erlebt, wie ein Weißkopfseeadler über eure Köpfe hinwegfliegt.