11 Apr
Erfahrungsbericht von N. N.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios

Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsphase

Die Bewerbung über College Contact lief absolut reibungslos. Bereits nach dem ersten Anruf hatte ich die notwendigen Anmeldeunterlagen und Informationen über die Universität bei mir im E-Mailpostfach. Rückfragen konnten entweder sofort beantwortet werden oder wurden auf schnellstem Wege direkt mit der Universidad de Chile geklärt.

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Ich habe mich für Chile entschieden, weil ich in einem spanischsprechenden Land, im außereuropäischen Ausland auf Englisch studieren wollte. Da Chile als sicherstes Land Südamerikas gilt und mir die beiden Alternativen von College Contact Mexico und Peru aus unterschiedlichen Gründen nicht zusagten, habe ich mich für „das Rückgrat Südamerikas“ entschieden. Im Nachhinein hätte ich mir aus sprachlicher Sicht sicherlich ein anderes Land ausgesucht. Nach Chile gehen, um Spanisch zu lernen, ist ungefähr so, als würde man nach Bayern gehen, um Deutsch zu lernen. Ich hatte nie Spanisch in der Schule und mir ist es daher nicht leicht gefallen, die zu verstehen. Als ich nach dem Semester in Peru und Bolivien unterwegs war, war ich geradezu erschrocken die Menschen zu verstehen und mich richtig unterhalten zu können.


Das Land Chile

So wie in jedem Land der Erde, gibt es natürlich auch in Chile vieles zu entdecken. Anstrengend hierbei sind jedoch die Entfernungen. Chile ist einfach unfassbar lang. Daher habe ich mich ab und an dazu entschieden, das Flugzeug zu nehmen anstatt 24 Stunden am Stück im Bus zu sitzen. Wenn man früh genug bucht, geht das preislich auch klar.
Auf Städtetrips sollte man in Chile nicht aus sein. Wer jedoch gerne in der Natur ist und wandern oder klettern mag, dem wird in Chile nicht langweilig.


Die Stadt Santiago

In den ersten Tagen in Santiago war ich erstaunt wie „normal“ mir die Stadt vorkam. Es ist eine Großstadt, in der man alles bekommen kann, aber natürlich auch mit den negativen Seiten leben muss. Für alle Wege braucht man unglaublich viel Zeit und es ist immer laut. Ich habe es ganz besonders vermisst, die Wege mit dem Fahrrad zurücklegen zu können. Grundsätzlich ist das natürlich möglich. Auf Rücksicht der Autofahrer braucht man aber nicht hoffen. Daher habe ich mich auch gegen die geliebte Leeze entschieden.
Für mich war Santiago auch zu groß, wodurch man sich lediglich auf die Hauptwege und -regionen beschränkt hat. Im Vergleich zu Peru und Bolivien habe ich mich in Santiago auch nie sicher gefühlt. Immer hatte man das Gefühl auf seine Wertsachen aufpassen zu müssen. Als Europäer ist es natürlich für alle sofort ersichtlich, dass man nicht unbedingt aus Südamerika kommt. Zu Beginn des Auslandssemesters kam es auch zu einem kleinen Übergriff, dem ich aber unbeschadet entkommen konnte. Man sollte nachts also aufpassen, wo man entlang geht.


Universidad de Chile – Faculdad de Economia y Negocios

Die Fakultät ist wirklich spitze ausgestattet. Es gibt viele seperate Computerarbeitsplätze, Gruppenarbeitsräume mit Bildschirm, eine große Eingangshalle und ein eigenenes kleines Fitnessstudio. Irgendwo müssen die Studiengebühren ja investiert werden. Leider ist das WLAN ziemlich schlecht. Die Verbindung mit dem Computer ist meistens in Ordnung, mit dem Smartphone ist sie jedoch ein Albtraum.

Besonders beeindruckt hat mich, dass es quasi in jeder Woche irgendeine Veranstaltung an der FEN gibt. Von Politik-Ausstellungen über Akrobatikkurse bis zu der simulierten Eröffnung eines FastFood-Verkaufs oder dem Vortrag eines Harward-Professors war alles dabei.

Wenn man in der 40-minütigen Mittagspause in der FEN essen möchte, sollte man nicht glauben, dass man pünktlich zur Vorlesung kommt. Meist steht man mindestens 25 Minuten an, um dann weitere 10 Minuten einen Sitzplatz zu suchen, so dass man nur noch wenig Zeit zu essen. Wirklich lecker fand ich das Essen aber ohnehin nicht. Besonders die Nachtische waren sehr suspekt. Kleiner Tipp: Man muss sich zu Freunden vorne in die Schlange stellen. Machen die Chilenen genauso. Dann geht es schneller.


Vorlesungen

Das Vorlesungsangebot auf Englisch ist wirklich sehr groß. Leider ist es bei einigen Kursen nicht so einfach nachzuvollziehen wie sich die Endnote zusammensetzt bzw. hatte ich nicht den Eindruck, dass man durch Lernen groß Einfluss auf die Note nehmen kann. Sehr, sehr oft arbeitet man auch in Gruppen. Auch gibt es meist nicht die klassische Endklausur, die 100% der Note ausmacht, sondern wird bereits Stoff über das Semester verteilt. Das führt dazu, dass man bereits während der Vorlesungszeit nicht wenig zu tun haben kann.

Weitere Besonderheit ist die Anwesenheitspflicht. Mind. 80% muss man bei der Vorlesungen anwesend sein, egal ob sie gut ist oder schlecht. Die Dozenten haben also wenig Anreiz eine gute Vorlesung zu geben. Die Studenten müssen ja ohnehin erscheinen. Wenn man reisen möchte, macht das die Sache dementsprechend nicht leichter. Aber wie das in Chile so ist… wenn man mit den Leuten spricht, gibt es immer eine Möglichkeit. So wurde zum Beispiel auch ein kompletter Klausurtermin verschoben. Die Studenten hatten halt noch nicht dafür gelernt.


Fazit

Im Nachhinein hätte ich mich für ein anderes Land Südamerikas und eine kleinere Stadt entschieden. Dies hätte einerseits meinen Spanischkenntnissen geholfen und andererseits hätte man sich glaube ich schneller heimisch gefühlt. Bereuen tue ich es natürlich nicht, das Auslandssemester in Chile gemacht zu haben. Ich freue mich einen kleinen Teil eines fremden Kontinentes kenngelernt zu haben und kann mir sehr gut vorstellen noch einmal dorthin zu fliegen, um weitere Länder und Menschen kennenzulernen.