24 Mär
Erfahrungsbericht von Maximiliane S.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios


Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Auswahl der ausländischen Hochschule

Mit den ersten Anregungen, die ich in meinem Freundeskreis erhielt, habe ich mich erstmals mit dem Thema beschäftigt im Ausland studieren zu wollen. Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, für ein Semester in einem anderen Land studieren zu wollen, habe ich mich im Internet informiert, welche Möglichkeiten ich habe. Da mir von Anfang an klar war, dass ich in ein spanischsprachgiges Land möchte und ich Spanien ziemlich schnell ausgeschlossen hatte, da es meiner Meinung nach zu nah an Deutschland liegt, fiel mir die Auswahl ziemlich leicht. Meine Hauptinformationsquelle war die Internetseite www.college-contact.com . Demnach habe ich mich dort informiert, welche Universität, in welchem Land vom Lehrplan passen könne und welches Land in Südamerika das sicherste ist. Kurzum hatte ich mich schnell dazu entschieden, dass ich mich an der Universidad de Chile- Facultad de Economia y Negocios bewerben möchte. Über eine Mitarbeiterin von College Contact habe ich per Email Kontakt aufgenommen und sofort wurden mir alle wichtigen Informationen bezüglich des Bewerbungsverfahrens und meines persönlichen Interesses zur Verfügung gestellt.

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Nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, mein Auslandssemester in Chile zu verbringen, hat mir eine Mitarbeiterin von College Contact die Bewerbungsformulare zukommen lassen und die dazugehörigen Erklärungen. Die Erklärung befasst sich zu jedem einzelnen Punkt der Anmeldung und erläutert bzw. hilft bei der Fertigstellung der Bewerbung. Die Bewerbung war zeitaufwändiger als gedacht, da die Universität viele Angaben benötigt, zu denen ich vorerst Informationen sammeln musste wie Versicherungsdaten etc. Die Universität gibt jedoch auch die Möglichkeit viele Daten nachträglich hinzuzufügen. Abschließend habe ich sie, nachdem ich die Bewerbungsformulare soweit es ging ausgefüllt hatte, zur Überprüfung noch einmal zu College Contact geschickt. Im Anschluss haben sie diese dann an die Universität weitergeleitet.


Studienorganisation

Die Kurse an der Universidad de Chile werden nicht mit den in Europa bekannten ECTS bewertet, sondern mit einem Arbeitsaufwand namens UD, die ähnlich wie die ECTS die Unterrichtszeit, Vor- und Nachbereitungszeit beinhaltet. Die Kurse unterteilen sich in Fachliche Kurse die in 10 UD,(entspricht 6 ECTS), 5 UD (entspricht 3 ECTS) und 3-4 UD (entspricht 2 ECTS) unterteilt werden. Nach diesem Arbeitsaufwand richten sich die Studiengebühren. Die Kurse mit niedrigerem Arbeitsaufwand sind jedoch meist Sport oder Kunstkurse, die man belegen kann, jedoch nicht von meiner Hochschule angerechnet werden.


Kursangebot und Kursauswahl an der ausländischen Hochschule

Die Universidad de Chile bietet zwei Bereiche an. Zum einen Kurse im Bereich Wirtschaft und zum anderen Kurse in der Sparte Geschäftswesen. Es werden an dieser Fakultät Kurse in Spanisch und Englisch angeboten. Ich habe nur englische Kurse gewählt, da ich meine Sprachkenntnisse im Vorfeld als nicht ausreichend eingeschätzt habe. Jedoch konnten meine Kommilitonen bestätigen, dass auch Kurse in spanischer Sprache zu bewältigen sind. Die Kurse der Universidad de Chile ähneln sehr dem Angebot einer deutschen Universität, sodass man eine sehr hohe Auswahlmöglichkeit hat. Ich habe International Management, International Business und Advanced Accountig gewählt, die sehr zu empfehlen sind.


Anreise/ Mobilität

Zwei Monate vor Beginn des Auslandstudiums sollte man spätestens einen Flug buchen, da die Preise ansonsten sehr steigen. Es gibt sowohl Flüge über Madrid nach Santiago die allerdings etwas kostspieliger sind und Flüge über die USA, wobei man nur für das Umsteigen ein Visum beantragen muss. Ich habe mich für den Flug über die USA entschieden und ungefähr 18 Stunden für meine Anreise gebraucht.
In Santiago ist das U-Bahnnetz sehr übersichtlich im Gegensatz zu dem Busnetz. Eine Fahrt mit der U-Bahn kostet ca. einen Euro mit Umsteigemöglichkeiten. In Chile habe ich auch oft Fernbusse genutzt und war wirklich erstaunt wie günstig und zuverlässig es war. Man kann jedoch immer zwischen Bus und Flugzeug abwägen, da lange Strecken zwar auch mit dem Bus zu bewältigen sind, jedoch sehr lange andauern.


Wohnen

In Deutschland haben mich die Mitarbeiter von College Contact vorab gewarnt, eine Wohnung zu mieten, bevor man sie nicht gesehen hat, da sie schon einige Enttäuschungen von anderen Studenten miterlebt hatten. So habe ich mir im Vorfeld ein Bett in einem Hostel reserviert, das nah an der Universität lag und ca. 12 Euro die Nacht gekostet hat mit Frühstück. Auch die Universität hat den Studenten aus dem Ausland geholfen und Listen erstellt mit Hostels, die die vorherigen ausländischen Studenten empfohlen hatten. In Santiago angekommen habe ich mit Hilfe eines Bekannten im Internet nach Wohnungen gesucht. Vorort gibt es Internetseiten, auf denen Wohngemeinschaften angeboten werden. Nach einigen Besichtigungsterminen konnte ich nach einer Woche aus dem Hostel ausziehen und habe den Rest des Semesters mit einem chilenischen Studenten in einer Wohnung im Zentrum gelebt.


Finanzierung/Kosten und Fördermöglichkeiten

Es gibt viele Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung, um die man sich jedoch rechtzeitig kümmern muss. Zudem sollte man beachten, dass die Möglichkeit besteht, dass man trotz Verweigerung des Inlands BAföG eine Zustimmung des Auslands BAföG bekommt und damit auch den Anspruch auf die Studiengebührenerstattung.
Chile ist vom Preisniveau ähnlich wie Deutschland. Zwar sind manche alltägliche Produkte teurer als die in Deutschland, aber durch Einkäufe auf lokalen Märkten von Obst und Gemüse spart man unheimlich an Kosten ein.
Die Miete in Santiago betrug ungefähr (je nach Kurs) 280 Euro pro Monat. Diese Preisklasse ist für Santiago jedoch relativ hoch, da ich mitten im Zentrum gewohnt habe und auch zu Fuß zur Universität gehen konnte. Der Vorteil lag jedoch darin, dass ich kein Geld für öffentliche Verkehrsmittel ausgeben musste. Kosten für Essen pro Monat betrugen ca. 150 Euro, wobei es natürlich stark davon abhängt, welche Gewohnheiten man pflegt. Monatlich sollte man also von ca. 450 Euro ausgehen. Zu dem kommen die Reisekosten, die nach Entdeckungsdrang höher oder niedriger ausfallen. Insgesamt betrug das Auslandsemester 10.000 Euro, wobei die Studiengebühren von 2.100 Euro enthalten sind.


Kulturelle Erfahrungen

Die südamerikanische Offenheit steckt auch in den Chilenen, wobei sie nicht ohne Grund „die Preußen von Südamerika“ genannt werden. Soziale Kontakte werden schnell geknüpft und wenn man blond ist (für Südamerikaner alles, was nicht schwarz ist) sowieso. Wie erwartet sind die Menschen sehr hilfsbereit und immer Interessiert an etwas Neuem. Wenn man in Chile eine offene Art mit sich bringt, wird man auf keinen Fall alleine sein und viel Spaß haben.


Fachliche und sprachliche Entwicklung

Die fachliche Entwicklung ist insofern gewinnbringend, da das chilenische Unterrichtssystem die Studenten vielmehr praktisch arbeiten lässt, sodass die Wahrnehmung und die Analyse von Problemen als tagtägliche Aufgaben gegeben werden. Meiner Meinung nach, kommt jedoch die Theorie etwas zu kurz, jedoch konnte ich durch das deutsche theoretische System viele Hintergründe der Praxis besser verstehen als andere chilenische. Zusammengefasst konnte ich die Anwendung von Lösungen erlernen, die mir in meinem Leben weiterhelfen werden. Meine Sprachkenntnisse haben sich im Vergleich zum Anfang des Auslandssemesters erheblich verbessert, durch den ständigen Kontakt zu Einheimischen. Jedoch kann man zusätzlich Sprachkurse belegen, um noch schneller einen Zugang zur Sprache zu gelangen, da die Chilenen wirklich sehr schnell und undeutlich sprechen. Jedoch hat man sich nach einiger Zeit an die Mundart gewöhnt.

Da ich ein halbes Jahr nicht in ein paar Zeilen zusammenfassen kann, bin ich gerne dazu bereit, Fragen bezüglich meines Auslandsemesters zu beantworten.
Liebe Grüße und viel Spaß in Chile!